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Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
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Karin Prien

Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Vier neue Exzellenzprofessuren


Herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der Entzündungsmedizin forschen, wurden auf die SH-Chairs berufen.

Letzte Aktualisierung: 19.09.2023

SH Chairs KI
Prof. David Ellingshaus, Prof. Petra Bacher
SH Chairs Lübeck
Prof. Henriette Kirchner, Prof. Markus Hoffmann

Das innovative Förderprogramm des Landes für die medizinische Forschung an den Universitäten Kiel und Lübeck sowie am UKSH geht in die zweite Runde: Im Schleswig-Holstein Exzellenz-Chair-Programm (SH-Chairs) werden ab sofort vier herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefördert. Professorin Petra Bacher und Professor David Ellinghaus aus Kiel sowie Professorin Henriette Kirchner und Professor Markus Hoffmann aus Lübeck konnten mit ihren wissenschaftlichen Ideen und Konzepten, sowie ihrer wissenschaftlichen Exzellenz die externen Gutachterinnen und Gutachter überzeugen.

Wissenschaftsministerin Karin Prien gratulierte heute (19. September) den ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in der Entzündungsmedizin forschen. „In der Entzündungsforschung gehört Schleswig-Holstein zur nationalen und internationalen Spitze. So tragen wir mit dem DFG-Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) maßgeblich dazu bei, die Ursachen chronisch-entzündlicher Erkrankungen an Organen wie Haut, Lunge und Darm zu erforschen. Über unser Programm der SH-Chairs investieren wir in diese Exzellenz und bieten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Karriereperspektive am Standort Schleswig-Holstein“, sagte sie in Kiel. Deshalb unterstütze das Land Schleswig-Holstein das Programm mit weiteren 1,6 Millionen Euro.

Das SH-Chair-Programm ist als innovative Personalstrategie Teil von „Precision Health in Schleswig-Holstein“ (PHSH) und will erfolgreiche und exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Schleswig-Holstein verstärkt fördern. 2017 wurden die ersten acht SH-Chairs besetzt, jetzt folgten weitere vier. Jeder SH-Chair wird über sechs Jahre mit jeweils 1,2 Millionen Euro gefördert, unter anderem zur Einrichtung einer Nachwuchsforschungsgruppe mit einer Juniorprofessur.

„Ich freue mich, dass wir durch das Programm erneut herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an unsere beiden Universitäten binden können. Alle vier sind wissenschaftlich exzellent und in ihren Forschungsfeldern ausgesprochen erfahren. Sie werden die Spitzenforschung in Schleswig-Holstein und insbesondere im Exzellenzcluster PMI bereichern und weiter vorantreiben“, betonte Professorin Simone Fulda, Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Standortübergreifende Netzwerke

Der Schulterschluss zwischen beiden Universitäten in Kiel und Lübeck basiert auf der langjährigen engen Zusammenarbeit im Rahmen des Exzellenzclusters PMI und dem Vorgängercluster und hat sich bereits in der ersten Runde des SH -Chair-Programms ab 2017 bestens bewährt. „Es existieren sehr guten wissenschaftliche Netzwerke zwischen Kiel und Lübeck, von denen auch die neuen SH-Chairs profieren werden. Außerdem können sie auf herausragende Forschungsinfrastrukturen zurückgreifen, zum Beispiel in der Genomsequenzierung, die auch vor allem durch die langjährige Exzellenzförderung an beiden Standorten möglich geworden ist“, sagte Professorin Gabriele Gillessen-Kaesbach, Präsidentin der Universität zu Lübeck.

„Die vier neuen Exzellenzprofessuren sind nicht nur ein herausragendes Beispiel für die Entwicklung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Gerade auch unsere Patientinnen und Patienten profitieren von der unmittelbaren Übertragung der Forschungsergebnisse direkt ans Krankenbett.  Unsere interdisziplinär aufgestellten Entzündungsambulanzen sind dabei eine Blaupause, wie das Exzellenzcluster PMI die Herausforderungen der Krankheiten des 21. Jahrhunderts aufnimmt“, erklärte Professor Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH.

Spitzenforschung im Land

Initiiert durch den DFG-Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“, dem Vorgänger von PMI, hatten die Universitäten Kiel und Lübeck sowie das UKSH mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein 2015 das Schleswig-Holstein Exzellenzprofessuren-Programm ins Leben gerufen. 2017 wurden die ersten 8 SH-Chairs besetzt, nun folgte die zweite Runde. „Das Schleswig-Holstein Exzellenz-Chair-Programm bildet eine wichtige Säule für die Nachhaltigkeit unseres Exzellenzclusters. Denn ein elementares Ziel des Exzellenzclusters PMI und auch natürlich seines Vorgängers war und ist es, Strukturen für Spitzenforschung im Land zu schaffen und diese so zu gestalten, dass sie auch über die Förderzeit hinaus bestehen“, betont Professor Stefan Schreiber, Sprecher des Exzellenzclusters PMI.

Impulse für Hochschulmedizin

Die SH-Chairs erhalten nicht nur finanzielle Förderung durch die Ernennung, sondern auch die Möglichkeit die Hochschulmedizin Schleswig-Holsteins mitzubestimmen. Alle SH-Chairs sind Vollmitglieder in der bundesweit einzigartigen Steuerungsstruktur PHSH und können in die Lenkungsgruppe gewählt werden. „Die in die PHSH-Lenkungsgruppe gewählten Vertreterinnen und Vertreter der SH-Chairs bestimmen direkt die klinischen Forschungsmöglichkeiten im UKSH mit. Sie entscheiden zum Beispiel darüber, welche Forschungsinfrastrukturen an den Standorten ausgebaut werden oder welche weiteren Strukturen für wissenschaftsgeleitete klinische Studien notwendig sind“, erklärte Professor Philip Rosenstiel, Sprecher von PHSH.

Fotos, Kurzportraits in Bild und Ton

Kurzportraits in Bild und Ton finden Sie auf Youtube mehr

Nachfolgend außerdem Fotos von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als Download.

  • Prof. Dr. Petra Bacher, Professur für Immunologie und Immungenetik
    Institut für Immunologie und Institut für klinische Molekularbiologie, CAU und UKSH, Campus Kiel
    Foto_Bacher

    „Ich beschäftige mich mit antigen-spezifischen CD4+ T-Zellen und vor allem wie diese mit der Mikrobiota, also den auf und in dem menschlichen Körper lebenden Mikroorganismen, interagieren. Zum einen interessiert mich grundsätzlich die gesunde Interaktion: Wie wird immunologische Toleranz gegen die Mikrobiota hergestellt und wie schafft es das Immunsystem diese gleichzeitig zu kontrollieren? Und dann wollen wir verstehen: Was läuft bei Patienten mit chronischen Entzündungen anders? Bei chronischen Darmentzündungen geht man z.B. davon aus, dass es zu entzündlichen Immunreaktionen gegen die Mikrobiota kommt. Aber welche Mikroben hier relevant sind und welche T-Zelleigenschaften die Entzündung vermitteln, das ist bislang nicht bekannt.“

  • Prof. Dr. David Ellinghaus, Professur für biomedizinische Informatik und genetische Redefiniton von Phänotypen
    Institut für klinische Molekularbiologie, CAU und UKSH, Campus Kiel
    Foto_Ellinghaus

    „Ich entwickle biomedizinische Methoden und auch eigene Softwareanwendungen, um die genetischen aber auch anderen Ursachen von chronisch-entzündlichen Erkrankungen zu erforschen. Das Ziel ist es, mithilfe dieser Methoden aus einer Fülle von genetischen und weiteren Daten beispielsweise das individuelle Ansprechen auf eine Behandlung vorherzusagen oder patientenspezifische Krankheitsmerkmale zu identifizieren.“

  • Prof. Dr. Henriette Kirchner, Professur für epigenetische Regulation des Leberstoffwechsels
    Institut für Humangenetik, UKSH und UzL
    Foto_Kirchner

    „Meine Forschungsschwerpunkte sind Adipositas, Typ2-Diabetes und Fettlebererkrankungen. Hierbei erforsche ich die epigenetischen Mechanismen – also molekulare Mechanismen, die die Gene an- und ausschalten -  bei der Krankheitsentstehung und wie man Epigenetik nutzen kann, um diese Krankheiten zu heilen.“

  • Prof. Dr. Markus Hoffmann, Professur für Immunologie der Haut
    Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, UKSH, Campus Lübeck
    Foto_Hoffmann

    „Ich erforsche, wie Umstrukturierungen in gewebsständigen Zellen darüber entscheiden, ob eine Entzündung chronisch wird oder abheilt, und umgekehrt, wie eine Entzündung das Gewebe so umgestaltet, dass es seine Reaktion auf weitere Entzündungen verändert („Entzündliches Gewebspriming“). Man weiß mittlerweile, vor allem bei Gelenkentzündungen aber auch zum Beispiel in der Haut, dass es nach einer Entzündung zu Veränderungen kommt, die weitere Entzündungen begünstigen.“

 

 

 


 

 

 

 

 

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