Navigation und Service

Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Vorstellung des Totfund-Monitorings von Kleinwalen und Kegelrobben


Umweltminister Goldschmidt: „Die politische Antwort ist so dringlich wie klar: Es braucht mehr Ruhe- und Rückzugsräume in unseren Meeresgewässern“

Letzte Aktualisierung: 25.09.2023

KIEL/BÜSUM. Umweltminister Tobias Goldschmidt war heute in Büsum zu Gast. Am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW), ein Institut der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, stellte er gemeinsam mit der Leiterin, Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert, die Ergebnisse des Totfundmonitorings von Kleinwalen und Kegelrobben in Schleswig-Holstein für das Jahr 2022 vor. Im Anschluss informierte sich der Umweltminister über den praktischen Teil der Arbeit des ITAW und nahm an einer Schweinswal-Obduktion teil. Goldschmidt zeigte sich besorgt angesichts der Ergebnisse des Berichtes.

„Für viele Menschen bedeuten die Meere Heimat. Doch häufig vergessen wir, dass wir hier nicht allein zuhause sind und uns diese einzigartigen Naturräume mit höchst sensiblen Lebeweisen teilen. Dazu gehören Schweinswale und Kegelrobben, die eine enorm wichtige Funktion für die Balance der Ökosysteme unserer Meere einnehmen. Die Ergebnisse des diesjährigen Monitoringberichtes sind ein weiteres Alarmsignal mit Blick auf den Zustand der Meere und ihrer Bewohner. Die politische Antwort ist so dringlich wie klar: Es braucht effektive Maßnahmen, die Belastungen unserer Meeresumwelt zu reduzieren. Dazu gehören vor allem mehr Ruhe- und Rückzugsräume in unseren Meeresgewässern, damit Natur Natur sein kann und Arten Raum zur Entfaltung haben“, sagte der Umweltminister bei der Vorstellung des Berichtes.

Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum für den Bericht von März 2022 bis Februar 2023 218 Schweinswale und 23 Kegelrobben an den Küsten Schleswig-Holsteins gefunden. Dabei handelt es sich vorwiegend um neugeborene und junge Tiere. Ein Großteil der Tiere verstirbt im Alter von unter 10 Jahren, wobei die Tiere erst im Alter von drei bis fünf Jahren geschlechtsreif werden. Schweinswale können dabei eigentlich über 20 Jahre alt werden.

Die Tiere sind komplexen und vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Dazu gehören Unterwasserschall, der bei Sprengungen, der Schifffahrt oder Bauarbeiten entsteht. Aber auch die Fischerei sowie toxische Belastungen durch verschiedene Stoffe aus unterschiedlichen Quellen wirken sich negativ auf den Gesundheitszustand der Tiere aus.

Für das aktuelle Totfund-Monitoring wurden 20 Schweinswale und alle 23 Kegelrobben näher untersucht. Neben Infektionskrankheiten wie Parasitenbefall in Lunge und Ohren oder Lungenentzündungen wurden auch Beifang und Traumata (etwa durch Unterwasserlärm) als Todesursache festgestellt.

Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert ergänzt: „Wir müssen dringend die Effekte der Gesamtbelastung durch alle menschliche Aktivitäten bei den Schweinswalen und Robben besser verstehen und reduzieren. Um einen besseren Schutz zu gewährleisten, müssen wir die Belastungsgrenzen der Tiere festlegen. Denn sind diese erst einmal überschritten, ist eine Umkehr und Erhalt der Meeressäugerpopulationen schwierig.“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Matthias Kissing, Martina Gremler, Jonas Hippel | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Pressemitteilungen