KIEL/ KREIS DITHMARSCHEN. Auch in diesem Jahr ist die Küste im Kreis Dithmarschen bestens geschützt. Bei seiner ersten Deichschau im neuen Amt überzeugte sich Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt vor Ort vom sehr guten Zustand der Landesschutzdeiche.
Dennoch zeigte er sich am Rande des Termins nachdenklich: "Der außerordentlich warme Herbst, die vielen Naturkatastrophen der letzten Monate und auch der steigende Meeresspiegel sind Ausdruck einer dramatischen Klimakrise, die auch unsere Küsten betreffen wird. Als Land zwischen zwei Meeren betreiben wir seit langem mit großem Aufwand und einem hohen Maß an Gewissenhaftigkeit Küstenschutz. Mein Dank gilt allen Beteiligen, die Tag für Tag den Schutz unserer Küsten und ihrer Bewohner ermöglichen. Es ist gut zu sehen, dass das Land gut auf die Sturmflutsaison vorbereitet ist. Fortschritte beim globalen Klimaschutz sind jedoch unerlässlich“,
sagte Goldschmidt.
Birgit Matelski, Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH), betonte vor allem den wertvollen Austausch mit dem Ministerium: "Für unsere Arbeit ist es sehr hilfreich, wenn der Minister mit uns gemeinsam die Küste bereist. So können wir die regionalen Probleme und Besonderheiten direkt vor Ort mit ihm besprechen.“
Bei einem Zwischenstopp auf dem Deich in Friedrichskoog verschaffte sich Goldschmidt einen ersten Eindruck über die dort geplante Deichverstärkungsmaßnahme: "Eine Herausforderung wird darin bestehen, Deichverstärkung und Tourismus gut miteinander zu vereinen. Sofern es dann im Genehmigungsverfahren zu keinen Verzögerungen kommt, ist von einem Baubeginn im Jahre 2024 auszugehen“
, zeigte sich der Minister optimistisch. Um Friedrichskoog als Tourismusort weiterzuentwickeln, plant die Gemeinde unter anderen den Ausbau der dortigen Deichterrasse.
Hintergrund
Deichschauen finden in Schleswig-Holstein alljährlich im Frühjahr und bei den Landesschutzdeichen an der Nordseeküste und Elbe zusätzlich im Herbst statt. Fachleute des LKN.SH nehmen dabei gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Deich- und Sielverbänden, Kreisen, Gemeinden und Katastrophenschutzeinrichtungen die Deiche und andere Küstenschutzanlagen in Augenschein.
Insgesamt erstreckt sich Schleswig-Holsteins Küstenlinie über rund 1.110 Km. Zum Schutz der Deiche wurden allein im Kreis Dithmarschen dieses Jahr 8.734 m Lahnungen nachgepackt oder aufgestockt. Durch Lahnungen, das sind von Hand gesetzte, lange Pfahlreihen, die mit Reisigbündeln gefüllt werden, wird die allmähliche Sedimentation im Übergangsbereich zum Watt gefördert. So erhöht sich das Vorland und der Küstenschutz wird verbessert, da das Vorland bei hohen Wasserständen eine wellendämpfende Wirkung hat.
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