Autismus ist (m)eine andere Wahrnehmung,
ist (m)eine andere Art zu sein.
Gee Vero, freischaffende Künstlerin mit Asperger-Syndrom
Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) können unterschiedliche ursächliche Faktoren zugrunde liegen, wobei in der Forschung zwischen dem sog. syndromalen Autismus und dem idiopathischen Autismus unterschieden wird.
Syndromaler Autismus
Beim syndromalen Autismus kann man ein genetisches oder neurologisches Syndrom als Ursache der Autismus-Spektrum-Störung zuordnen. Dazu gehören z.B. die Tuberöse Sklerose, das Fragile-X-Syndrom, das Angelmann-Syndrom und das Prader-Willi-Syndrom. Bei 6-25% der Autismus-Fälle liegt ein solches Syndrom vor (Bölte, 2010).
Idiopathischer Autismus
Bei den meisten Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung spricht man von einem priären oder auch idiopathischen Autismus. Dies bedeutet, dass man keine direkte Ursache feststellen kann. Die Forschung in diesem Bereich ist inzwischen weit fortgeschritten, auch wenn man noch nicht abschließend aufdecken konnte, wie Autismus-Spektrum-Störungen genau entstehen. Folgende Ursachen werden diskutiert:
1. Genetische Ursachen spielen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen die wichtigste Rolle bei der Entstehung von Autismus-Spektrum-Störungen.
2. Die genetischen Faktoren können in Verbindung mit Umweltfaktoren wirksam sein. Neben den genetischen werden folgende andere Risikofaktoren diskutiert, die an der Entstehung einer Autismus-Spektrum-Störung beteiligt sein können:
demografische Aspekte (z.B. Alter der Eltern),
Vorerkrankungen der Eltern (z.B. psychiatrische Erkrankungen),
Geburtskomplikationen bzw. extrem Frühgeborene stellen eine Risikogruppe dar,
Umweltfaktoren (Freitag, 2009). Bei Müttern, die während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes einer erhöhten verkehrsbedingten Schadstoffemission ausgesetzt waren, erhöhte sich das Risiko, dass das Kind eine Autismus-Spektrum-Störung bekommt (Volk et al. 2013). Um eine ursächliche Wirkung von Schadstoffen zu belegen, ist weitere Forschung erforderlich.
Es liegen leider keine genauen Angaben zur Häufigkeit von Autismus-Spektrum-Störungen in Deutschland vor. Die untenstehenden Zahlen beziehen sich daher auf Untersuchungen in Europa, Kanada und den USA.
Form der ASS
Häufigkeit von ASS
alle Autismus-Spektrum-Störungen
6-7 pro 1000
Frühkindlicher Autismus
1,3-2,2 pro 1000
Asperger-Syndrom
1-3 pro 1000
andere tiefgreifende Entwicklungsstörungen
3,3 pro 1000
Trotz umfangreicher Forschungsergebnisse hat sich bislang noch kein umfassendes Erklärungsmodell herausgebildet, das vollständig und schlüssig die Entstehungsursachen autistischer Störungen belegen kann. So unterschiedlich sich die ursächlichen Faktoren für das Syndrom bisher darstellen, so vielfältig und jeweils an den Bedürfnissen des Einzelnen ausgerichtet sind auch die pädagogischen und therapeutischen Ansätze. (Quelle: Autismus Deutschland e.V.)
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