KIEL. Im Kreis Segeberg wurde ein Wolf bei einem Autounfall tödlich verletzt. Bei dem Tier handelt es sich um einen männlichen, circa fünfeinhalb Monate alten Welpen, der mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dem Segeberger Wolfsrudel angehörte.
Am 13. Oktober wurde dem schleswig-holsteinischen Wolfsmanagement gegen 20:10 Uhr von der Polizei ein Verkehrsunfall auf der K102 zwischen Wahlstedt und Heidmühlen gemeldet, an dem möglicherweise ein Wolf beteiligt war. Nachdem Mitarbeitende des Wolfsmanagements des Landes am selben Abend am Unfallort keinen Wolf auffinden konnten, fanden Pilzsammler am drauffolgenden Tag (14.10.2023) gegen 11:00 Uhr das schwer verletzte Tier im Dickicht am Fahrbahnrand.
Aufgrund der Schwere der Verletzungen erteilte das Umweltministerium die Genehmigung zur Entnahme des Tieres. Der verunfallte Wolf wurde daraufhin durch einen Mitarbeiter des Wolfsmanagements getötet.
"Die Regelungen des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements haben sich wieder einmal bewährt
“, so die schleswig-holsteinische Umweltstaatssekretärin Katja Günther. "Innerhalb kürzester Zeit konnte die notwendige artenschutzrechtliche Genehmigung zur Nottötung des verunfallten Wolfes rechtssicher erteilt und vollzogen werden.“
Hintergrund:
Im Jahr 2023 etablierte sich erstmals seit der Wiederbesiedlung des Landes durch den Wolf ein Wolfsrudel (Elternpaar mit Jungtieren) im Bereich des Segeberger Forstes. Im Frühjahr wurden mindestens zwei Welpen bestätigt. Offenbar wurde eines dieser Jungtiere jetzt Opfer eines Verkehrsunfalls.
Der Kadaver des Tieres wurde dem Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin übergeben, das für das nationale Totfundmonitoring verantwortlich ist. Eine erste veterinärpathologische Untersuchung dort hat ergeben, dass der verunfallte Wolf schwere Wirbelsäulenverletzungen erlitten hatte.
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