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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

TenneT stellt Erdkabel-Korridore für den "SuedLink" vor – Energiewendeminister Habeck: "Wir brauchen intensive Beteiligung von Bürgern und Kommunen, damit die Leitung gut und schnell geplant wird"

Letzte Aktualisierung: 27.09.2016

KIEL. Schleswig-Holsteins Energiewendeminister hält eine intensive Beteiligung der Regionen bei der Planung der Gleichstromleitung SuedLink für besonders wichtig. "SuedLink ist entscheidend für den Erfolg der Energiewende. Die Leitung muss schnell kommen und gut geplant sein. Das beste Mittel ist dafür ein intensiver Bürgerdialog, damit hat Schleswig-Holstein gute Erfahrungen gemacht. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Verbände sollten nun das Angebot der Netzbetreiber nutzen und sich im Planungsdialog engagieren. Die Politik – von nationalen bis zu regionalen Verantwortungsträgern – ist ihrerseits gefragt, sich dahinter zu klemmen und bei Konflikten für konkrete Lösungen zu werben", sagte Energiewendeminister Robert Habeck anlässlich der Veröffentlichung der neuen Erdkabel-Planung für SuedLink. Die Netzbetreiber TenneT und TransNet BW hatten heute (27. September 2016) ihre Planungsvarianten veröffentlicht.

Die Hochspannungsgleichstromübertragungs- (HGÜ)-Leitung SuedLink wird mit 4 Gigawatt Übertragungsleistung eine der zentralen Nord-Süd-Verbindungen der Energiewende. Sie soll den verbrauchsstarken Süden Deutschlands mit den Windkraftanlagen in Norddeutschland und über die geplante Seekabelverbindung NordLink auch mit den Wasserkraftwerken und Speichern Norwegens verbinden. Der SuedLink wird dringend benötigt, um Netzengpässe und die Abregelung von Windkraftanlagen zu verringern und die Versorgungssicherheit nach der Abschaltung der Kernkraftwerke zu gewährleisten.

SuedLink wurde zunächst als Freileitung geplant, soll aber inzwischen nach der Festlegung des Erdkabelvorrangs für das Projekt im Bundesbedarfsplangesetz Ende 2015 als Erdkabel realisiert werden. Die Planung des SuedLinks mit der Erdkabeltechnologie, die bei Gleichstrom-Leitungen auf der Höchstspannungsebene anders als bei Drehstrom-Leitungen als Stand der Technik betrachtet wird, führt zwar zu einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Jahren, aber es besteht die Erwartung, dass die Erdkabeltechnologie auf eine breitere Akzeptanz vor Ort stößt als die umstrittene Freileitungsplanung.

"Der Bau von SuedLink ist ohne Frage ein Eingriff in Umwelt und Landschaft. Das gilt auch, wenn SuedLink als Erdkabel errichtet wird. Nun gilt es, möglichst verträgliche Lösungen zu finden. Dabei ist das Engagement aller betroffenen Regionen gefragt. Kommunalvertreter und Interessengruppen sollten sich nun direkt mit den neuen Plänen beschäftigen und sich bestmöglich in die jetzt beginnende informelle Konsultation mit ihren Belangen einbringen", sagte Habeck.

Die Landesregierung Schleswig-Holstein setzt sich – wie auch beim weit fortgeschrittenen Netzausbau im eigenen Land – für eine zügige Planung des SuedLinks im Dialog mit den Akteuren und Betroffenen vor Ort ein. Als Ländergrenzen überschreitendes Vorhaben obliegt die Verantwortung für den Dialogprozess aber bei der Bundesnetzagentur. Die HGÜ-Leitung wird vom südlichen Schleswig-Holstein aus die Elbe nach Niedersachsen queren. Für die Elbquerung sind derzeit 3 Korridorvarianten vorgeschlagen: Südlich von Brokdorf, bei der Elbinsel Pagensand oder weiter östlich in der Nähe von Hetlingen.
Schleswig-Holstein selbst wird sich in das Verfahren einbringen und die vorgeschlagenen Varianten fachlich bewerten.

Hintergrund

SuedLink bezeichnet die Vorhaben Nr. 3, eine Höchstspannungs-Gleichstromleitung von Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) nach Großgartach (Baden-Württemberg), und Nr. 4, eine Höchstspannungsgleichstromleitung von Wilster (Schleswig-Holstein) nach Grafenrheinfeld (Bayern), die im Bundesbedarfsplan, der Anlage zu § 1 Absatz 1 Bundesbedarfsplangesetz, aufgeführt sind.
SuedLink ist eines der drei großen Infrastruktur-Projekte, mit denen elektrische Energie über Land erstmals in Deutschland über weite Strecken von mehreren hundert Kilometern transportiert werden soll. Die Gleichstromleitung wird von den beiden deutschen Übertragungsnetzbetreibern TenneT TSO und Transnet BW geplant und gebaut. Sie wurde 2013 in die Liste der energiewirtschaftlich notwendigen Projekte im Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen. Darüber hinaus ist das Vorhaben auch für die Europäische Kommission von besonderer Bedeutung für den Stromaustausch - dem Handel mit elektrischer Energie - in Europa und im europäischen Ausbauprogramm als Vorhaben von gemeinsamem Interesse (PCI-Projekt) eingetragen.

Zuständige Behörde für die Planung ist die Bundesnetzagentur. Die Fertigstellung wird frühestens 2025 erwartet.

Kartenmaterial und weitere Informationen zur Planung werden auf der Website des Übertragungsnetzbetreibers veröffentlicht: www.tennet.eu


Verantwortlich für diesen Pressetext: Nicola Kabel | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7068 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail:
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