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Schleswig-Holsteiner -
Johannes Brahms (1833 - 1897)

Der Komponist und Pianist ist eigentlich als ein Sohn Hamburgs bekannt. Dabei stammt Brahms’ Familie väterlicherseits ursprünglich aus Heide. Der Komponist pflegte eine enge Freundschaft zu dem ebenfalls aus Dithmarschen stammenden Dichter Klaus Groth.

Letzte Aktualisierung: 24.10.2022

Ein Porträt von Johannes Brahms.
Johannes Brahms Wurzeln in Heide sind wenigen bekannt, für seine Kompositionen wurde er weltberühmt.

Von Johannes Brahms’ Dithmarscher Wurzeln zeugt das Brahmshaus mitten in Heide. An dessen Vorderfront ist eine Tafel mit dem Hinweis auf die Familie Brahms angebracht, in deren Besitz das Haus von 1819 bis 1887 war.

Aus bescheidenen Verhältnissen

Der Komponist selbst wurde am 7. Mai 1833 in Hamburg geboren. Sein Vater war aus Heide weggezogen, weil er sich in der Großstadt ein besseres Auskommen als Stadtpfeifer – ein Musikant, der von der Stadt engagiert wird – erhofft hatte. In Hamburg wurde er Unterhaltungsmusiker und Kontrabassist am Stadttheater. Als Kind lebte Brahms in bescheidenen Verhältnissen, nahm Klavierunterricht bei Edmund Cossel, später bei dem bekannten Hamburger Musiker und Pädagogen Eduard Marxen. Als Jugendlicher trat er in Konzerten auf, musste aber auch in Gaststätten musizieren und Klavierunterricht geben, um für sich und seine Familie etwas hinzuzuverdienen. Er begann zu komponieren und ging im Frühjahr 1853 als Pianist auf Reisen.

Durchbruch dank Robert Schumann

Seinen Durchbruch als Musiker hat er Robert Schumann zu verdanken, den er 1853 als 20-Jähriger in Düsseldorf traf. Schumann verfasste einen enthusiastischen Artikel über Brahms’ Spielkunst in der "Neuen Zeitschrift für Musik" und machte den unbekannten Norddeutschen quasi über Nacht zu einem teils mit Bewunderung, teils mit Skepsis betrachteten Künstler. Sein erstes Konzert in Kiel gab Johannes Brahms als er 22 Jahre alt war. Den in Heide geborenen Dichter Klaus Groth traf er erstmals 1856 in Bonn. Aus dieser Begegnung wurde eine vierzigjährige Freundschaft.

Nachfolger Beethovens

Brahms komponierte vier Sinfonien, weitere Orchesterwerke, vier Solokonzerte, Klavier- und Orgelwerke, Kammermusik, Chorwerke, Lieder und Vokalensembles. Die letzten Jahrzehnte seines Lebens war er eine führende Persönlichkeit der internationalen Musikszene und wurde als Komponist, Pianist und Dirigent von vielen bewundert und verehrt. Brahms, der noch heute oft als Nachfolger Beethovens bezeichnet wird, starb am 3. April 1897 in Wien.

Brahms Gesamtausgabe an der Kieler Universität

Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich Schleswig-Holstein zum Zentrum der deutschen Brahms-Forschung entwickelt. 1985 begannen die Vorarbeiten für eine neue wissenschaftliche Gesamtausgabe der Werke von Johannes Brahms. Diese ging Anfang 1991 als eine der großen, international beachteten Musiker-Gesamtausgabe in die langfristige Förderung durch das Land Schleswig-Holstein und die Bundesrepublik Deutschland über. Die Forschungsstelle der Johannes Brahms Gesamtausgabe befindet sich am Musikwissenschaftlichen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 1996 erscheinen die von Forschern des In- und Auslandes erarbeiteten Bände der neuen Brahms-Gesamtausgabe.

Eine Statue des Komponisten Johannes Brahms in einem Park in Lübeck.
In Lübeck steht der "Bronze-Brahms" am Ufer der Trave.

Brahms-Institut und Sammlung in Lübeck

An der Musikhochschule Lübeck wurde 1990 das Brahms-Institut mit dem Erwerb der weltweit größten privaten Brahms-Sammlung (Sammlung Hofmann) gegründet, das seine Bestände kontinuierlich erweitern konnte. Eine permanente Ausstellung und Sonderausstellungen locken Forscher und Musikfreunde nach Lübeck. Brahms-Gesamtausgabe und Brahms-Institut sind durch einen Kooperationsvertrag verbunden.

Brahms-Haus und Brahms-Preis

Auch das Brahms-Haus in Heide, das Stammhaus der Familie Brahms, das in unmittelbarer Nähe zum Geburtshaus von Klaus Groth liegt, erinnert an den großen Komponisten und Musiker. Seit seiner Eröffnung 1988 hat es sich zu einem kulturellen Anziehungspunkt entwickelt. Hier wird auch über die Vergabe des renommierten Brahms-Preises entschieden.

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