TÖNNING. Für das Seehundmanagement in Schleswig-Holstein sind die Seehundjäger im Land unverzichtbar. Das machte Umweltminister Robert Habeck heute (3. Februar 2017) nach einem Treffen mit den Männern und Frauen in Tönning deutlich. "Faktisch sind die Seehundjäger Seehundmanager. Sie machen ihren ehrenamtlichen Job im Dienst von Natur und Tieren. Sie kümmern sich mit hohem Engagement und großer Kompetenz um gestrandete, verletzte oder kranke Seehunde. Ohne sie würde das Seehundmanagement im Land nicht funktionieren
", sagte Habeck.
Seehunde sind streng geschützt und dürfen seit 1974 nicht mehr bejagt werden. Sie haben eine ganzjährige Schonzeit und sind auch nach internationalen Richtlinien und nationalem Recht streng geschützt. Allerdings liegen viele praktische Aufgaben beim Meeressäugerschutz in Schleswig-Holstein bei vom Land Schleswig-Holstein berufenen Jagdaufsehern. Diese rund 40 Jäger bezeichnen sich traditionell als "Seehundjäger", jagen die Tiere aber nicht.
"Die Seehundjäger stehen 365 Tage im Jahr bereit, werden oft genug aus dem Bett geklingelt, wenn Seehunde stranden, und fahren bei Wind und Wetter raus. Sie müssen draußen die schwere Entscheidung treffen: Sind die Tiere allein überlebensfähig? Können sie in der Seehundstation aufgezogen und später wieder in die freie Wildbahn gebracht werden? Oder sind sie sie so krank oder so stark verletzt, dass sie von ihren Leiden erlöst werden müssen? Für diese Entscheidungen sind die Seehundjäger durch Schulungen und jahrelange Praxis gut qualifiziert
", betonte Habeck.
Die Seehundjäger werden von Tierärzten, Wissenschaftlern und anderen Fachleuten der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der Seehundstation Friedrichskoog und der Nationalparkverwaltung regelmäßig geschult. Tierärzte bescheinigen ihnen eine hohe Kompetenz. Zudem bestätigen die vom Land beauftragen und finanzierten Untersuchungen der von den Seehundjägern getöteten Tiere, dass die Seehundjäger in der jeweiligen Situation richtig entschieden haben.
Seehunde, die Aussicht haben, später in der freien Natur zu überleben, werden zur Rehabilitation in die Seehundstation Friedrichskoog gebracht. Das ist die einzige vom Land autorisierte Aufnahmestelle für verlassen, erkrankt oder geschwächt aufgefundene Robben in Schleswig-Holstein; sie wird von einem eigenständigen Verein getragen.
In der Seehundstation wurden seit der Gründung 1985 mehr als 1.700 Tiere unter Berücksichtigung strenger Vorgaben zur artgerechten Haltung für die Auswilderung wieder fit gemacht. Die Station wird den Anforderungen in Schleswig-Holstein und denen des internationalen Seehundabkommens mit dem Seehundmanagementplan in vollem Umfang gerecht.
Um den Bestand der Seehunde im Wattenmeer ist es insgesamt gut bestellt. Für 2015 gehen Experten von 38.900 Tieren im gesamten Wattenmeer aus; für Schleswig-Holstein von etwa 12.000 Tieren.
Weiterführende Informationen finden Sie in den FAQs im Netz unter folgendem Link:
www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/N/nationalpark_wattenmeer/Seehundmanagement.html
Verantwortlich für diesen Pressetext: Nicola Kabel | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7201 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail:
pressestelle@mekun.landsh.de
Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.melur.schleswig-holstein.de