KIEL. Im Naturschutzgebiet "Wöhrdener Loch/Speicherkoog Dithmarschen" soll es künftig keine Ganzjahresbeweidung durch Konik-Pferde mehr geben. Das hat Umweltminister Jan Philipp Albrecht heute dem schleswig-holsteinischen Landtag mitgeteilt. "In konstruktiven Gesprächen mit dem NABU Schleswig-Holstein und dem Kreis Dithmarschen sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass bis Ende September die Ganzjahresbeweidung durch Koniks in dem Gebiet vollständig beendet wird. Diese einvernehmliche Einigung unter allen Beteiligten ist ein guter Neuanfang für das zukünftige Management im Naturschutzgebiet Wöhrdener Loch. Ich freue mich, dass wir mit diesem Konzept kurzfristig und unkompliziert eine tier- und naturschutzorientierte Pflege in dem Gebiet auf sichere Beine stellen können"
, sagte Albrecht: "Wichtig ist mir, dass die Zuständigkeit für das Management des Gebietes in Zukunft wieder beim Land liegt. Denn hier haben wir sehr gute positive Beispiele, wie die Pflege von Naturschutzgebieten sowohl mit Rindern als auch – wie in der Geltinger Birk – mit Koniks professionell und tierschutzgerecht organisiert werden kann."
Bis zum Verkauf der Koniks ist der NABU für die Einhaltung der Tierhalterverpflichtungen verantwortlich. Künftig wird eine Sommerbeweidung mit Rindern angestrebt, die zunächst mit einer Schafsbeweidung ergänzt wird. Die Zuständigkeit für die Pflege und Beweidung des Speicherkoogs geht zurück an das Land. Nur die Schutzgebietsbetreuung verbleibt beim NABU.
Seit 2004 wurden im Naturschutzgebiet "Wöhrdener Loch/Speicherkoog Dithmarschen" im Rahmen eines Schutz- und Entwicklungskonzepts unter anderem Konikpferde zur Landschaftspflege eingesetzt.
Aufgabe der Pferde war es, die Landschaft offen zu halten und den sich ausbreitenden Bewuchs zurückzudrängen. Eine solche Maßnahme dient auch der Entlastung landwirtschaftlicher Flächen von den durchreisenden Gänsen, die somit auch auf die beweideten Naturschutzflächen ausweichen.
Für die Haltung der Koniks hat der betreuende Verband, der NABU Schleswig-Holstein, im Juli 2004 eine Vereinbarung mit dem Land und dem Kreis geschlossenen und hat sich als Eigentümer und Halter der Konikpferde in einem Vertrag mit dem Kreis zur Einhaltung aller Pflichten eines Tierhalters verpflichtet.
"Anfang März wurde offensichtlich, dass der NABU dieser Aufgabe nicht in ausreichendem Maße nachgekommen ist. Der Tod mehrerer Konik-Pferde hat mich sehr betroffen gemacht. Das hätte nicht passieren dürfen, und wir werden dafür Sorge tragen, dass so etwas nicht wieder passieren kann"
, sagte Albrecht.
Unmittelbar nach Feststellung der Missstände hatten LLUR und Kreis die notwendigen Maßnahmen professionell umgesetzt. Es wurde eine mobile Fanganlage aufgebaut und alle Koniks wurden sofort tierärztlich untersucht. 53 Tiere wurden in landwirtschaftlichen Betrieben untergebracht, denen Albrecht für ihre Hilfsbereitschaft ausdrücklich dankte.
Elf gesunde und gut ernährte Tiere verblieben mit ihren Fohlen im Speicherkoog. Sie werden jetzt dreimal täglich kontrolliert. Es wird zusätzliches Futter bereitgestellt. Darüber hinaus wurde ein Wetterschutz errichtet.
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