KIEL/HEIDMOOR. Die Wälder in Schleswig-Holstein erfüllen vielfältige Funktionen für die Gesellschaft. Sie prägen das Landschaftsbild, bieten Pflanzen- und Tieren einen vielfältigen Lebensraum, dienen der Erholung, sind gleichzeitig Wirtschaftsraum und liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz. Der fortschreitende Klimawandel stellt allerdings auch die hiesigen Wälder vor große Herausforderungen. Bei einem Besuch des 3000 Bäume umfassenden Riesenmammutbaumbestandes der Revierförsterei Hasselbusch der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) informierte sich Forstminister Werner Schwarz daher heute (9. August) im Rahmen seiner Sommertour über die Bedeutung von klimastabilen Baumarten und das deutsch-dänische EU-Projekt "LIFE Forest Fit for Future" (LIFEforfit), das den Waldumbau grenzübergreifend in den Blick nimmt.
"Der Klimawandel fordert unsere Waldbesitzenden und Forstleute enorm heraus. Sie müssen heute waldbauliche Entscheidungen treffen, die für die nächsten 200 Jahre Bestand haben. Das ist eine große Verantwortung, die Respekt und Anerkennung verdient. Damit auch die Generationen nach uns all die Funktionen der Wälder zur Verfügung haben, müssen wir heute unsere Wälder aktiv in klimaresiliente Mischwälder umbauen. Je breiter das Baumartenspektrum desto resilienter bringen wir unsere Wälder in die Zukunft. Hierbei sind auch Baumarten mitzudenken, die bisher in unseren Klima- und Standortzonen nicht üblich sind wie beispielsweise der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum (Lindl.) Buchholz), Schwarznuß und viele mehr
", sagte Schwarz. Gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt versuche das Land Schleswig-Holstein daher neue Erkenntnisse zu erlangen, auf dessen Grundlage dann fachlich fundierte Entscheidungen getroffen werden können. Dazu werden in Schleswig-Holstein bereits auf unterschiedlichen Standorten seit Jahrzehnten Feldversuche durchgeführt, so der Minister.
EU-Projekt "LIFE Forest Fit for Future" (LIFEforfit)
Dass es bei der Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel auch auf eine gute grenzübergreifende Zusammenarbeit und Austausch ankommt, zeigt das EU-Projekt "LIFE Forest Fit for Future": Dieses zielt darauf ab, eine naturnahe Forstwirtschaft als Managementmethode zur Förderung nachhaltig bewirtschafteter Nadelwälder in Dänemark einzuführen. "Gerade Nadelbäume geraten zunehmend unter Druck. Die Berücksichtigung neuer Baumarten, aber auch die Anpassung waldbaulicher Modelle werden in den Wäldern erst über Jahrzehnte sichtbar. Diese Zeit haben wir aber nicht mehr überall; die unterschiedlichen, erfolgreichen Ansätze grenzübergreifend auszutauschen und weiterzuentwickeln, ist daher sehr wichtig
", sagte Schwarz.
Die Dänische Naturschutzbehörde (DNA) ist Hauptpartner des rund 13 Millionen Euro Projektes, dass zur Hälfte aus EU-Mitteln mitfinanziert wird. 14 private dänische Forstbezirke, die drei wichtigsten privaten dänischen Forstberatungsunternehmen und die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten beteiligen sich daran.
Für Schwarz ist der bewirtschaftete Wald ein Garant für die multifunktionalen Leistungen des Waldes. "Diesen müssen wir erhalten. Umso wichtiger ist es, dass wir uns in Schleswig-Holstein gemeinsam mit allen Akteuren frühzeitig mit der Erarbeitung einer Waldstrategie auf den Weg gemacht haben und Weichen stellen, um unseren Wald aktiv zu gestalten und nachhaltig für die Herausforderungen der Zukunft aufzustellen
", so der Minister.
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