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Thema : Boden

Bodenerosion


Als Bodenerosion wird der Abtrag von Bodenmaterial durch Wind (Abbildung 1) oder Wasser (Abbildung 2) bezeichnet. Dabei wird wertvoller humoser Oberboden abgetragen, und die Wahrnehmung von Bodenfunktionen sowie die Boden-fruchtbarkeit werden beeinträchtigt.

Letzte Aktualisierung: 20.10.2022

Abbildung 1: Winderosion, Bodentransport
Abbildung 1: Winderosion, Bodentransport

Ablagerungen des erodierten Bodenmaterials zum Beispiel in Gewässern oder auf Straßen können zu Nährstoffeinträgen führen oder im Extremfall die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Der vorsorgende Bodenschutz hat die Vermeidung von Beeinträchtigungen des Bodens und von schädlichen Bodenveränderungen durch Bodenerosion zur Aufgabe.

Abbildung 2: Wassererosion, Erosionsrinne
Abbildung 2: Wassererosion, Erosionsrinne

Gesetzliche Regelungen zum Schutz des Bodens vor Erosion enthält das Bundes-Bodenschutzgesetz, allerdings mit eher allgemein formulierten Vorgaben zur guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft.

Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG, §17 Gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft)

Konkretere Vorgaben enthält die Verordnung zur Durchführung der im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik geltenden Konditionalität (GAP-Konditionalitäten-Verordnung – GAPKondV) - § 16 Bodenbearbeitung zur Begrenzung von Erosion
Hier werden Mindeststandards definiert, die alle landwirtschaftlichen Betriebe als Bedingung für die Beantragung von EU-Agrarzahlungen einhalten müssen. Auf ausgewiesenen durch Wasser- oder Winderosion gefährdeten Flächen müssen beispielsweise Beschränkungen des Pflugeinsatzes oder bestimmte Einsaatverpflichtungen beachtet werden, um die Bedeckung der Bodenoberfläche durch Pflanzen in kritischen Zeiten zu erhalten.

Eine weitere Regelung ist mit dem Dauergrünlanderhaltungsgesetz – DGLG erlassen worden. Hier darf Dauergrünland, das mindestens einer hohen Erosionsgefährdung durch Wasser unterliegt, nicht umgebrochen werden (Dauergrünlanderhaltungsgesetz (DGLG), §4 Ausnahmen und Befreiungen)

Winderosion

Abbildung 3: Winderosion, Vorgang
Abbildung 3: Winderosion, Vorgang

Böden, deren Oberböden erosionsanfällig, ausgetrocknet und unbedeckt sind und denen ein Windschutz zum Beispiel durch Landschaftselemente wie Knicks, oder Baumgruppen fehlt, sind besonders durch Winderosion gefährdet. Winderosion tritt besonders auf bei:

  • sandigen Geestböden und entwässerten Moorböden;
  • stabilen Ostwetterlagen und trockenen Starkwinden in den Frühjahrsmonaten mit fehlendem Niederschlag;
  • beschleunigter Austrocknung des unbedeckten Bodens bei geringer Luftfeuchte und starker Einstrahlung;
  • lockerem Bodengefüge und geringer Aggregatstabilität auf bearbeiteten Flächen;
  • geringer Bodenbedeckung zum Beispiel beim Anbau von Sommergetreide, Hackfrüchten und Mais mit spätem Saataufgang.
Abbildung 4: Winderosionsgefährdung in Schleswig-Holstein
Abbildung 4: Winderosionsgefährdung in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind vor allem die sandigen Böden des Geestrückens (Vorgeest, Hohe Geest) dort erosionsanfällig, wo der Windschutz durch Knicks fehlt. Kleinere Gebiete mit erosionsanfälligen Gebieten sind die Dünen an der Nord- und Ostsee sowie Moorgebiete am Rand der Marsch zur Geest.

Risikoschwerpunkte an Autobahnen
Abbildung 5: Risikoschwerpunkte an Autobahnen

Besondere Bedeutung kann das Thema Winderosion in Form von Sand- und Staubverwehungen für den Straßenverkehr haben. In Schleswig-Holstein verlaufen einige wichtige Verkehrsachsen durch Landschaften mit winderosionsanfälligen Böden. Folgender Fachbericht dient der Aufklärung über das Risiko von Verkehrsgefährdungen durch Sand- und Staubverwehungen für den Straßenverkehr in Schleswig-Holstein. Es werden Risikoschwerpunkte ermittelt und mögliche Gegenmaßnahmen aufgezeigt.

Informationen zu Verkehrsgefährdungen durch Sand- und Staubverwehungen in Schleswig-Holstein (Stand: 20.10.2022) (PDF, 5MB, Datei ist barrierefrei)

(Für höher aufgelöste Informationen bitte im Internet im Umweltportal SH das Fachthema Boden => Bodenerosion => Winderosion wählen.)

Die Erosionsgefährdung durch Wind kann durch möglichst ganzjährige Bodenbedeckung, die Kulturartenwahl und die Anbautechnik in der Landwirtschaft, durch Maß-nahmen zur Verbesserung der Bodenstruktur oder durch die Anlage von Windhindernissen verringert werden.

Wassererosion

Abbildung 5: Wassererosion, Vorgang
Abbildung 5: Wassererosion, Vorgang

Bodenabtrag durch Wasser wird in Hanglagen durch oberflächlich abfließende Niederschläge und durch schmelzenden Schnee insbesondere bei ackerbaulicher Nutzung bei gering bedecktem oder unbedecktem Boden verursacht. Dabei sind schluffreiche, tonarme Böden mit wenig aggregiertem Oberboden erosionsanfälliger als Böden aus groben Sanden, in denen das Wasser besser und schneller versickern kann. Lange Hänge begünstigen die Erosion. Neben der Bodenerodierbarkeit und der Hangneigung beeinflusst die Intensität des Niederschlages das Ausmaß der Erosionsgefährdung am stärksten.

Abbildung 6: Wassererosionsgefährdung in Schleswig-Holstein
Abbildung 6: Wassererosionsgefährdung in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind vor allem leichter erodierbare Lehmböden bei stärkeren Hangneigungen wassererosionsgefährdet. Hiervon betroffen sind größere Gebiete im Östlichen Hügelland und einige Gebiete in der Hohen Geest betroffen.

(Für höher aufgelöste Informationen bitte im Internet im Umweltportal SH das Fachthema Boden => Bodenerosion => Wassererosion wählen.)

Die Erosionsgefährdung durch Wasser kann zum Beispiel durch eine Bodenbedeckung in niederschlagsreichen Zeiten, die Kulturartenwahl und die Anbautechnik in der Landwirtschaft oder durch Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenstruktur verringert werden.

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