Meeresschaum entsteht auf natürliche Weise an den Küsten und Stränden, wenn bei Wind und Wellengang Proteine, Gelatine und andere Komponenten aus abgestorbenen Algen aufgeschlagen werden. Diese organischen Verbindungen verringern die Oberflächenspannung des Wassers, sodass Luft sich verbinden und Blasen bilden kann. Wenn Wellen das Wasser aufwühlen, sammeln sich die Blasen und steigen als Schaum an die Oberfläche. Die Eigenschaften, der Geruch und die Farbe des Schaums werden durch seine organische Stoffmischung, die örtlichen Wasserbedingungen und das Licht bestimmt.
Was sind PFAS?
PFAS steht für "per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen". Das sind langlebige Industriechemikalien, deren Eintrag in die Umwelt generell unerwünscht ist.
Enthält Meeresschaum PFAS?
PFAS sind oberflächenaktiv und haften wie einige andere Chemikalien, Verschmutzungen, Viren und Bakterien daher gut am Meeresschaum. Es hat sich gezeigt, dass sich Chemikalien wie PFAS im Meeresschaum stark anreichern können, während die Konzentrationen im Wasser selbst eher gering sind. Die Menge an PFAS im Meeresschaum kann sich je nach Standort, Zeit und Alter des Schaumes deutlich unterscheiden.
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Hier finden Sie alle wichtigen Infromationen kompakt zusammengefasst auf einem Infoblatt vom Landesamt für soziale Dienste SH.
Stellen PFAS im Meeresschaum eine Gesundheitsgefahr dar?
Aktivitäten wie Schwimmen oder Baden im Meerwasser stellen nach derzeitigen Erkenntnissen keine Gesundheitsgefahr dar, eine direkte Aufnahme von Meeresschaum sollte jedoch vermieden werden. Die internationalen Forschungen zu Auswirkungen auf die Gesundheit des menschlichen Körpers dauern weiterhin an. Primär im Fokus steht dabei beispielsweise die direkte Aufnahme von PFAS über Lebensmittel. PFAS können nach derzeitigen Erkenntnissen im Körper nur langsam abgebaut werden und stehen im Verdacht, Krankheiten auslösen zu können.
Wie könnten PFAS im Meeresschaum in den Körper gelangen?
Im Meeresschaum enthaltene PFAS können oral, das heißt bei Verschlucken des Schaumes aufgenommen werden. Eine indirekte Aufnahme durch das Einatmen der PFAS über eine Aerosolbildung (Gischt) sowie über die Haut könnte in sehr geringem Maße stattfinden.
Welche Empfehlungen gibt es?
Vorsorglich wird empfohlen, den Kontakt mit dem Meeresschaum zu minimieren. Dazu gehört beispielsweise, dass Kinder nicht in oder mit dem Meeresschaum spielen sollten und dieser auch nicht in den Mund genommen werden sollte. Ebenfalls wird vorsorglich empfohlen, nach dem Baden (oder dem Badetag) den Körper abzuduschen. Ein versehentliches Verschlucken kleiner Mengen Schaum würde nur eine einmalige und geringfügige Aufnahme von PFAS darstellen, daher werden in diesem Fall keine weiteren Maßnahmen empfohlen.
Wo gibt es weiterführende Informationen?
"Ewigkeitschemikalien PFAS - wo sie vorkommen und was man über sie wissen sollte" vom Landesamt für soziale Dienste Schleswig-Holstein (hier)
"PFAS in Meeresschaum" vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (hier)
"Gekommen, um zu bleiben: Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in Lebensmitteln und der Umwelt" vom Bundesinstitut für Risikobewertung (hier)
"Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS)" vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (hier)
"PFAS: Gefahr erkannt – und jetzt?" von der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.(hier)
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