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In einem interdisziplinären Team arbeiten und einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen


Interview mit Agnieszka Krysztopowicz, einer juristischen Nachwuchskraft in der Allgemeinen Verwaltung des Landes Schleswig-Holstein. Zum Zeitpunkt des Interviews arbeitet sie als Referentin und Juristin des Ministeriums für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein beim Hanse-Office in Brüssel.

Letzte Aktualisierung: 13.02.2024

Porträtbild einer jungen Frau, die an einem Laptop sitzt und in die Kamera lächelt.
Agnieszka Krysztopowicz

Agnieszka Krysztopowicz studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Rechtswissenschaften. Im Anschluss an ihr Studium schrieb sie ihre Dissertation und arbeitete promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiterin jeweils anderthalb Jahre in Sozietäten in Hamburg und Stuttgart. "Das war für mich eine spannende und lehrreiche Zeit und bot mir die Chance, nach dem Studium erste Praxiserfahrungen zu sammeln."

In den letzten drei Monaten ihres juristischen Vorbereitungsdienstes, dem Referendariat, das mit dem zweiten Staatsexamen abschließt, wurde sie auf das Land Schleswig-Holstein als Arbeitgeber aufmerksam. "Die Wahlstation im Wirtschaftsministerium hat mich fachlich und persönlich von der Landesverwaltung überzeugt. Während meiner Tätigkeit dort durfte ich rechtsgestalterisch arbeiten und habe für einen Gesetzentwurf Formulierungen vorbereitet." Nach ihrem zweiten Staatsexamen bewarb sie sich als juristische Nachwuchskraft bei der Landesverwaltung. Im Frühjahr 2022 begann ihre zweijährige Einführungszeit.

Individuelle Personalentwicklung und Karriereplanung

"Die Einführungszeit und die begleitenden Fortbildungen geben Aufschluss darüber, was man schon alles kann und welche Tätigkeiten einem liegen", erläutert sie die Vorteile der Einführungszeit. Agnieszka Krysztopowicz nimmt an einem umfassenden Fortbildungsprogramm zu Themen wie Kommunikation und Konfliktmanagement, Inklusion und Karriereplanung teil, die nicht Bestandteil ihres Studiums waren.

Auch können Veranstaltungen zum Thema Führung besucht werden. "Eine Führungsposition ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die perspektivisch übernommen werden kann. Während der zweijährigen Einführungszeit wird man an die Hand genommen und kann reinfühlen, einen besseren Eindruck gewinnen und zunächst selbst Erfahrungen sammeln", fasst sie zusammen. Eine Verpflichtung zur Übernahme einer Führungsrolle besteht nicht.

Als einen weiteren Vorteil empfindet Agnieszka Krysztopowicz die aktive Einbindung in die Stellenfindung durch das Nachwuchskräftereferat der Staatskanzlei. "Hierbei finden unsere persönlichen und fachlichen Wünsche Berücksichtigung".

Spannende Aufgaben im Innenministerium

Die erste Station in Rahmen ihrer Einführungszeit hat Agnieszka Krysztopowicz im Innenministerium durchlaufen. Im Referat Glücksspielwesen durfte sie an einem Online-Casino-Verwaltungsverfahren mitarbeiten.

Fachlich spannend war für sie insbesondere, sich in einem interdisziplinären Team die Regelungen selbständig zu erarbeiten. "Das war rechtliche Pionierarbeit. Ich konnte nicht auf das Wissen bereits bestehender Verfahren zurückgreifen und die Bestimmungen für das Online-Casinospiel mussten rechtlich sicher sein", erinnert sich Agnieszka Krysztopowicz. Hierfür konnte sie das Handwerkszeug aus ihrem juristischen Studium anwenden und den gegebenen Spielraum nutzen, um Wünsche und Interessen in Einklang zu bringen. Die gestalterische juristische Arbeit, also zunächst Vorstellungen zu entwickeln und diese danach fachlich umzusetzen, bereitete ihr dabei besondere Freude.

"Mir gefällt die Arbeit für meine Mitmenschen"

"Persönlich schätze ich die Arbeit in einem interdisziplinären Team. Jeder arbeitet zwar eigenständig, gleichwohl hat das Team ein gemeinsames Ziel und aufgrund der jeweils anderen fachlichen Betrachtungsweisen ist der Austausch sehr bereichernd", erklärt Agnieszka Krysztopowicz. Darüber hinaus ist ihr der Aspekt einer Arbeit für die Gemeinschaft wichtig.

Ihre Tätigkeit empfindet sie als sehr sinnstiftend. Während ihrer Zeit in einer Stuttgarter Kanzlei war sie im internationalen Gesellschaftsrecht tätig. Sie bearbeitete Fälle mit großem wirtschaftlichen Interesse der Mandanten und auch deren Durchsetzung im EU-Ausland. Im Vergleich zur anwaltlichen Arbeit im Privatrecht gestalte man beim Land Schleswig-Holstein die Zukunft der Bürgerinnen und Bürger aktiv mit. "Vor allem gefällt mir die Arbeit für meine Mitmenschen und damit einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen", betont sie.

Einblick in den Arbeitsalltag im Hanse-Office

"Im Hanse-Office besteht die Herausforderung darin, die Informationsflut zu kanalisieren, Wesentliches für die Landesregierung zu bestimmen und aufzubereiten", berichtet Agnieszka Krysztopowicz aus ihrem Arbeitsalltag. Als Referentin ist sie für die Bereiche Beschäftigung und Soziales sowie für die Querschnittsthemen wie Landwirtschaft, Umwelt und Energie verantwortlich. Dort begleitet sie die Erarbeitung von Regeln zur Pflanzengentechnik.

Im Dezember 2023 fand die Europaministerkonferenz unter Vorsitz Schleswig-Holsteins in Brüssel statt, Agnieszka Krysztopowicz hat die Vorbereitungen unterstützt.

Daneben nimmt sie als Referentin auch an Sitzungen des Parlaments oder der Ausschüsse teil. "In den Ausschüssen werden ehrgeizige Ziele formuliert. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich danach das Parlament und der Rat positionieren. Die EU-Länder müssen eigene und fremde Interessen berücksichtigen und einen Kompromiss für ein gemeinsames Ziel finden. Der Weg dahin ist mit Anstrengungen verbunden, doch am Ende sind sich alle im Ausschuss einig, dass das Ergebnis gut ist."

Fachexpertin für EU-Recht

Agnieszka Krysztopowicz beschreibt, dass sie während der Tätigkeit zur Fachexpertin für EU wurde. Dabei ist ein großer und wichtiger Teil der Arbeit im Hanse-Office auch die Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen anderer Landesvertretungen sowie der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Brüssel, um Informationen auszutauschen. Durch Fachvorträge, Veranstaltungen und Nachbesprechungen erhält sie weitere Einblicke in politische Themen und Zusammenhänge. Da der Weitblick für die Themen äußerst relevant ist, empfindet sie den Austausch mit anderen Referentinnen und Referenten als äußerst wertvoll. Zudem ist es für sie auch spannend zu erfahren, welche Themen die anderen Landesvertretungen beschäftigen.

Die Arbeitssprache in den EU-Organen ist Englisch. Im Arbeitsalltag befindet sie sich häufig in einem deutschsprachigen Arbeitsumfeld, so dass vorrangig Deutsch innerhalb des Hanse-Office oder im Austausch mit der Landesverwaltung verwendet wird. Die Unterlagen der EU-Organe sind hingegen schneller in Englisch verfügbar und werden durch sie aufbereitet, bevor die deutsche Übersetzung veröffentlicht ist. Reizvoll findet Agnieszka Krysztopowicz auch, dass in Brüssel außerhalb der Arbeit viel Französisch gesprochen wird.

Nächste Erfahrungen in einem anderen Rechtsgebiet

Die interessante Zeit im Hanse-Office und ebenso die Einführungszeit endeten im Januar 2024 für Frau Krysztopowicz. Doch die nächste berufliche Station wartet bereits mit spannenden aktuellen Themen auf sie: "Auf meiner neuen Stelle im Energiewendeministerium werde ich mich mit dem Ausbau erneuerbarer Energien befassen. In dem Referat kann ich juristisch speziell im europäischen und nationalen Beihilfe- und Zuwendungsrecht arbeiten und werde mich im Team rechtsgestalterisch um Förderangelegenheiten kümmern. Ich freue mich sehr auf die neue Stelle."

Ihre Botschaft: Beim Land sind berufliche und persönliche Entfaltung möglich

Juristinnen und Juristen empfiehlt sie während des Studiums oder des Referendariats in die Landesverwaltung reinzuschnuppern und sich nach dem Abschluss für einen Job beim Land Schleswig-Holstein zu bewerben.

"Die Arbeit in unterschiedlichen Ministerien ist sehr vielfältig. Dabei kann ich etwas tun, das mehr ist als nur ein Job zum Geldverdienen und mich beruflich wie persönlich entfalten. Jede/Jeder findet ein Fachgebiet, das begeistert", betont Agnieszka Krysztopowicz.

Starten Sie durch mit Ihrer Karriere beim Land Schleswig-Holstein

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Mehr Informationen rund um Karrierechancen für Juristinnen und Juristen beim Land.

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