Millionen von Feldpostbriefen und -karten wurden während des Ersten Weltkriegs zwischen Front und Heimat transportiert. Sie waren gerade für die sogenannten einfachen Soldaten oftmals die einzige Möglichkeit der Kommunikation mit Angehörigen und Freunden. Ins Landesarchiv gelangen diese Selbstzeugnisse hauptsächlich in privaten Nachlässen oder durch die Übernahme von Postkarten-Sammlungen.
Für die historische Forschung geben Feldpostbriefe wertvolle Einblicke in die Lebenswelten der Soldaten im Feld und machen Einzelschicksale erlebbar. Der Absender der hier gezeigten Postkarte, Feldwebel Koch, profitiert von einer Aktion der "Heimatfront": Frauen und Schulmädchen waren aufgefordert, Pakete mit so genannten Liebesgaben zusammenzustellen und an die Front zu senden. Diese Päckchen enthielten zumeist selbstgestrickte Kleidung, Rauchwaren oder Lebensmittel.
Liebe deutsche Frau! durch die Hannov. Sammelstelle für Liebesgaben vermittelt, kann ich mich als Besitzer der von Ihnen gestrickten Strümpfe vorstellen. Hier fand eine Verlosung der Liebesgaben statt und so erhielt ich die von Ihnen gestifteten Strümpfe. Liebe deutsche Frau, Ich danke Ihnen herzlich dafür wir sind seit 27. August der Heimat fern und da kann man ein paar Strümpfe recht gut gebrauchen. Nun darf ich Ihnen u. Ihren lieben Angehörigen herzliche Grüße übermitteln, der Besitzer Ihrer Strümpfe Feldwebel Koch, 4. Companie Landsturm Btl. "Nienburg" General Gouvernement in Charleroi i. Belg.
Feldpostkarte, adressiert an Frau Margarete Meyer, Rittergut Luttmersen bei Neustadt am Rübenberge.
Signatur: LASH Abt. 2003.1 Nr. 10074
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