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Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur
: Thema: Ministerien & Behörden

Karin Prien

Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

„Mit Mathe nicht viel am Hut? Von wegen: Wir feiern ein Mathe-Fest“ / Karin Prien empfängt Mathe-Cracks und stellt Masterplan Mathe mit Zehn-Punkte-Katalog vor

Letzte Aktualisierung: 26.04.2019

KIEL. „Es ist ja gelegentlich Mode, zu sagen, mit Mathe habe man nicht viel am Hut - eine fatale Entwicklung. Gute Mathe- und MINT-Kenntnisse sind - sowohl im Durchschnitt als auch in der Leistungsspitze - zentral für unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Das Bildungsministerium regt heute zum Gegenteil an: Wir ehren junge Mathematik-Wettbewerbssiegerinnen und -sieger und sagen: Mathe macht Spaß“, sagte heute (26. April) Bildungsministerin Karin Prien.

Die Ministerin hatte zu einem „Mathe-Fest“ ins Ministerium geladen und nutzte die Gelegenheit zur Vorstellung ihres Masterplans Mathematik. Prien überschrieb das Mathe-Fest mit den Worten des französischen Mathematikers Blaise Pascal: „Die Mathematik als Fachgebiet ist so ernst, dass man keine Gelegenheit versäumen sollte, dieses Fachgebiet unterhaltsamer zu gestalten“. Das, so sagte sie, finde sie auch, und eröffnete die Feier für die Platzierten der Mathematik-Olympiaden.

 „Der Tag steht ganz im Zeichen der Mathematik“, sagte die Bildungsministerin bei der Vorstellung ihres Masterplans mit einem Zehn-Punkte-Katalog, den sie bereits Ende 2017 in Auftrag gegeben habe, und der vor dem Hintergrund des Berichtes einer Hamburger Expertenkommission um aktuelle Fragestellungen für Schleswig-Holstein erweitert worden sei. „Die gute Nachricht: Schleswig-Holstein steht heute in den meisten Bereichen besser da als Hamburg. Die meisten Empfehlungen für Hamburg geben uns keine neuen Impulse - sie sind längst Realität“, sagte Prien.

 Im Einzelnen nannte die Bildungsministerin:

  • Schülerinnen und Schüler der Grundschulen in Schleswig-Holstein liegen mit ihren Leistungen knapp über dem nationalen Mittelwert und haben im IQB-Bildungstrend 2016 in Mathematik 486 Kompetenzpunkte auf der Bildungsstandards-Metrik erreicht; der deutsche Durchschnitt beträgt 483 Punkte.
  • Die im IQB-Ländervergleich des Jahres 2012 untersuchte Leistung der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler liegt in Schleswig-Holstein mit 502 Kompetenzpunkten ebenfalls am nationalen Mittelwert von 500 Kompetenzpunkten.
  • Die schleswig-holsteinischen Gymnasien erreichen mit 587 Kompetenzpunkten genau den nationalen Mittelwert.
  • Der Anteil der Risikoschülerinnen und -schüler liegt in Schleswig-Holstein sowohl im Primar- als auch im Sek. I-Bereich unter dem bundesweiten Durchschnitt (13 % zu 15 % im Primarbereich, 23,4 % zu 25 % in der Sek. I).
  • Einen wichtigen Beitrag hat hierzu das Programm „Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark und Mathe macht stark (NZL)“ geleistet, dass es in Schleswig-Holstein seit 14 Jahren gibt. 

 Empfehlungen für Hamburg treffen auf die Realität in Schleswig-Holstein:

  • Die Weiterentwicklung der Lehrpläne zu modernen, an den bundesweiten Bildungsstandards ausgerichteten Fachanforderungen ist seit 2014 in Schleswig-Holstein für die Gemeinschaftsschulen und die allgemeinbildenden Gymnasien abgeschlossen, für die Grundschulen 2018. Gutachter bestätigen eine gute Verbindungen zwischen allgemeinen Kompetenzbeschreibungen und konkreten Inhalten.
  • Gymnasien und Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein haben auf Basis der modernen Fachanforderungen längst schulinterne Fachcurricula entwickelt, an den Grundschulen hat dieser Prozess im Sommer 2018 begonnen.
  • Die Schulen in Schleswig-Holstein werden bei der Umsetzung der Fachanforderungen intensiv unterstützt.
  • Die Frage nach geeigneten Schulbüchern stellt sich in Schleswig-Holstein nicht: Es gibt für alle Schularten und Schulstufen ein umfassendes Angebot an Lehrmitteln.
  • Die von der Expertenkommission empfohlene stärkere Leistungsorientierung mit regelmäßigen Klassenarbeiten ist in Schleswig-Holstein seit langem die Regel.
  • Die Begabtenförderung Schleswig-Holsteins im Fach Mathematik ist gut aufgestellt. Schleswig-holsteinische Schülerinnen und Schüler gehören regelmäßig zu den Gewinnern der Bundesrunde: 25 Preise in den vergangenen fünf Jahren.

Bei aller Freude über den guten Stand gibt es natürlich auch in Schleswig-Holstein Entwicklungspotential und damit Handlungsbedarf“, sagte Bildungsministerin Prien. Daher enthalte der „Masterplan Mathematik“ diesen Zehn-Punkte-Katalog:

  1. Ausweitung des Deutsch- und Mathematikunterrichts mit zwei zusätzlichen Unterrichtsstunden für die ersten beiden Jahrgangsstufen der Grundschule ab dem Schuljahr 2019/20. Und mit der Umstellung von G8 auf G9 in der Sek. I des Gymnasiums künftig 24 statt 23 Lehrerwochenstunden Mathematik; zum Vergleich: in den Gemeinschaftsschulen sind es 26 Stunden.
  2. Die aktuelle Reform der Oberstufenverordnung sieht eine Erhöhung des wöchentlichen Mathematikunterrichts auf erhöhtem Anforderungsniveau von 4 auf 5 Stunden in der Qualifikationsphase vor, eine weitere Verfügungsstunde für die Einführungsphase zur Stärkung des Mathematikunterrichts (4 statt 3 Wochenstunden) wird geprüft.
  3. Im Sommer 2019 wird erstmals eine Weiterbildungsmaßnahme Mathematik für fachfremd unterrichtende Lehrkräfte der Gemeinschaftsschulen angeboten.
  4. An der Europa-Universität Flensburg wird das Fach Mathematik künftig auch wieder auf Sek. I-Niveau studiert werden können. Damit gewinnen wir gut ausgebildete Lehrkräfte für unsere Gemeinschaftsschulen.
  5. Die Entwicklung von Musterklassenarbeiten zu den Inhalten der Fachanforderungen für die Gemeinschaftsschulen unterstützt Schülerinnen und Schüler bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen.
  6. Stärkung des Projekts „Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark und Mathe macht stark (NZL): durch die Ausweitung auf weitere Schulen, die Weiterentwicklung von Unterrichtsmaterialien, die Ausbildung von Mathe-Coaches für Grundschulen und für die Sekundarstufe I.
  7. Mitarbeit am bundesweiten Aufgabenpool auch in Mathematik für eine bessere bundesweite Vergleichbarkeit und Transparenz der Anforderungen und Ergebnisse der Abiturprüfungen
  8. Ausbau der Begabtenförderung im Fach Mathematik, z. B. ab sofort jährlich 50.000 Euro für den Wettbewerb „Mathematikolympiade“.
  9. Organisation von neun Regionalkongressen, in denen ganze Fachschaften von Schulen sich mit Fragen der Nutzung digitaler Medien in ihren Fächern befassen.
  10. Entwicklung eines Aufgabenkatalogs, der die Mindestanforderungen für ein MINT-Studium beschreibt als Orientierung für Studienanfängerinnen und -anfänger zur Verbesserung des Übergangs von der Schule ins Studium – ein wichtiges Ergebnis des gemeinsamen Runden Tisches der Schulen und Hochschulen.

Man sagt, Musik und Mathematik hätten eine enge Verbindung. Heute jedenfalls stimmt es“, sagte Prien mit einem Seitenblick auf die Musiker Felix Lüttig, Konstantin Bussack und Patrick Huss, die das Mathe-Fest musikalisch begleiteten. „Bei Felix Lüttig weiß ich das ganz genau“, sagte die Ministerin. „Er hat als erster den Modellstudiengang Musik und Mathe absolviert, den die Musikhochschule Lübeck und die Universität zu Lübeck entwickelt haben. Lehrer für Mathematik und Musik an Gemeinschaftsschulen oder Gymnasien - brauchen Sie noch mehr Beweise für die behauptete enge Verbindung…?“ 

Verantwortlich für diesen Pressetext: Thomas Schunck | Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur | Brunswiker Straße 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431  988-5805 | E-Mail: pressestelle@bimi.landsh.de  

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