KIEL/QUICKBORN. Naturschutzminister Tobias Goldschmidt hat heute das Himmelmoor bei Quickborn im Kreis Pinneberg besucht. Das Himmelmoor steht seit 2022 unter Schutz und wird von der Landesstiftung Naturschutz renaturiert, um seltene Arten und das Klima zu schützen. Trockengelegte Moore emittieren große Mengen Treibhausgase. Zusätzlich betreuen zwei lokale Vereinigungen, der Förderverein Himmelmoor e.V. und die Arbeitsgemeinschaft Torfbahn Himmelmoor e.V., das Naturschutzgebiet. Auch über deren engagierte Arbeit informierte sich Goldschmidt vor Ort. Im Mittelpunkt des Besuchs stand eine Moorfahrt mit der historischen Torfbahn und ein Austausch mit beiden Vereinen.
„Hier im Himmelmoor wurde bis 2018 Torf abgebaut. Seit ich es 2022 als Naturschutzgebiet ausgewiesen habe, hat sich dieser besonders artenreiche Naturraum sichtbar erholt - dank der hervorragenden Arbeit der Landesstiftung Naturschutz und der beiden Naturschutzvereine, die sich hier ehrenamtlich um die Gebiete kümmern. Das macht Mut, denn es zeigt: Natur kann sich erholen“
, sagte Tobias Goldschmidt. „Im Himmelmoor wird damit auch biologischer Klimaschutz betrieben, denn dieses Moor wird in Zukunft wieder CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und zugleich Lebensraum für viele seltene Arten sein. Und mit der Torfbahn wird zugleich ein Bogen zur kulturellen und historischen Bedeutung des Moors geschlagen.“
Die beiden Vereine setzen sich für die Renaturierung, den Schutz und den Erhalt des Himmelmoores und dessen vielfältige Flora und Fauna ein. Wesentliche Maßnahmen sind dabei die Wiedervernässung der Moorböden und das Entfernen junger Gehölze, um den Offenlandcharakter zu erhalten. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt im Himmelmoor wiederherzustellen und zu erhalten. Gleichzeitig wird dadurch die Biodiversität gestärkt. Durch die Wiedervernässung der Moorböden werden zudem Treibhausgasemissionen reduziert. „Ohne das Ehrenamt wären vielerorts Renaturierungs- und biodiversitätserhaltende Maßnahmen nicht möglich. Dabei ist auch eine gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure wichtig für den Erfolg von Projekten
“, sagte Goldschmidt.
Neben ihrem Einsatz für den Naturschutz vermitteln die Vereine auch die Rolle des Himmelmoores für die Geschichte und Kultur der Region. Die durch die Arbeitsgemeinschaft Torfbahn Himmelmoor e.V. erhaltene Torfbahn hat in dem Zusammenhang einen besonderen Stellenwert als Industriedenkmal. Sie kommt für Besucherfahrten ins Himmelmoor zum Einsatz, wird aber auch für Renaturierungs- und Vegetationsarbeiten genutzt.
Hintergrund:
Das Himmelmoor zählt mit rund 600 Hektar zu den größten Hochmooren Schleswig-Holsteins. Umweltminister Tobias Goldschmidt hat es 2022 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es zeichnet sich durch eine Vielzahl besonderer Lebensräume: Hoch- und Niedermooranteile, Feuchtheiden, Moorwälder, Übergangsmoore, Nasswiesen, Stillgewässer und Torfmoorschlenken. Hier finden sich diverse moortypische Tiere und Pflanzen, etwa die Sumpfmeise, der Kranich, die Bekassine, die Hochmoor-Mosaikjungfer, die Große Königslibelle, die Kreuzotter, die Kreuzkröte, der Moorfrosch, Fledermäuse sowie Sonnentau, Wollgras, Schnabelried, Torfmoose und Moosbeere.
Das Himmelmoor wurde über mehr als 200 Jahre – bis 2018 – für den Torfabbau genutzt. Im Zuge der Industrialisierung wurde für den Torfabbau auch eine Torfbahn eingerichtet.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de