If you´ve met one person with autism, you´ve met one person with autism.
Dr. Stephen Shore, USA
Beeinträchtigungen der Kommunikation und sozialen Interaktion bei Kindern und Jugendlichen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Bei einem Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) besteht die Möglichkeit, diesen im Rahmen einer medizinisch-psychologischen Diagnostik bei einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis, einem Sozialpädiatrischen Zentrum oder einer entsprechenden Abteilung einer Klinik zu überprüfen.
Mit speziellen Diagnostikverfahren wird geprüft, ob es sich um eine Autismus-Spektrum-Störung oder eine andere Beeinträchtigung handelt. Das Diagnoseverfahren erstreckt sich üblicherweise über mehrere Termine, in denen u.a. standardisierte Fragebögen und Beobachtungsskalen zum Einsatz kommen. Die Sorgeberechtigten und ggf. das weitere Umfeld des Kindes werden dabei mit einbezogen.
Autismus-Spektrum-Störungen werden nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in verschiedene Kategorien klassifiziert.
Klassifikation von ASS nach ICD-10
Die ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification) ist ein sog. diagnostisches Klassifikationssystem. In Kapitel V (Psychische und Verhaltensstörungen) sind die Autismus-Spektrum-Störungen den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen untergeordnet. Es werden die folgenden Formen unterschieden:
der Frühkindliche Autismus (F84.0),
das Asperger-Syndrom (F84.5) und
der Atypische Autismus (F84.1).
Bei Vorliegen einer komorbiden Störung muss diese auch diagnostiziert werden. (Quelle: Autimus Institut Lübeck)
Klassifkation von ASS nach ICD-11
Die Diagnose „Autismus-Spektrum-Störung“ wird seit einigen Jahren als Sammelbegriff für die drei oben genannten Formen von Autismus-Spektrum-Störungen benutzt. Ergebnisse diagnostischer Studien sprechen dafür, dass die drei „Autismus-Formen" nicht getrennt voneinander zu betrachten sind, sondern einem gemeinsamen Autismus-Spektrum zugeordnet werden sollten (Bölte, 2009).
In der deutschsprachigen Entwurfsfassung der ICD-11, einsetzbar seit dem 01.01.2022, werden Autismus-Spektrum-Störungen unter „psychischen Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronalen Entwicklungsstörungen" (6A02) geführt. Im Gegensatz zur Kategorisierung im ICD-10 werden dabei nicht mehr verschiedene Formen von Autismus-Spektrum-Störungen unterschieden. Vielmehr wird der Fokus darauf gerichtet, dass die unterschiedlichen autistischen Verhaltensweisen in ihrem Schweregrad variieren und ein „breites Spektrum an intellektuellen Funktionen und Sprachfähigkeiten" aufweisen können. (Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM))
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