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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Traditionelles "Aalutsetten in de Schlie": Umweltstaatssekretärin Kuhnt sichert Fischern weitere Unterstützung zu

Letzte Aktualisierung: 07.08.2019

MAASHOLM. In einer groß angelegten Aktion haben Fischer und ihre zahlreichen Unterstützer heute in Maasholm im Beisein von Fischerei- und Umweltstaatssekretärin Dr. Dorit Kuhnt rund 150.000 kleine Aale in der Schlei ausgesetzt. Damit soll dem seit Jahren rückläufigen Bestand entgegengewirkt werden. Das mittlerweile schon traditionelle "Aalutsetten in de Schlie" feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum.

Umweltstaatssekretärin Kuhnt zollte dem großen ehrenamtlichen Engagement bei der Organisation der Aalbesatzmaßnahmen ihren Respekt: "Ich bin beeindruckt vom unermüdlichen Einsatz der Fischer. Sie haben das Aalutsetten Jahr für Jahr größer gemacht und ihm eine Strahlkraft für den Erhalt des Aals verliehen, die mittlerweile deutlich über die Schlei hinausreicht." Kuhnt sagte den Fischern weitere Unterstützung der Landesregierung beim Aalmanagement zu, mahnte zugleich aber auch den weiterhin notwendigen Eigenanteil der Fischer an. Ferner verwies sie darauf, dass sich im EU-Fischereirecht Änderungen abzeichnen, die von erheblicher Bedeutung für die Aalfischerei sein könnten.

Das "Aalutsetten" hatte 2010 in der Schlei begonnen. Damals wurden Aale für rund 13.000 Euro besetzt. Jahr für Jahr konnten die Fischer ihr Budget ausweiten. In diesem Jahr können kleine Aale für rund 120.000 Euro in die Schlei ausgesetzt werden. Die öffentliche Förderung stellt dabei die tragende Säule der Finanzierung dar: 40 Prozent der Kosten bringen die Fischer aus Eigenmitteln und Spenden auf, 60 Prozent beträgt die Höhe des Zuschusses, der wiederum zu 75 Prozent aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) sowie zu 25 Prozent aus Mitteln der Fischereiabgabe des Landes besteht. 

Hintergrund:

Der Bestand des Europäischen Aals hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Insbesondere zeigt sich dies im Aufkommen an jungen Aalen (sogenannten Glasaalen) an den europäischen Küsten. Die EU hatte deswegen bereits 2007 die „Aalverordnung“ erlassen. Seit 2009 werden die Aalbestände auch in Schleswig-Holstein nach detaillierten Managementplänen bewirtschaftet.

Zur Förderung des Aals sind verschiedene Bausteine erforderlich, allen voran der verstärkte Besatz der Gewässer mit jungen Aalen. Damit kann die stark zurückgegangene natürliche Einwanderung der Aale in unsere Küsten- und Binnengewässer zumindest anteilig ausgeglichen werden. Aale wachsen vergleichsweise langsam und verbleiben viele Jahre (bis zu 10 und mehr) in unseren heimischen Gewässern, ehe sie ihre lange Laichwanderung in die Sargassosee (Meeresgebiet vor Florida, Nordamerika) antreten. Nicht alle besetzten Aale erreichen dieses Ziel. Einige werden bereits vorher von Fischern oder von Vögeln gefangen oder erliegen anderen, natürlichen Todesursachen. Ein erheblicher Teil wächst jedoch zum laichreifen Aal heran und kann dann zur Vermehrung der Art beitragen. Daher dienen die aktuellen Besatzmaßnahmen dem Artenschutz und der Fischerei gleichermaßen.

Die Aale werden an der Atlantikküste in Frankreich oder England gefangen und kommen, sofern sie nicht direkt in diesem Stadium besetzt werden, als kleine Glasaale (ca. 0,5 Gramm) zunächst in eine Aalfarm, wo sie auf eine Größe von vier bis zwölf Gramm aufgepäppelt werden. Anschließend werden sie von speziell ausgerüsteten Lieferanten – in diesem Fall der Aalversandstelle des Deutschen Fischereiverbandes – im ganzen Land verteilt.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede und Joschka Touré | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung | Mercatorstraße 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.melund.schleswig-holstein.de

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