Als sein erster Roman "Kanak Sprak" 1995 erschien, galt er als Provokateur. Heute beschreiben Kritiker den in Kiel lebenden, türkischstämmigen Autoren Feridun Zaimoglu als begnadeten Sprachschöpfer, der seine Leser mit poetischen Bildern fesselt.
Der Schriftsteller und bildende Künstler wurde am 4. Dezember 1964 in Bolu (Türkei) geboren. 1965 kam Feridun Zaimoglu mit seinen Eltern nach Deutschland und wohnte bis 1985 in Berlin, München und Bonn. Seitdem lebt er in Kiel. Zaimoglu arbeitet als freier Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist. Er schreibt Literaturkritiken und Essays, unter anderem für die Wochenzeitung "Die Zeit".
Erfolgreiches Debüt
Zaimoglus wohl bekanntestes Buch ist sein Debüt "Kanak Sprak" (1995), das ihm den Status eines Kultautors einbrachte. Sein zweites Buch "Abschaum" (1997), das Lebensprotokoll eines türkischstämmigen Deutschen aus der Unterschicht, wurde später Stoff für den Film "Kanak Attack", der 2000 in die Kinos kam. Es folgten Romane wie "Leyla" (2006), "Liebesbrand" (2008) oder "Die Geschichte der Frau" (2019).
Vielfach ausgezeichnet
1998 wurde dem Wahl-Kieler einer der drei Drehbuchpreise des Landes Schleswig-Holstein verliehen. Im Jahr 2002 erhielt er den Hebbel-Preis. Die Erzählung "Häute" wurde 2003 mit dem Jurypreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb ausgezeichnet. 2006 erhielt Zaimoglu den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein. Im Jahr 2010 wurde er mit dem Kulturpreis der Landeshauptstadt Kiel geehrt. Das Land Schleswig-Holstein zeichnete Zaimoglu 2016 mit einer Ehrenprofessur aus.
Leitmotiv Integration
Auch in politische Debatten schaltet sich der Autor ein. "Die Zeit" bezeichnete Zaimoglu als den "Malcom X der Türken". Bis heute ist sein Leitmotiv die schwierige Selbstfindung der in Deutschland aufgewachsenen Kinder türkischer Einwanderer, die zwischen den Kulturen stehen.
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