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Thema : Minderheiten

75 Jahre Klaus-Groth-Gesellschaft


Er gilt als Begründer der neueren niederdeutschen Literatur: Klaus Groth. Der Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Erbe seines Namensgebers zu bewahren, feiert nun sein 75-jähriges Bestehen.

Letzte Aktualisierung: 28.04.2024

Minderheitenbeauftragter Johannes Callsen und Robert Langhanke, Vorsitzender der Klaus-Groth-Gesellschaft, sprachen beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Gesellschaft.
Minderheitenbeauftragter Johannes Callsen und Vorsitzender der Klaus-Groth-Gesellschaft, Robert Langhanke, sprachen beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Gesellschaft.

Bei einem Festakt in Heide hat der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten, Johannes Callsen, der Klaus-Groth-Gesellschaft zum 75-jährigen Bestehen gratuliert. Der Verein setzt sich seit 1949 für die aktive Auseinandersetzung mit dem Werk des niederdeutschen Schriftstellers Klaus Groth ein. Callsen würdigte in seiner Ansprache die wichtige Arbeit des Vereins für die niederdeutsche Kultur.

Norddeutsche Kultur pflegen

Die Klaus-Groth-Gesellschaft erhalte das Erbe des Schriftstellers und die norddeutsche Literatur, Lyrik und Kultur, sagte Callsen. Sie trage dazu bei, die kulturelle Bedeutung der niederdeutschen Sprache über Kreis- und Landesgrenzen hinweg zu stärken.

"Der Landesregierung ist der Erhalt und die Pflege des Niederdeutschen sehr wichtig. Deshalb setzt sie sich seit vielen Jahren dafür ein, die niederdeutsche Sprache zu bewahren und lebendig zu halten", betonte der Minderheitenbeauftragte.

Pionierarbeit auf Platt

Plattdeutsche Dichtung galt bis ins 19. Jahrhundert hinein als Gelegenheitsdichtung, die die mündliche Sprache der regionalen Bevölkerung aufgriff. Versuche, Niederdeutsch in ernstzunehmender Dichtung und Lyrik zu verwenden, blieben in der öffentlichen Wahrnehmung bis dahin unbeachtet.

Dem Dithmarscher Schriftsteller Klaus Groth (1819-1899) gelang es als erstem, auch ernste Themen auf Plattdeutsch literarisch hochwertig zu verarbeiten und damit ein Massenpublikum zu erreichen.

Gründung einer Literaturgattung

Damit gilt Groth als Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. Sein Bestreben war es, die Gleichberechtigung einer niederdeutschen Literatur neben der hochdeutschen zu beweisen. Er entwickelte das Niederdeutsche zu einer Literatursprache.

Damit habe der Lyriker bereits vor über einem Jahrhundert entscheidend dazu beigetragen, Plattdeutsch stärker in den Mittelpunkt der öffentlichen Auseinandersetzung zu stellen und Vorurteile gegenüber der niederdeutschen Sprache auszuräumen, sagte Johannes Callsen in Heide.

Zu den zentralen Werken des Schriftstellers zählen der Gedichtband "Quickborn" (1852), Erzählungssammlung "Vertelln" (1855/1859) sowie die populärwissenschaftliche Schrift "Briefe über Hochdeutsch und Plattdeutsch" (1858). Groths Gedichte und Lieder wurden vielfach von namhaften Komponisten vertont, allen voran Johannes Brahms.

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