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Thema : Artenschutz

Der Goldschakal – ein unerwarteter Neuankömmling

Letzte Aktualisierung: 27.08.2024

Nahaufnahme Goldschakal
Nahaufnahme Goldschakal

Ursprünglich umfasste das Verbreitungsgebiet des Goldschakals Halbwüsten, Steppen, Wald und Agrarlandschaften in Südasien bis Südosteuropa. Seit einigen Jahrzehnten breitet er sich jedoch nach Mitteleuropa und sogar in Nordeuropa aus. Studien zufolge sind es Klimawandel, milde Winter und die Veränderung der Kulturlandschaft, die seine Ausbreitung begünstigen.

1997 wurde zum ersten Mal in Deutschland ein Goldschakal in Brandenburg nachgewiesen. Der erste Nachweis eines Goldschakals in Schleswig-Holstein war ein Schafriss im Jahr 2017 im Kreis Dithmarschen. Im Monitoringjahr 2023/24 konnten zwei weitere Nachweise durch Fotofallenaufnahmen erbracht werden.

Der Goldschakal (Canis aureus) gehört zur Familie der hundeartigen und ist deutlich kleiner als der Wolf. Er ist erkennbar an seiner gelbgrauen, manchmal rötlichen Färbung. Goldschakale leben in der Regel in Paaren oder kleinen Rudeln, in denen ein Jungtier aus dem Vorjahr bei den Eltern verbleibt um bei der Aufzucht der Welpen zu helfen. Ebenso wie der Wolf ist der Goldschakal ein Karnivor und ernährt sich allerdings von einer größeren Vielfalt an Beutetieren (z.B. Nagetiere, Reptilien, Vögel, Amphibien, Insekten) sowie von Aas, Beeren und Früchten und Siedlungsabfällen. Größere Tiere werden nur selten erbeutet. Der Goldschakal lebt in kleinen Territorien von ca. 2-6 Quadratkilometern.

Der Goldschakal ist im Anhang V der Flora-Fauna-Habitat (FFH) -Richtlinie gelistet sowie national nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) und dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonders geschützt.

Schleswig-Holstein ist mit seinen reich strukturierten Agrarlandschaften und vielen Feuchtgebieten ein attraktives Habitat für den Goldschakal. Eine Ansiedelung der Art ist daher durchaus möglich. Hinweise zu Goldschakalen werden in Schleswig-Holstein im Rahmen des Wolfsmonitorings miterfasst und können über die Wolfshotline (0174-6330335) oder an wolfsfragen@mekun.landsh.de gemeldet werden.

Seitenansicht Goldschakal
Seitenansicht Goldschakal

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