Navigation und Service

Die Menschen in Schleswig-Holstein


Heinrich Mann (1871-1950)

Zeit seines Lebens stand Heinrich Mann im Schatten seines vier Jahre jüngeren Bruders Thomas. Zu Unrecht: Mit "Professor Unrat" (1905) und dem "Untertan" (1914/18) hat er Meisterwerke des in Deutschland seltenen gesellschaftskritisch-satirischen Romans verfasst. "Henri Quatre" (1935/1938) gilt als einer der bedeutendsten deutschen historischen Romane und als herausragendes Werk der Exilliteratur.

Letzte Aktualisierung: 30.11.2022

Sein literarisches Wirken begann der in Lübeck geborene große Bruder von Thomas Mann im Jahr 1891 in Berlin. Zwei Jahre später siedelte er nach München über und veröffentlichte 1894, von Mutter Julia finanziert, seinen ersten Roman "In einer Familie". Sein erfolgreichster Roman "Der Untertan" konnte erst 1918 nach dem Ersten Weltkrieg und mit der Abschaffung der Zensur vollständig erscheinen. Heinrich Mann kritisierte darin die politischen Verhältnisse im Wilhelminischen Deutschland, den Untertanengeist des deutschen Bürgertums und die soziale Ungerechtigkeit dieser Zeit.

Deutsche Staatsbürgerschaft entzogen

1931 wurde Heinrich Mann Präsident der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, in der er seit 1926 Mitglied war. 1933 schlossen die Nationalsozialisten den Schriftsteller aus dieser Einrichtung aus und entzogen ihm die deutsche Staatsbürgerschaft. Er emigrierte nach Nizza und lebte dort bis 1940.

Flucht in die USA

Heinrich Mann wurde Ehrenpräsident der SPD und verfasste antifaschistische und antinationalsozialistische Flugschriften. 1936 wurde ihm die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft verliehen. 1940 floh Mann in die USA, wo er als Drehbuchautor für die Filmgesellschaft Warner Brothers arbeitete.

Tod vor geplanter Rückkehr nach Deutschland

1949 wurde er zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin gewählt. Mann starb jedoch am 12. März 1950 noch vor der geplanten Rückkehr nach Deutschland im kalifornischen Santa Monica. Hier lebte auch sein Bruder Thomas mit seiner Familie. 1961 wurde Heinrich Manns Urne nach Deutschland überführt und auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Ost-Berlin beigesetzt.

Ergänzende Informationen

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen