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Archivar/in (wissenschaftlich) (w/m/d)

Was macht eine Archivarin oder eine Archivar?

Letzte Aktualisierung: 20.04.2022

In Zeiten rasanter Veränderungen ist ein Blick zurück oft besonders wichtig. Damit es überhaupt möglich ist, Vergangenes erneut zu betrachten, müssen Informationen gesichert und aufbewahrt werden. Diese wichtige, immer komplexer werdende Aufgabe übernehmen Archivarinnen und Archivare.

Das Landesarchiv Schleswig-Holstein versteht sich als Gedächtnis des Landes und als kundenorientiertes Dienstleistungszentrum. Täglich prüfen Archivarinnen und Archivare hier, ob schriftliche und bildliche Zeugnisse der Vergangenheit wie Urkunden, Akten, Karten, Fotos oder Filme der Gesellschaft oder den kommenden Generationen von Nutzen sein können. Sie entscheiden, welche Materialien für das Archiv wertvoll sind, machen diese haltbar, katalogisieren sie und lagern sie ein. Darüber hinaus machen Archivarinnen und Archivare die gesammelten Informationen der Allgemeinheit zugänglich. Sie beraten und betreuen die Kundinnen und Kunden des Archivs.

Wissenschaftliche Archivarinnen und Archivaren sind vielfach in leitenden Positionen an Archiven tätig. Mögliche Arbeitgeber sind Archive beim Bund, bei den Ländern und den Kommunen, bei Körperschaften öffentlichen Rechts, bei Kammern, an Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen, bei Kirchen, in der Wirtschaft, bei Medienanstalten, an Parlamenten, bei politischen Parteien oder bei Stiftungen und Verbänden.

Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?

Wer ArchivarIn (wissenschaftlich) werden möchte, sollte...

  • Interesse an der Beschäftigung mit Zeugnissen der Vergangenheit haben,
  • ein größeres historisches Interesse und Wissen haben, um sich in die örtlichen Verhältnisse in seinem Archivsprengel schnell einarbeiten zu können,
  • gerne im Team arbeiten,
  • systematisch denken können,
  • gerne mit Datenverarbeitungsprogrammen arbeiten,
  • Verwaltungskenntnisse haben und gegenüber Verwaltungsstrukturen offen sein,
  • sorgfältig und gewissenhaft arbeiten.

Welche Einstellungsvoraussetzungen gibt es?

Schulabschluss/Studium:
Es sollte ein abgeschlossenes Studium in Geschichte, in einem benachbarten Fach oder in Rechtswissenschaften vorliegen

Schwerpunktfächer:
Angemessene Kenntnisse in der französischen und lateinischen Sprache werden vorausgesetzt.

Weitere Voraussetzungen:
In das Referendariat kann eingestellt werden, wer die gesetzlichen Voraussetzungen für die Berufung in das Beamtenverhältnis nach dem Beamtenstatusgesetz in Verbindung mit dem Landesbeamtengesetz erfüllt

Wünschenswert wäre:
Promotion oder zumindest eine Dissertation in fortgeschrittenem Stadium ist erwünscht.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Ungefähr zur Hälfte erfolgt eine Ausbildung im Ausbildungsarchiv und in anderen Archiven/Verwaltungen. Die zweite Hälfte dient der theoretischen Ausbildung, welche die Archivschule Marburg durchführt für die Auszubildenden des Bundes und aller Länder mit Ausnahme von Bayern.

Ausbildungsbeginn:
In der Regel 1. Mai.

Ausbildungsdauer:
2 Jahre

Ausbildungsaufbau:
Das Referendariat ist nach dem dualen System aufgebaut. Es besteht im Wesentlichen aus Fachstudien am Institut für Archivwissenschaft in Marburg in Kombination mit berufspraktischen Studienzeiten am Landesarchiv Schleswig-Holstein.

AufbauBerufspraktische StudienzeitFachtheoretische Studienzeit
Ort und InhalteLandesarchiv Schleswig-HolsteinTransferphase: wissen-schaftliche Bearbeitung eines Fachthemas (2 Monate)Institut für Archiv-wissenschaft in MarburgPhase an einer Einrichtung des Bundes-archivsPrüfungsphase (1 Monat)
Dauer11 Monate12 Monate

Ausbildungsorte:

  • Fachstudien: Institut für Archivwissenschaft in Marburg
  • Berufspraktische Studienzeiten: Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig

Art des Ausbildungsverhältnisses:
Die Ausbildung wird in Form eines Referendariats für den Laufbahnzweig Archivdienst der Fachrichtung Allgemeine Dienste, Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt des Landes Schleswig-Holstein absolviert.

Welche Inhalte hat die Ausbildung?

Ziel des Referendariats am Landesarchiv ist nicht nur die Vermittlung eines umfangreichen Fachwissens, sondern auch das Fördern von engagiertem, eigenverantwortlichem und kollegialem beruflichem Handeln. Die Referendarinnen und Referendare lernen das breite Spektrum an Tätigkeiten in einem modernen Archiv kennen, einschließlich etwa der Arbeitsweisen in unserer Restaurierungswerkstatt oder im Landesfilmarchiv.
Als Grundlage der Ausbildung dient die aktuelle schleswig-holsteinische Ausbildungs- und Prüfungsordnung . Es wird eng mit der Archivschule Marburg kooperiert.

Landesverordnung Archivdienst

Wie wird die Ausbildung vergütet?

Beamtinnen und Beamte auf Widerruf im Vorbereitungsdienst (Referendariat) erhalten Anwärterbezüge nach Paragraf 67 Besoldungsgesetz Schleswig-Holstein (SHBesG) vom 26. Januar 2012.

Wie kann ich mich bewerben?

Bewerbungszeitraum:
Die am Landesarchiv Schleswig-Holstein angebotenen Ausbildungsstellen werden jeweils öffentlich ausgeschrieben.

Notwendige Unterlagen:

  • aussagekräftige Bewerbungsschreiben,
  • Lebenslauf,
  • Kopien des Schulabschlusszeugnisses bzw. der beiden letzten Zeugnisse,
  • Sprachnachweise,
  • ggf. Nachweise über Tätigkeiten nach dem Schulabschluss.
    Weitere Hinweise:
  • Gerne kann die Bewerbung mit dem ergänzt werden, was Fähigkeiten, Interessen und Motivation gut erkennen lässt.

Weitere Hinweise:
Gerne kann die Bewerbung mit dem ergänzt werden, was Fähigkeiten, Interessen und Motivation gut erkennen lässt.

Die Bewerbung ist an die folgende Adresse zu richten:
Landesarchiv Schleswig-Holstein
Prinzenpalais
24837 Schleswig

Welche Berufschancen gibt es?

Anzahl der Ausbildungsplätze:
Verschieden (im Durchschnitt 10 – 20 Plätze bundesweit; in Schleswig-Holstein derzeit alle drei Jahre 2 Ausbildungsplätze)

Übernahmemöglichkeiten nach der Ausbildung:
Eine Übernahme beim Ausbildungsarchiv wird eher seltener, jedoch sind bundesweit sehr gute Aussichten auf eine feste Stelle direkt nach der Ausbildung vorhanden.

Verdienstmöglichkeiten:
Im Staatsdienst übliche Gehälter des gehobenen Dienstes (A 9 gehobener Dienst – A 13 gehobener Dienst), bei nichtstaatlichen Archiven individueller.

Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten:
Auch hier gilt große Vielfalt:
Ein erfolgreicher Abschluss wird bundesweit anerkannt. Auch eine entsprechende Tätigkeit in Archiven außerhalb Deutschlands ist vielfach möglich. Im Staatsdienst übliche Beförderungsmöglichkeiten, Archivwechsel innerhalb des Arbeitgebers (z.B. Bundesland) im Sinne einer Karriere etwas geringer als im höheren Dienst.

Wo kann ich mich informieren?

Viele Fragen sind schwer einheitlich zu beantworten. Bitte fragen Sie im Einzelfall gern noch einmal nach.

Ansprechpartner:
Dr. Malte Bischoff,
Telefon 04621 8618-14
malte.bischoff@la.landsh.de

Gesetzliche Grundlagen:
Der Ausbildungsverlauf und die Ausbildungsinhalte sind in der jeweils gültigen Fassung der Landesverordnung über die Einrichtung des Laufbahnzweigs Archivdienst und die Ausbildung und Prüfung für den Archivdienst für die Laufbahn der Fachrichtung Allgemeine Dienste, Laufbahngruppe 2 (LAPO ArchD) geregelt.

Weiterführende Links:

Landesverordnung Archivdienst Archivschule Marburg

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