KEITUM. Das Engagement für die Integration von Flüchtlingen im ländlichen Raum ist weiterhin hoch und beeindruckend. Das machte Minister Robert Habeck heute (27. März 2017) beim Besuch des Projekts "Festmachen auf Sylt" der IHK Flensburg deutlich. Das Projekt soll die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt erleichtern.

"In den ländlichen Räumen liegt ein vielversprechendes Potenzial, um Flüchtlinge aufzunehmen und zu integrieren. Arbeit ist dafür ein zentraler Schlüssel. Das Projekt ‚Festmachen auf Sylt‘ ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie innovativ und flexibel der ländliche Raum auf Herausforderungen reagiert", sagte Minister Habeck. Das Projekt im Benen-Diken-Hof in Keitum sowie 16 weiteren Betrieben auf der Insel soll auch dem demografischen Wandel und der damit verbunden Abwanderung von Fachkräften entgegenwirken.

Allein im Jahr 2015 haben über 35.000 Menschen Zuflucht in Schleswig-Holstein gefunden, viele davon im ländlichen Raum. In den Kommunen wurden unter Mithilfe vieler Menschen Projekte auf die Beine gestellt, um das Ankommen zu erleichtern und die Integration zu fördern. Habeck: "Es wird nicht nur die Integration vorangetrieben und unseren neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine echte Zukunftsperspektive geboten. Auch die regionale Wirtschaft profitiert durch neue, gut ausgebildete Fachkräfte."

Über das Projekt "Festmachen auf Sylt" werden Geflüchtete seit Herbst letzten Jahres in einem berufsbezogenen Unterricht auf eine Ausbildung im gastgewerblichen Bereich vorbereitet. Ziel des berufsbezogenen Unterrichts, der intensiven Sprachbildung, der Praktika und der gegenwärtigen Phase der Einstiegsqualifizierung ist, dass möglichst viele Teilnehmende im September 2017 eine reguläre dreijährige Berufsausbildung im Gastgewerbe auf Sylt beginnen können.

"Die Integration von Geflüchteten ist kein Thema, das uns mal 2015 beschäftigt hat, es ist ein Generationenthema. ‚Festmachen auf Sylt‘ zeigt, wie durch die Zusammenarbeit vielfältiger Akteure erfolgreiche Projekte im ländlichen Raum gelingen können", sagte Minister Habeck.

Hintergrund

Das MELUR fördert das Projekt "Neue Nachbarn – zusammen leben im ländlichen Raum" bei der Akademie für die Ländlichen Räume e.V. In dem dialogischen Prozess dieses Projektes sind verschiedene Akteure und Institutionen des Landes (SHGT, Flüchtlingsrat, Kommunale Ebene, Ehrenamt, MELUR, Innenministerium, Diakonie, die IHK u.a.) über ein Begleitgremium eingebunden. Gemeinsam sollen Potenziale und Hemmnisse für die Integration von Flüchtlingen sowie Migrantinnen und Migranten in den ländlichen Räumen herausgearbeitet und mit einer mittel- und langfristigen Perspektive erörtert werden, zudem sollen Handlungsempfehlungen für Akteure der verschiedenen Ebenen formuliert werden. Ergebnisse sollen am 28. April 2017 vorgestellt werden.

Das Qualifizierungs- und Ausbildungsprogramm "Festmachen auf Sylt", initiiert von zwei Hoteliers der Insel, wurde am Runden Tisch gemeinsam mit wichtigen Akteuren der beruflichen Integration wie die IHK Flensburg, DEHOGA Sylt, die Agentur für Arbeit Flensburg, das Jobcenter Nordfriesland und die Berufsschule Niebüll konzipiert. Partner sind außerdem der Kreis Nordfriesland, der Verein Sylter Unternehmer e.V., die Integrationshilfe Sylt e.V., die Gemeinde Sylt, Sylt Marketing und das "Mehr Land in Sicht"-Projekt Interkulturelle Öffnung.

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