KIEL. PreussenElektra plant, auf dem Gelände des Kernkraftwerks Brokdorf ein zusätzliches Lagergebäude für schwach- und mittelradioaktive Stoffe zu betreiben. Das hat die Betreibergesellschaft bei der schleswig-holsteinischen Reaktorsicherheitsbehörde (Energiewendeministerium) beantragt. Dies teilte die Reaktorsicherheitsbehörde heute (11. Dezember 2017) in Kiel mit.
Das Gebäude soll aus einer Halle für die Transportbereitstellung, einem Verladebereich und einem sog. Sozialtrakt bestehen, wie aus dem am vergangenen Freitag eingereichten Antrag hervorgeht. Eine Woche zuvor hatte PreussenElektra einen Antrag auf Stilllegung und Abbau des Kernkraftwerks gestellt.
Im Einzelnen beabsichtigt die Betreibergesellschaft in dem neuen Gebäude den Umgang mit folgenden radioaktiven Stoffen:
Abfälle und Reststoffe aus dem Betrieb (einschließlich Nach- und Restbetrieb) und dem Abbau am Standort Brokdorf,
Sonstige radioaktive Stoffe, die als Abfälle beim Betrieb des neuen Lagergebäudes und des bereits am Standort vorhandenen Brennelementlagers anfallen und
Prüfstrahler.
Die maximal einzulagernde Gesamtaktivität ist mit 2 x 1017 Bq beantragt.
Die Zwischenlagerung muss so sicher wie möglich gemacht werden. Darauf werden wir im Genehmigungsverfahren streng achten.
Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Dr. Robert Habeck
Umweltverträglichkeit wird geprüft
Zu den Umweltauswirkungen des geplanten Umgangs mit den radioaktiven Abfällen müssen gesonderte Unterlagen eingereicht werden. Die Reaktorsicherheitsbehörde wird prüfen, ob eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung durchgeführt werden muss.
Die Reaktorsicherheitsbehörde wird im weiteren Verfahren insbesondere prüfen und bewerten, ob das Lager den Anforderungen nach dem Stand von Wissenschaft und Technik unter besonderer Berücksichtigung der „Leitlinien für die Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung“ der Entsorgungskommission (ESK) des Bundes entspricht. „Auch hier gilt der Anspruch: Die Zwischenlagerung muss so sicher wie möglich gemacht werden. Darauf werden wir im Genehmigungsverfahren streng achten“, sagte Energiewende- und Umweltminister Robert Habeck.
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