Die Kreise Herzogtum-Lauenburg, Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg und Segeberg sind Wolfpräventionsgebiete. Nutztierhalter können in diesen Regionen Unterstützung vom Land beantragen, um ihre Schafe und Ziegen mit wolfssicheren Zäunen zu schützen. Rund 1,7 Millionen Euro stellt die Landesregierung dafür zur Verfügung. Bislang sind 264 Anträge eingegangen – nun werden die ersten Gelder ausgezahlt.
Gestaffelte Hilfeleistung
"Als Bundesland mit der höchsten Schafsdichte in Deutschland haben wir ein Verfahren entwickelt, mit dem wir möglichst schnell, möglichst viele Schafe schützen", sagte Landwirtschaftsstaatssekretärin Dorit Kuhnt.
Bis zum September werden nun zunächst die Anträge der Schaf- und Ziegenhalter mit mindestens 500 erwachsenen Tieren bearbeitet. Danach folgen die Anträge von Haltern mit 100 bis 499 Tieren. Ab Oktober werden in einem dritten Schritt auch die Besitzer kleinerer Herden unterstützt. Das gestaffelte Verfahren soll sicherstellen, dass möglichst vielen Haltern ein Zaun finanziert werden kann.
Schutz für möglichst viele Tiere
Das käme auch den kleineren Betrieben zugute, betonte Kuhnt. Ihnen falle es oft schwer, ihre Herden vollständig einzuzäunen, da der Aufbau der Zäune viel Zeit in Anspruch nehme. "Wenn aber die großen Betriebe unsere Unterstützung annehmen, können wir schon mehr als 60 Prozent der Schafe schützen", sagte die Staatssekretärin. Durch eine große Anzahl geschützer Tiere werde zudem die Gefahr verringert, dass sich Wölfe auf das Jagen von Nutztieren spezialisierten.
Wussten Sie schon?
Im echten Norden leben 200.000 Schafe
Ein Drittel davon allein im Kreis Dithmarschen
Schleswig-Holstein liegt auf Platz 2 der schafreichsten Bundesländer, hinter Baden-Württemberg
Auch Teilanträge möglich
Halter können auch nur für einen Teil ihrer Tiere einen Antrag stellen, falls ein anderer Teil der Herde bereits mit Zäunen geschützt wird. Voraussetzung dafür ist, dass der Betrieb mindestens 25% seiner Tiere schützt
Wie viel Unterstützung einzelne Nutztierhalter bekommen, wird pauschal berechnet. Maßgeblich dafür ist die Anzahl der zu schützenden Tiere. Betriebe, die nicht sofort eine Förderung erhalten, können bei Wolfsrissen – wie bisher – Herdenschutzpakete leihen.
Land bietet individuelle Beratung an
Das Wolfsmanagement Schleswig-Holstein bietet auf Wunsch individuelle Beratung zu geeigneten Schutzmethoden an. Nutztierhalter können selbst entscheiden, welche als wolfssicher anerkannten Zauntypen sie aufstellen.
Antrag auf Hilfe stellen
Halter von gefährdeten Nutztieren müssen beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume einen formlosen Antrag stellen, um auch künftig Ausgleichszahlungen für Wolfsrisse zu bekommen. Dabei müssen sie sich bereit erklären, ihre Herden angemessen zu schützen, zum Beispiel mit wolfssicheren Zäunen. Der Antrag kann online an die folgende Mailanschrift geschickt werden: wolfspraevention@melund.landsh.de
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