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Thema : Gesundheitsversorgung

Autoimmunerkrankungen

Gut oder schlecht. Schwarz oder weiß. Körpereigen oder körperfremd. Für das Immunsystem gibt es kein Vielleicht, jede Bedrohung wird bekämpft. Was aber, wenn das Immunsystem den Feind nicht mehr erkennt?

Letzte Aktualisierung: 19.03.2015

Das Immunsystem des Körpers hat die Aufgabe, den Körper vor Krankheitserregern zu schützen. Dafür kann es zwischen körpereigenen und körperfremden Zellen unterscheiden. Ist dieses Erkennungssystem gestört, kann es vorkommen, dass der Körper anfängt, sich selbst anzugreifen. Es ist wie der Abwehrspieler, der nicht mehr erkennen kann, ob der Spieler, der auf ihn zuläuft, zu seiner Mannschaft gehört. Auf einmal sehen sich alle zum Verwechseln ähnlich. Die Lösung für den Chef der Immunabwehr: Um auf Nummer sicher zu gehen, wird einfach jeder in einem Trikot umgehauen.

Wenn dies passiert, spricht man von Autoimmunerkrankungen. Ungefähr 80 bis 100 verschiedene sind bisher bekannt. Nahezu jedes Organ oder Gewebe des Körpers kann betroffen sein. Dabei bewirken die Angriffe des Immunsystems auf den eigenen Körper eine chronische Entzündung, die das Organ oder das Gewebe langfristig schädigt.

In Deutschland leiden vier bis fünf Prozent (Stand 2016) Menschen unter einer Autoimmunerkrankung. Die weitesten verbreitet sind rheumatoide Arthritis, Typ I Diabetes, Multiple Sklerose, systemischer Lupus erythematodes oder auch die Schilddrüsenerkrankung Morbus Basedow.

Auslöser und Diagnose

Was genau Autoimmunerkrankungen auslöst, lässt sich immer noch nicht sicher sagen. Als sicher gilt immerhin, dass die Gene dabei eine Rolle spielen. Die genetische Veranlagung reicht aber alleine nicht aus, damit es zum Ausbruch der Krankheit kommt. Hier stehen Virus-Infektionen im Verdacht, das auslösende Element zu sein, welches das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringt und die genetische Veranlagung aktiviert.

Die Diagnose von Autoimmunerkrankungen ist schwierig, denn die Symptome sind einzeln betrachtet unauffällig und ergeben erst in der Summe Hinweise auf eine mögliche Erkrankung. Dadurch kann es mitunter lange dauern, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Heilbar sind Autoimmunerkrankungen nicht. Allerdings können Medikamente die Angriffe des Immunsystems drosseln oder die Reaktionen mindern.

Warum Autoimmunerkrankungen nicht heilbar sind, erfahren Sie im Interview mit Prof. Dietrich Kabelitz, Leiter des Instituts für Immunologie des UKSH.

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