KIEL/WEWELSFLETH. Eines der größten deutschen Stromleitungsprojekte nimmt die nächste Hürde. Energiewendeminister Tobias Goldschmidt war heute (04. Dezember) beim feierlichen Startschuss für die Bohrarbeiten zur SuedLink-Unterquerung der Elbe von Wewelsfleth (Landkreis Steinburg) nach Wischhafen in Niedersachsen zu Gast. Um die Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen miteinander zu verbinden, wird die Bohrung eines circa fünf Kilometer langen Tunnels unter der Elbe für die Gleichstromkabel notwendig. Markiert wurde der Beginn der Tunnelbohrung durch die Taufe des Tunnels sowie der Tunnelbohrmaschine.
In seiner Eingangsrede ging Goldschmidt auf jüngste Zahlen zur Verringerung der Abregelungen von Ökostrom in Schleswig-Holstein ein: Trotz deutlichen Zubaus von Wind-Onshore und Photovoltaik gingen die Abregelungen von Anlagen an Land im Gesamtjahr 2023 weiter zurück – auf nunmehr 967 Gigawattstunden (GWh). Damit konnten im Zeithorizont von nur vier Jahren die Abregelungen um ein Drittel reduziert werden. Im Jahr 2019 lag die abgeschaltete Strommenge noch bei rund 3.350 GWh. Die in die Stromnetze in Schleswig-Holstein aufgenommene Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien erreichte 2023 ein neues Allzeithoch von 25,9 Terawattstunden (TWh). Zum Vergleich: 2013 waren es mit 10,7 TWh nicht einmal halb so viel. „Leitungsbau wirkt. Das zeigen die neuen Zahlen zum Einspeisemanagement in Schleswig-Holstein glasklar. Unsere langjährigen Anstrengungen beim Netzausbau zahlen sich mehr und mehr aus. Das ist eine gute Nachricht für das Klima und für alle Menschen und Unternehmen im Land“
, freute sich Goldschmidt.
Die Zahlen sind das Ergebnis einer Reihe von Fortschritten, die Schleswig-Holstein weitestgehend in dieser Legislaturperiode beim Bau und der Genehmigung von Stromleitungen verkünden konnte. Seit Herbst 2022 wurden in Schleswig-Holstein 54 km neue Höchstspannungsleitungen nach dem Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) in Betrieb genommen und weitere 159 Kilometer neue Höchstspannungsleitungen nach BBPlG in Landeszuständigkeit genehmigt. Bundesweit ist Schleswig-Holstein Spitzenreiter bei der Umsetzung von BBPlG-Höchstspannungsleitungen in Landeszuständigkeit: Insgesamt 2.162 km der Vorhaben sind in Deutschland realisiert. Davon entfällt ca. ein Viertel (532 km) auf Schleswig-Holstein. „Unser Bundesland spielt nicht nur beim Ausbau der Erneuerbaren sondern auch beim Bau von Stromleitungen ganz vorne mit. Wir treiben die Energiewende an den entscheidenden Stellen voran und leisten damit einen überproportionalen Beitrag zum Klimaschutz in Deutschland. Das Herz der Energiewende schlägt in Schleswig-Holstein“
, sagte der Energiewendeminister.
Zuletzt hob Goldschmidt die Bedeutung von SuedLink für die Energiewende und den Wirtschaftsstandort Deutschland hervor: „SuedLink wird zum Gamechanger für die deutsche Energiewende. Durch den vielen Windstrom hat Schleswig-Holstein schon jetzt das Potenzial, zum Kraftwerk für die ganze Republik zu werden. SuedLink wird dazu führen, dass dieses Potenzial weiter entfesselt wird. Erneuerbarer Strom aus Schleswig-Holstein ist ein Top-Standortfaktor hier vor Ort und schützt dank neuer Leitungen das Klima, indem er den Ausstieg aus der Nutzung der Kohlekraft bundesweit ermöglicht. Nach Inbetriebnahme wird die Leitung das Übertragungsnetz deutlich entlasten und die Strompreise dämpfen. Gleichzeitig entstehen durch den Bau der Trasse auch Aufträge für Firmen in unserem Land. Stromleitungen sind ein echtes Konjunkturprogramm für Deutschland. Sie schweißen Europa wirtschaftlich enger zusammen und das ist in diesen Tagen die vielleicht wichtigste Botschaft“
, verdeutlichte Goldschmidt die zahlreichen positiven Aspekte des Leitungsbaus.
Hintergrund
Weitere Informationen zum Engpassmanagement stellen das MEKUN und die Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz AG und TenneT TSO GmbH hier zur Verfügung: www.schleswig-holstein.de/engpassmanagement.
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