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Thema : Geologie

Bodenkartierung

Die Kartierung der Böden wird vom Geologischen Dienst des Landes als bodenkundlichen Landesaufnahme durchgeführt. Unter diesem Begriff wird die systematische, flächendeckende Kartierung der Böden mit ihren unterschiedlichen Merkmalen, Ausprägungen und Eigenschaften verstanden. Die Ergebnisse der Kartierung geben Aufschluss über den Bodenaufbau und die Bodenverbreitung.


Letzte Aktualisierung: 09.06.2023

Was sind Böden

Böden entwickeln sich durch bodenbildende Prozesse aus geologischen Ausgangsgesteinen. Die Bodenentwicklung vollzieht sich in der Regel in horizontal angeordneten Lagen, die in der Bodenkunde daher als Bodenhorizonte bezeichnet werden. Die Horizontabfolge von der Geländeoberfläche bis zum unveränderten Gestein bestimmt die Benennung der Bodentypen (bodensystematische Einheiten). Den Bodentypen stehen die Bodenarten gegenüber. Diese kennzeichnen die Korngrößenzusammensetzung der Böden. Aus Bodentyp, Bodenartenschichtung und Bodenausgangsgestein ergibt sich die Bodenform als zentraler Begriff der Bodenkartierung. Die Erkundung beschränkt sich in der Regel auf den 2m-Raum unter Geländeoberfläche.

Methoden der Bodenkartierung

Grundlegende Methoden der bodenkundlichen Landesaufnahme sind die Beschreibung von Bodenprofilen am Punkt und die Ausweisung von Flächen anhand der Punktinformationen. Die zu beschreibenden Bodenprofile werden in der Regel durch Handbohrungen oder durch die Anlage von kleinen Profilgruben aufgeschlossen. Die Aufnahme basiert auf der Bodenkundlichen Kartieranleitung, 5. Auflage (Ad-hoc-AG Boden 2005) und erfolgt mit Feldmethoden wie der Fingerprobe zur Bestimmung der Bodenart oder der Ableitung der Humusstufe aus der Farbe.

Organomarsch mit Jarositausfällungen
Profilgrube einer schwefelsauren Organomarsch unter Wald

Ergänzend zu den Felduntersuchungen werden an wenigen Stellen Bodenproben zur Analyse ins Labor gegeben. Die Ergebnisse der Laboranalytik dienen der Absicherung der Feldbefunde und der Ableitung weitergehender bodenphysikalischer (z.B. Wasserhaltekapazität) und bodenchemischer Eigenschaften (z.B. Kationenaustauschkapazität) der Böden. Für die Erstellung von Bodenkarten werden die an den Punkten gewonnenen Informationen und Erkenntnisse auf die Fläche übertragen. Dabei werden in der Regel Flächen mit ähnlichen Böden und Bodeneigenschaften gebildet. Dieser Arbeitsschritt erfolgt unter Berücksichtigung von ergänzenden Informationen zum Relief oder zur Nutzung und unter Anwendung eines Geographischen Informationssystems (GIS). Dieses bildet auch die technische Grundlage für die kartographische Aufbereitung und die Erzeugung der Bodenkarten.

Produkte der Bodenkartierung

Die Produkte der bodenkundlichen Landesaufnahme gliedern sich in Bodenkarten unterschiedlicher Maßstäbe und daraus abgeleitete thematischen Karten. Eine Übersicht über den Stand der veröffentlichten mittelmaßstäbigen Karten gibt folgende Abbildung:

Übersicht der verfügbaren Bodenkarten im Maßstab 1:25.000 / 1:50.000 (BK25/BK50)
Verfügbarkeit mittelmaßstäbiger Bodenkarten in Schleswig-Holstein

Darüber hinaus liegt für die gesamte Landesfläche eine Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:250.000 vor, deren Printversion sich in die Teile Bodentyp und Bodenart gliedert.

Daten der bodenkundlichen Landesaufnahme finden Eingang in zahlreiche praktische Anwendungen wie die Ermittlung von Bodenempfindlichkeiten (Erosion, Verdichtung), Bewertung von Bodenfunktionen (z.B. Filter- und Puffervermögen), Fragestellungen im landwirtschaftlichen oder umweltbezogenen Vollzug (z.B. Förder- und Verbotskulissen) und technischen Nutzungen von Böden (z.B. Standorteignung für Erdwärmekollektoren). Entsprechende thematische Auswertungen finden sich – zum Teil unter zusätzlicher Verwendung von Daten der Bodenschätzung –  an unterschiedlichen Stellen im Umweltportal und im Digitalen Atlas Nord.

Länderübergreifende Informationen werden auf der Seite der Staatlichen Geologischen Dienste (infogeo) bzw. für die Bundesebene auf der Seite der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bereitgehalten.

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