2018 töteten Wölfe etwa 50 Nutztiere. Wie das Land Wolfsschutz und Landwirtschaft zusammenbringen will, hat Umweltminister Albrecht in Kiel vorgestellt.
Der Wolf ist zurück in Schleswig-Holstein: Seit 2007 wird er immer wieder im echten Norden gesichtet. Doch was Naturschützerherzen höher schlagen lässt, ist für einige Landwirte Grund zur Besorgnis. Denn die Tiere töten oder verletzen immer wieder Schafe – seit Jahresanfang waren es etwa 50. In Kiel hat Umweltminister Jan Philipp Albrecht nun das Wolfsmanagement des Landes vorgestellt und Fragen zum Umgang mit den Tieren beantwortet.
Wolf genießt besonderen Schutz
Wölfe gehören zu den Tierarten mit dem höchsten Schutzstatus in Deutschland. Er basiert vor allem auf Richtlinien der Europäischen Union und soll dafür sorgen, dass sich die Population der Tiere in den verschiedenen Regionen Deutschlands vergrößert und danach stabil bleibt. Deshalb versucht die Landesregierung, die Interessen von Mensch und Tier soweit wie möglich in Einklang zu bringen. Dafür sucht sie gemeinsam mit Landwirten und Jägern nach Lösungen, um den dauerhaften Erhalt der Art zu sichern.
Wölfe in Schleswig-Holstein
Erfolgsmodell Wolfsmanagement
Schleswig-Holstein hat sich schon frühzeitig auf den Wolf vorbereitet: Bereits vor zehn Jahren hatte das Land Jäger, Landwirte und Nutztierhalter an einen Tisch gebeten und sie an der Ausgestaltung des Wolfsmanagements beteiligt. Aktuell gibt es rund 70 ehrenamtliche Wolfsbetreuer in Schleswig-Holstein, 12 von ihnen haben eine Zusatzausbildung als Rissgutachter. Sie sind Ansprechpartner für die Bevölkerung und vermitteln Informationen zu den Wölfen und ihrer Lebensweise.
Darüber hinaus erfassen sie Hinweise auf Wölfe, wie Spuren, Kot oder Risse, und leiten diese an das Landeslabor und das Nationale Referenzlabor in Gelnhausen weiter. Steht ein Wolf im Verdacht, ein Tier getötet zu haben, werden die Wolfsbetreuer herangezogen. Sie untersuchen das getötete Tier, analysieren die Bissspuren und nehmen Genproben.
Land unterstützt mit Geld und Material
Außerdem beraten und unterstützen die Wolfsmanager Nutztierhalter dabei, ihre Herden vor Wölfen zu schützen, etwa durch spezielle Zäune. Bisher hat es noch keinen Wolfübergriff innerhalb einer wolfssicheren Umzäunung in Schleswig-Holstein gegeben. 2018 hat das Land zusätzliche 400.000 Euro für diese sogenannten Herdenschutzpakete ausgegeben, im kommenden Jahr soll diese Summe sogar noch weiter erhöht werden. Darüber hinaus prüft das Land die Anschaffung von Gerätschaften, mit denen sich die Zäune schneller aufstellen und versetzen lassen.
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