Das Landesamt für Denkmalpflege ist in zweierlei Hinsicht "Gedächtnis" des Landes Schleswig-Holstein. Zum einen hilft es, das bauliche Erbe früherer Generationen zu bewahren (Denkmalschutz und Denkmalpflege). Darüberhinaus sammelt und archiviert es aber auch Informationen über diese Objekte in Foto- und Plansammlungen, in Gutachten und Akten, also in Wort und Bild. In zahlreichen Veröffentlichungen werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme (Inventarisation), der Bauforschung und der Sanierungen und Restaurierungen der Öffentlichkeit bekannt gegeben.
Fotoarchiv
Das Landesamt besitzt ein topografisch (nach Wohnplätzen) angelegtes Fotoarchiv mit etwa insgesamt 400.000 Aufnahmen, die meisten auf Pappen aufgeklebt in Schubkästen. Die Sammlung geht in ihren Ursprüngen bis in die 1860er/1870er Jahre zurück, systematisch seit Ende des 19. Jahrhunderts durch den erste Provinzialkonservator Richard Haupt im Rahmen seiner Inventarisationstätigkeit auf- und ausgebaut wurde. Aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg existieren vor allem großformatige Glasplattennegative, in den 1920er und 1930er Jahren zunehmend durch Roll- und Planfilme abgelöst. Mit einem eigenen Fotografen ab 1950 wurde erstmals eine Fotowerkstatt eingerichtet, für deren Betreuung aktuell Cornelia Fehre zuständig ist. Im Bereich des Archivs wird Frau Fehre seit 2018 von Annabelle Fürstenau unterstützt. Seit einigen Jahren wird nur noch digital dokumentiert und ein digitales Fotoarchiv aufgebaut, das inzwischen mehr als 150.000 Aufnahmen umfasst. - Die Restaurierungswerkstatt besitzt eine eigene Fotodokumentation. - Im Landesamt befinden sich auch einige Fotonachlässe, so von Theodor Möller oder Otto Vollert.
Der historische Bestand an Fotos kann über den "Bildindex der Kunst und Architektur" (Bildarchiv Foto Marburg ) direkt online eingesehen werden.
Plansammlung
Die topografisch (nach Wohnplätzen) angelegte Plansammlung des Amtes, etwa 15.000 Stück, wird ständig durch neuere Bauaufnahmen und Dokumentationen erweitert. Der größte Anteil sind Bestandsaufnahmen im Rahmen von durchgeführten Sanierungen. Die ältesten Zeichnungen stammen aus den 1820er Jahren. In der Regel sind originale Zeichnungen, Blau- oder Mutterpausen bzw. Lichtpausen vorhanden. Die Bestände sind liegend in einem brandgeschutzten Raum gelagert, die zahlreiche Gutachten in hunderten von Aktenordnern.
Altakten-Archiv
Das Altakten-Archiv umfasst zwei Bereiche, die Verwaltungsakten und die Objektakten, diese nach Altkreisen und Gemeinden geordnet. Die Bestände gehen auf die Zeit um 1880/90 zurück und sind vollständig erhalten. Weitere für die Erforschung wichtige Unterlagen liegen - historisch bedingt - im Landesarchiv in Schleswig, in den Staatlichen Archiven (Statens Arkiver) bzw. in der Königlichen Bibliothek (Det Kongelike Bibliotek) in Kopenhagen sowie im Reichsarchiv (Riksarkivet) in Stockholm.
Fachbibliothek
Eine kleine Fachbibliothek deckt vor allem denkmalpflegerische Spezialliteratur ab, beherbergt aber auch beispielsweise eine vollständige Sammlung aller in Deutschland erschienenen Großinventare. Für die gesamte Literatur über Schleswig-Holstein steht die Landesbibliothek im gleichen Hause wie das Landesamt zur Verfügung (Sartori & Berger-Speicher, Lesesaal 2. OG).
Hinweis
Das umfangreiche Fotoarchiv, das Aktenarchiv, die Plansammlung und die Fachbibliothek dienen in erster Linie den im Landesamt für Denkmalpflege arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als Grundlage für ihre tägliche Arbeit. Nach Absprache und vorheriger Anmeldung ist es jedoch möglich, die Bestände für wissenschaftliche Recherchen und zu Forschungszwecken einzusehen und zu benutzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass für einzelne Leistungen (zum Beispiel Fotobestellungen) Gebühren erhoben werden müssen.