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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Naturschützerinnen und Naturschützer aus ganz Schleswig-Holstein tauschen sich bei der 45. Betreuertagung auf Sylt aus

Umweltminister Goldschmidt: „Die Biodiversität braucht Sichtbarkeit, um ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken“

Letzte Aktualisierung: 06.05.2023

KIEL/MORSUM. Umweltminister Tobias Goldschmidt war heute bei der 45. Schutzgebietsbetreuertagung auf Sylt zu Gast. Die Schutzbetreuertagung ist das jährliche Treffen der ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützer in Schleswig-Holstein und wird vom Landesamt für Umwelt (LfU), ehemals Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) organisiert. In seiner Auftaktrede dankte Goldschmidt den Betreuerinnen und Betreuern für ihr großes Engagement zum Schutz unserer Natur und Umwelt und blickte auf aktuelle naturschutzpolitische Projekte im Land. Im Zentrum stand dabei der Meeresschutz.

„Die Biodiversitätskrise ist eine stille Krise. In der öffentlichen Debatte wird sie oft sträflich vernachlässigt. Umso wichtiger ist das großartige Engagement, das der ehrenamtliche Naturschutz in Schleswig-Holstein jeden Tag leistet. Als Umwelt- und Naturschutzminister sehe ich es als meine Aufgabe, die stille Krise laut zu stellen und vor allem Perspektiven aufzuzeigen. Die Biodiversität braucht Sichtbarkeit, um ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken. Selten hat in Schleswig-Holstein ein naturschutzpolitisches Vorhaben so viel Aufmerksamkeit erfahren wie ein möglicher Nationalpark in der Ostsee. Und diese Aufmerksamkeit brauchen wir, denn der Ostsee geht es nicht gut. In den kommenden Wochen starten wir einen ergebnisoffenen Konsultationsprozess, ob und wenn ja wie ein neuer Nationalpark in der Ostsee entstehen kann. Im Mittelpunkt dieser Diskussionen wird immer die Frage stehen: Wie und unter welchen Bedingungen können wir Natur am besten schützen und was sind die richtigen Maßnahmen dafür? Solche Debatten sind kompliziert, emotional und anstrengend. Aber sie sind dringend notwendig, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten und ich freue mich auf viele gute Ideen von den Menschen vor Ort, wie es gehen kann. Die Biodiversitätskrise ist eine Menschheitskrise und geht uns alle an“, sagte Goldschmidt.

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Gründung des ersten Naturschutzgebietes in Schleswig-Holsteins „Sylt, Ellenbogen, Morsum Kliff“ hob Goldschmidt auch die Erfolge des Naturschutzes auf der Insel Sylt hervor: „Wären hier nicht vor 100 Jahren die Dünen unter Schutz gestellt worden, würde Sylt heute wahrscheinlich ganz anders aussehen. Statt unberührter Wattwiesen und Dünenkuppen, könnten hier auch aneinander gereihte Betonklötze stehen. Der Naturschutz ist ein Garant dafür, dass Sylt eine schöne und attraktive Insel bleibt. Davon profitieren nicht nur Natur und Arten sondern auch der Insel-Tourismus und die lokale Wirtschaft. Sylt zeigt, dass Naturschutz, Tourismus, Wassersport und eine starke Regionalwirtschaft gut zusammengehen“, so Goldschmidt.

Der Leiter des LfU, Matthias Hoppe-Kossak, der die Betreuertagung eröffnete, ergänzt: „Neben dem Schutz der Gebiete für Tiere und Pflanzen gewinnt die Information über natürliche Entwicklungen immer mehr an Bedeutung. „Das in vielen Schutzgebieten eingerichtete Besucher-Informationssystem erläutert natürliche Zusammenhänge und gibt wichtige Hinweis für das Verhalten in der Natur.“ Dies ist in den stark besuchten Schutzgebieten auf Sylt zum Schutz der Natur besonders wichtig.“

Hintergrund

Das Ehrenamt ist eine tragende Säule des Naturschutzes in Schleswig-Holstein. Naturschutzverbände kümmern sich bereits seit fast einem Jahrhundert um zahlreiche Schutzgebiete im Land. Aktuell betreuen 49 Naturschutzverbände und 7 Einzelpersonen 193 Gebiete zwischen Nord- und Ostsee. Weiterhin werden 27 Schutzgebiete von Gemeinden, Städten und Kreisen sowie den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, dem Bundesforst, einer lokalen Aktion und der Integrierten Station Eider-Treene-Sorge betreut.

Die Betreuer beobachten und erfassen die Entwicklungen in den Schutzgebieten und informieren die Öffentlichkeit. Den Naturschutzbehörden teilen sie Vorschläge für Schutzmaßnahmen mit oder führen diese selber durch. Dazu zählen: das Mähen von Wiesen, das Flicken von Zäunen, das Aufstellen von Informationsschildern sowie die Erstellung von jährlichen Betreuungsberichten. Neben dem „Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ als größtes Schutzgebiet werden insgesamt 168 der 203 Naturschutzgebiete sowie 21 Europäische-Vogelschutzgebiete und 29 Fauna- Flora -Habitat-Gebiete betreut.

Ausgaben, die im Rahmen der Betreuung beispielsweise durch Pflegemaßnahmen oder Öffentlichkeitsarbeit entstehen, werden bis 90 Prozent vom Land Schleswig-Holstein getragen. Die verbleibenden 10 Prozent werden von den Verbänden selbst aufgebracht werden. So flossen 2022 etwa 1.429.000 Euro an Landesmitteln in den ehrenamtlichen Naturschutz.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Matthias Kissing, Jonas Hippel, Christina Lerch | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

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