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Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz : Thema: Ministerien & Behörden

Werner Schwarz

Minister für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz

Landwirtschaftsminister Schwarz besucht Klimafarm in Erfde: „Wir können nur gemeinsam mit allen Akteuren die klimaschonende Nutzung von Mooren gestalten“



Letzte Aktualisierung: 17.02.2023

KIEL/ERFDE. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz hat heute (17. Februar) den Modellbetrieb „Klimafarm“ der Stiftung Naturschutz in Erfde im Kreis Schleswig-Flensburg besucht. Dabei informierte er sich über Möglichkeiten und Einkommensalternativen für eine grundwassernahe Moorgrünlandbewirtschaftung. "Schleswig-Holstein steht beim Thema alternativer Nutzungskonzepte von landwirtschaftlich bewirtschafteten Niedermoorflächen am Anfang einer gesamtgesellschaftlichen Diskussion. Umso wichtiger ist es, frühzeitig neben der in den Regionen typischen Wiederkäuerhaltung alternative Wertschöpfungsketten für die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte aufzuspüren und zu entwickeln. Die Klimafarm leistet hierbei einen wertvollen Beitrag", sagte Schwarz.

Dr. Elena Maria Zydek, Projektleiterin der Klimafarm, sieht positiv in die Zukunft: "Mit der Klimafarm wollen wir die Zukunft der Landwirtschaft mitgestalten. Neben der Wiedervernässung von Mooren bauen wir auch eine stabile Vermarktung von Moorbiomasse auf. Das Projekt ist ein Puzzleteil für eine klimafeste Landwirtschaft in der Eider-Treene-Sorge-Niederung."

Sowohl die Marsch- als auch Moor-geprägten Niederungen Schleswig-Holsteins stehen aufgrund des Klimawandels und dem damit verbundenen steigenden Meeresspiegel vor einem erheblichen Anpassungsbedarf. Zusätzlich hat sich die Landesregierung darauf geeinigt, bis 2040 das erste klimaneutrale Industrieland zu werden. Bei der Erreichung dieses Ziels spielen die kohlenstoffreichen Böden in den Niederungsgebieten eine wichtige Rolle. "Hierbei ist es allerdings wichtig, die Auswirkungen auf die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe und deren Beschäftigte im Blick zu behalten. Viele dort ansässige Landwirtinnen und Landwirte bewirtschaften ihr Land schon seit mehreren Generationen – das gibt man nicht einfach auf. Wir können also nur gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen suchen und die Nutzung von Moorgebieten gestalten. Dabei muss es darum gehen, altbewährtes hin zu einer klimaschonenden Landbewirtschaftung weiterzuentwickeln und auch neue Nutzungskonzepte in die Anwendung zu bringen", so Schwarz.

Damit ein Dialog auf Augenhöhe gelingen kann, plant das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) ab Mai eine Informationsveranstaltungsreihe in der Eider-Treene-Sorge-Niederung. „Hierbei wollen wir vor Ort mit den Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch kommen“, sagte der Minister.

Hintergrund

Das Projekt "Klimafarm – Ökonomisch und ökologisch tragfähige moorbodenerhaltende Grünlandbewirtschaftung" begann im Dezember 2021 und hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Das Projektvolumen beträgt 15,5 Millionen Euro; davon werden 12,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Die projektbegleitende Forschung erfolgt durch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Das Ziel des Projektes ist es, herauszufinden wie eine torfschonende Moorbewirtschaftung funktionieren kann. Im Fokus steht dabei die Nasswiesenwirtschaft. Hierbei kann bei nassen Bodenbedingungen Biomasse (Paludi) produziert werden. Zu diesem Zweck wird die Stiftung Naturschutz in den nächsten zehn Jahren die Wasserstände auf etwa 400 Hektar ihres Stiftungslandes in der Eider-Treene-Sorge-Niederung anpassen. Dieses nasse Grünland soll weiterhin landwirtschaftlich als Paludikultur genutzt werden. Aus der geernteten Moorbiomasse will das Projektkonsortium gemeinsam mit Unternehmen unter anderem aus der Papierbranche, der Baustoffindustrie oder auch der Spielzeugindustrie Produkte entwickeln. Auf diese Weise entstehen alternative Wertschöpfungsketten für eine klimaschonende Landwirtschaft der Zukunft.

Weitere Informationen zum Projekt

www.klimafarm.stiftungsland.de

Verantwortlich für diesen Pressetext: Jana Ohlhoff und Hanna Kühl | Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz | Fleethörn 29-31, 24103 Kiel | Telefon 0431 988 7158 | E-Mail: | Medien-Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de

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