Mit den Sustainable Development Goals (SDG) hat die internationale Staatengemeinschaft um die Vereinten Nationen eine Strategie entwickelt, bei der sich kein Staat aus der Verantwortung ziehen kann. Folglich hat auch Deutschland die Agenda 2030 in eine Nationale Strategie integriert. Damit eine umfassende Zielerreichung erfolgen kann sind auch die Länder gefragt, sich für die Ziele zu engagieren.
Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat sich zu den UN-Nachhaltigkeitszielen bekannt und betont, dass ein Beitrag durch das Land zur internationalen Zielerreichung geleistet wird. Die Staatskanzlei und das Umweltministerium wurden 2017 beauftragt, in Zusammenarbeit mit allen Ministerien, ein Set an Indikatoren zu entwickeln, die eine umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung ermöglichen.
Der Bericht gliedert sich in acht Handlungsfelder und umfasst insgesamt 75 Indikatoren. Dabei werden nicht alle UN-Nachhaltigkeitsziele wiedergespiegelt, sondern der Bericht richtet sich primär an relevanten Politik- und Handlungsfeldern des Landes aus. Die Indikatoren haben in der Regel einen Zielwert, der sich, im Sinne der UN-Agenda, auf das Jahr 2030 bezieht. Frühere Zieljahre wurden festgelegt, wenn dies den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Die Darstellung der Indikatoren folgt einem einheitlichen und systematischen Muster.
IndikatorenSet
Handlungsfeld 1 – Good Governance und gesellschaftliche Teilhabe
Mit der Verankerung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und in der Verfassung des Landes ist ein stabiles Fundament für die Umsetzung des SDG 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ mit seinen 12 Unterzielen gegeben. Weitere Aspekte dieses Ziels sind leistungsfähige staatliche Institutionen, gute Regierungsführung durch gesellschaftliche Beteiligung an der Gestaltung öffentlicher Angelegenheiten sowie eine generationengerechte Regierungsführung und nachhaltige staatliche Finanzpolitik.
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Handlungsfeld 2 – Gesundes Leben
Ein gesundes Leben stellt vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft insbesondere für Industrienationen sowohl ein essentielles Gut als auch eine große Herausforderung dar. Es bedarf nicht nur ein ganzheitliches, solidarisch getragenes, Gesundheitswesen, sondern auch ein qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem. Ein gesundes Leben beginnt bereits im Kindesalter und bedarf daher frühen und präventiven Grundsteinen, wie ein ausreichender Impfschutz oder das Vorleben eines gesunden Lebensstils.
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Handlungsfeld 3 – Bildung
Bildung entscheidet maßgeblich über die individuellen Lebenschancen und ist gleichzeitig ein wesentlicher Faktor für wirtschaftliche Entwicklung und soziale Integration. Jedem in Schleswig-Holstein soll ermöglicht werden, seine Bildungschancen auszuschöpfen, und dabei soll kein Kind zurückgelassen werden. Gute Bildung ist nicht nur ein Wert für sich, sondern wird zu einem Erfolgsfaktor für jeden einzelnen Menschen, wie auch die gesellschaftliche Entwicklung Schleswig-Holsteins insgesamt. Neben der schulischen Bildung wird zukünftig lebenslanges Lernen eine immer größere Rolle spielen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich den wachsenden Ansprüchen des Arbeitsmarktes und dem Wandel durch die Digitalisierung anpassen zu können.
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Handlungsfeld 4 – Soziale Gerechtigkeit
Die Zukunftsfähigkeit unserer sozialstaatlichen Grundordnung und unserer Gesellschaft steht vor der Herausforderung, sich verändernder globaler und regionaler Rahmenbedingungen anzupassen. Der schon heute spürbare Wandel eröffnet zum einen neue Handlungsoptionen und vielfältige Gestaltungschancen. Zum anderen sind damit auch soziale Veränderungen verbunden, die unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt beeinflussen können. Um Schleswig-Holstein zu einem Land mit besten Arbeits- und Ausbildungsbedingungen zu machen, stehen faire, leistungsgerechte und tariflich abgesicherte Entgelte und Mindestlöhne, die einen eigenständigen Lebensunterhalt ermöglichen, im Mittelpunkt der Bemühungen.
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Handlungsfeld 5 – Infrastruktur und Klimaschutz
Infrastrukturelle Herausforderungen, die rasant ausbreitende Digitalisierung sowie die Herausforderungen durch den Klimawandel stellen für Schleswig-Holstein wichtige Handlungsbereiche dar. Ziel für Schleswig-Holstein ist, den Klimaschutz sowie die Anpassungen an den Klimawandel aktiv zu gestalten und die Potenziale zur CO2-armen Energiegewinnung nutzbar zu machen. Die Verkehrsinfrastruktur muss an die Bedingungen zukünftiger Entwicklungen angepasst werden. Mobilfunk und eine schnelle Internetverbindung via Glasfasertechnologie sind Voraussetzung für ein modernes Land, dessen Wirtschaft und gemeinschaftliches Zusammenleben immer stärker von digitalen Kommunikationstechnologien bestimmt werden. Im Rahmen der Energiewende hat Klimaschutz einen besonderen Platz in Schleswig-Holstein.
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Handlungsfeld 6 – Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcenschutz
Schleswig-Holstein verfügt schon heute über eine vielfältige wirtschaftliche Grundlage mit starken traditionellen Branchen sowie vielversprechenden Zukunftsfeldern. In der öffentlichen Beschaffung sollen nachhaltige Produkte und Dienstleistungen bevorzugt und dadurch gefördert werden. Die Höhe der Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind ein essentieller Pfeiler zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und dem damit einhergehenden Status eines Landes als Innovationsstandort. Beim Ressourcenschutz liegen die Zielsetzungen sowohl bei der Vermeidung aufkommender Abfallmengen der Siedlungsabfälle, als auch bei nachhaltigeren Wirtschafts- und Produktionsmethoden sowie stärkere Rohstoffsensibilisierung.
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Handlungsfeld 7 – Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen
Nord- und Ostsee sowie die einmaligen Natur- und Kulturlandschaften sind ein Alleinstellungsmerkmal Schleswig-Holsteins. Wir müssen einen Ausgleich zwischen Natur- und Umweltschutz sowie den wirtschaftlichen Interessen herstellen, damit Schleswig-Holstein auch perspektivisch von seinen natürlichen Gütern profitieren kann. Zudem haben der Erhalt biologischer Artenvielfalt sowie der Schutz schleswig-holsteinischer Vogel- und Naturschutzgebiete einen besonderen Stellenwert.
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Handlungsfeld 8 – Globale Verantwortung
Lokale Aktivitäten können auch immer einen globalen Einfluss, bzw. globale Auswirkungen haben. Es ist unsere Aufgabe, den potenziellen Effekt unserer Aktivitäten über die Landesgrenzen hinweg mess- und steuerbar zu machen, um vor allen die negativen Wirkungen weitgehend zu begrenzen. Dies gilt vor dem Hintergrund der 17 SDG, für deren Zielerreichung sämtliche Akteure aller Länder weltweit zum Handeln aufgerufen sind. Die globale Verantwortung in Schleswig-Holstein erstreckt sich über mehrere Felder und wird dabei nicht durch einen inhaltlichen Politikbereich abgebildet, sondern fasst eine Reihe von themenübergreifenden Indikatoren zusammen.
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