Tobias Goldschmidt
Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur
3 Jahre erfolgreicher Feldversuch eHighway.SH
Ein ungewöhnliches Bild bietet sich auf der A1 bei Lübeck: Über fünf Kilometer ziehen sich Oberleitungen entlang der Autobahn zwischen Reinfeld und Bad Oldesloe. Seit nunmehr drei Jahren wird hier unter realen Bedingungen erprobt, welche Potenziale die Oberleitungs-LKW für die Verkehrswende haben. Energiewendeminister Tobias Goldschmidt und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen informierten sich diese Woche über die wissenschaftliche Begleitforschung des Feldversuches und durften zu einer Probefahrt auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.
Der Straßenverkehr ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Der Transport von Gütern verursacht beträchtliche Umweltbelastungen. Das vom Bund geförderten Pilotprojekt soll deshalb herausfinden, ob Oberleitungssysteme für schwere LKWs ein Beitrag zum klimafreundlichen Güterverkehr leisten können. Die direkte Energieversorgung von Fahrzeugen über Oberleitungen gilt als besonders energieeffizient, denn mitgeführte Energiespeicher können während der Fahrt aufgeladen werden.
„Der Verkehrssektor ist klimapolitisch ein Sorgenkind, entsprechend drängt die Frage nach neuen Lösungen. Schleswig-Holstein ist ein guter Standort für Neues“, so Energiewendeminister Goldschmidt.
Die Erfahrungen aus dem Betrieb der Anlage wurden von allen Beteiligten positiv beurteilt. Autobahnmeisterei, wie auch die Rettungs- und Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei hatten keine nennenswerten Probleme zu berichten. Die wissenschaftliche Forschung bestätigt die Wahrnehmung: Das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer habe sich durch die Oberleitungen nicht maßgeblich verändert und auch das Risiko von Vögeln mit den Leitungen zu kollidieren sei gering.
Oberleitungs-LKW sparen nicht nur ordentlich CO2, hier wird wertvoller Strom auch sehr effizient eingesetzt. Nach drei Jahren können wir selbstbewusst sagen: Das Konzept E-Highway kann funktionieren.
Sowohl bei der Infrastruktur, wie auch den Lkw gibt es sicherlich noch Verbesserungsbedarfe. Diese seien aber überwindbar, so die Expertinnen und Experten. Energiewendeminister Tobias Goldschmidt und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen wollen deshalb den e-Highway weiter vorantreiben.
"Jetzt gilt es, die nächste Phase einzuleiten. Eine Erweiterung des Projektes um weitere Partner und Streckenabschnitte wäre ein guter nächster Schritt. Es wäre eine großartige Perspektive die norddeutschen Hafenstandorte Lübeck, Hamburg und Bremen miteinander per E-Highway zu verbinden“,
richtete Goldschmidt den Blick nach vorne.
Verkehrsminister Madsen betonte vor allem die Potenziale für den Wirtschaftsstandort Norddeutschland: "Nicht nur als Verkehrsminister, sondern vor allem auch als Wirtschaftsminister ist der E-Highway für mich ein hochspannendes Projekt mit enormen Potenzialen für den Norden des Landes. Trotz technischem Optimierungsbedarf an der einen anderen Stelle, besteht Anlass, optimistisch zu sein. Zunächst einmal wollen wir die Verlängerung des Projektes bis Ende 2024 auf den Weg zu bringen“,
so Madsen.
Perspektivisch kann in der Region ein echtes E-Highway-Netz entstehen, welches die Wirtschaftsstandorte Bremen, Hamburg und Lübeck miteinander verbindet. Dazu wollen wir mit unseren Partnern in den Nachbarbundesländern in den Dialog treten und gemeinsam eine Strategie erarbeiten.
