KIEL/STAPEL. Die Eider-Treene-Sorge-Niederung im westlichen Schleswig-Holstein ist das größte zusammenhängende Moorgebiet des Landes. Viele Bereiche liegen deutlich unterhalb des mittleren Meeresspiegels. Insgesamt liegt gut ein Fünftel der Landesfläche unter 2,5 Metern Normalnull. Diese sogenannten Niederungen benötigen eine Anpassung von Wasserwirtschaft und Nutzungen, vor allem in Zeiten von Klimawandel und multiplen Anforderungen im Klima-, Biodiversitäts- und Gewässerschutz.
Heute unterzeichneten Sönke Thomsen, Oberdeichgraf vom Eider-Treene-Verband (ETV), Stefan Hollmer, Vorsitzender des Sielverbandes Sorgekoog sowie der Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft im Umweltministerium, Dr. Johannes Oelerich, in Anwesenheit von Umweltminister Tobias Goldschmidt eine Vereinbarung über ein flexibles Wassermanagement am Schöpfwerk Steinschleuse. Damit wurde die Voraussetzung zur Förderung eines Projekts im Rahmen der Niederungsstrategie geschaffen. Neben der energetischen Modernisierung des Schöpfwerks soll im Projekt die bereits begonnene Entwicklung eines ressourcenschonenden Wassermanagements fortgesetzt werden.
„Wenn es uns nicht gelingt, die Sackungen der Moorböden deutlich zu verringern, wird die Entwässerung und auch die Nutzbarkeit der Flächen immer schwieriger. Damit steigt auch die Gefahr für Binnenhochwasser weiter an,“
so der Minister am Montag. „In kaum einer Region des Landes ist dies so drängend wie hier, wo die Belange von Naturschutz, Klimaschutz, Landwirtschaft und Hochwasserschutz so konzentriert aufeinandertreffen. Ich danke den Beteiligten, dass sie diesen herausfordernden Prozess begonnen haben und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung des Projekts!“.
Mit der am Montag unterzeichneten Vereinbarung soll der bereits begonnene Prozess der konstruktiven und zielgerichteten Zusammenarbeit zwischen dem Eider-Treene-Verband, dem Sielverband Sorgekoog und dem Land Schleswig-Holstein, unter Beteiligung aller betroffenen Akteure vor Ort, mit einem klaren Fahrplan fortgeführt werden.
Hintergrund
Ob Meeresspiegelanstieg, Sturmfluten, Starkregen, Trockenheit oder Moorsackungen: Die Klimakrise stellt die Niederungsgebiete Schleswig-Holsteins vor zunehmende Herausforderungen. Mit der im Juni veröffentlichten Förderrichtlinie zur Umsetzung der Niederungsstrategie unterstützt das Land vielversprechende Projekte vor Ort. Gefördert werden Akteurinnen und Akteure, die sich auf den Weg machen, Teile ihrer Niederungsgebiete an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Zuwendungen können zum Beispiel Projekte erhalten, die die Anpassung von wasserwirtschaftlichen Anlagen wie Schöpfwerke und Siele ins Auge fassen, Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft planen und umsetzen oder die Nutzungen in Einzugsgebieten an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen.
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