Die Bundesregierung möchte die Nord- und Ostsee vor Gefahren durch alte Munition schützen. Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt spricht sich für eine faire Lastenteilung aus.
Letzte Aktualisierung: 20.02.2023
1,6 Millionen Tonnen konventionelle Munition und 5.000 Tonnnen chemische Waffen liegen allein in der deutschen Nord- und Ostsee. Dieses Weltkriegserbe ist eine Bedrohung für Mensch, Umwelt und Schifffahrt. Denn die Munitionsaltlasten beginnen sich mit der Zeit im Meerwasser zu zersetzen. Die Folge: Die in der Munition enthaltenen Schwermetalle und giftigen Sprengstoffe gelangen in die Meeresumwelt.
Pilotprogramm zur Munitionsbergung
Um dieser enormen Belastung der Meere entgegenzuwirken wurde im Koalitionsvertrag des Bundes ein Sofortprogramm zur Pilotierung der Munitionsbergung und -vernichtung angekündigt. Die dazugehörende Auftaktkonferenz fand heute in Berlin statt. Neben Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Umweltverbände, aus Wissenschaft und Forschung sowie der Industrie an der Fachkonferenz teil.
Schleswig-Holstein von Altlasten betroffen
Goldschmidt betonte die Bedeutung des Themas für sein Bundesland: "In Schleswig-Holstein sind Munitionsaltlasten kein Nischenthema, sondern betreffen viele Menschen in Alltag und Freizeit ganz unmittelbar. Daher begrüße ich die neue Aufbruchsstimmung ausdrücklich."
Wir müssen von der Forschungs- in die Handlungsphase kommen“
Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Tobias Goldschmidt
Goldschmidt unterstrich außerdem die wichtige Rolle einer guten Bund-Länder Zusammenarbeit: "Von dem heutigen Tag nehme ich zwei wichtige Botschaften mit zurück in den Norden: Das klare Bekenntnis der Bundesumweltministerin, dass der Bau einer Bergungsplattform in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen soll. Und das eindeutige Bekenntnis, dass auch die Bundesregierung die Generationenaufgabe Munitionsbergung als ein Gemeinschaftsprojekt versteht, dass eine faire Lastenteilung zwischen Bund und allen Ländern erfordert. Eine gemeinsame langfristige Finanzierung schafft eine gemeinsame Verantwortung."
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