Die Energieversorgung von Schiffen steht vor großen Herausforderungen. Die Schifffahrt in Nord- und Ostsee muss seit Januar 2015 die strengen Schwefelgrenzwerte der International Maritime Organization von 0,1 % für Schiffstreibstoffe einhalten.
Für die internationale Schifffahrt gilt seit 2020 ein maximaler Schwefelgehalt von 0,5 % in Treibstoffen. Auf diese verschärften Grenzwerte reagieren Reeder unterschiedlich. Einige statten ihre Schiffe mit Abgasreinigungsanlagen (sogenannten Scrubbern) aus, während andere auf Methanol-Antrieb oder Marine-Diesel umstellen. In Schleswig-Holstein nutzt beispielsweise Color-Line die "Open loop scrubber“, Stena-Line rüstet die Motoren auf Methanol-Antrieb um und DFDS setzt auf Marine-Diesel. Große Schiffe (z.B. Containerschiffe) verwenden zudem vermehrt Flettner-Rotorsegelsysteme und/oder einen Windschild am Schiffsbug, um so den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen zu senken. Andere, wie die Helgolandfähre, nutzen LNG als Schiffstreibstoff.
Flüssigerdgas (LNG)
LNG (Liquefied Natural Gas) ist Erdgas, das stark heruntergekühlt wird und dadurch in den flüssigen Aggregatzustand wechselt. Dabei reduziert sich das Volumen um das 600-fache im Vergleich zum gasförmigen Zustand. So kann Erdgas als LNG verschifft werden, wenn der Transport über Pipelines nicht möglich ist.
Die Nutzung von LNG als Schiffskraftstoff erfordert allerdings umfangreiche und kostspielige Umbauten, weshalb dies nur bei neuen Schiffen wirtschaftlich sinnvoll ist. Zudem fehlt es vielerorts an der notwendigen Hafeninfrastruktur, um Schiffe mit LNG zu versorgen.
Landstromanschlüsse in Häfen
Ein bedeutender Aspekt für die künftige Energieversorgung von Schiffen im Hafen ist deshalb auch das Thema Landstrom. Hier steht das Land insbesondere mit den Häfen in Kiel und Lübeck, sowie dem Gesamtverband der Schleswig-Holsteinischen Häfen bereits seit längerer Zeit im intensiven Dialog.
Dieser Dialog hat zu konkreten Ergebnissen geführt, unterstützt durch das Wirtschaftsministerium: In Lübeck entstand am Skandinavienkai in Travemünde eine Landstromanlage, in Kiel sind an den Fährterminals von Color Line und Stena Line Landstromanschlüsse installiert worden. Zusätzlich wurden die Liegeplätze der Kreuzfahrtschiffe in Kiel mit Landstromanlagen ausgestattet.
Diese Maßnahmen sind bedeutsam, um eine saubere und nachhaltige Energieversorgung in der Schifffahrt zu entwickeln und tragen dazu bei, Umweltbelastungen zu reduzieren.
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