Ein Bauwerk, das verbindet: Über die Rader Hochbrücke führt die A 7, Deutschlands längste Autobahn. Bis zum Jahr 2026 muss sie durch ein neues Querungsbauwerk ersetzt werden.
Letzte Aktualisierung: 14.04.2022
Aktuelles
Aktuelle Informationen zum Ersatzbauwerk Rader Hochbrücke finden Sie hier: Internetseite der DEGES
Zehntausende Fahrzeuge, ob Auto, Lkw oder Bus, nutzen sie täglich: Die Rader Hochbrücke führt die A 7, Deutschlands wichtigste Nord-Süd-Achse, zwischen der Anschlussstelle Rendsburg/Büdelsdorf und dem Autobahnkreuz Rendsburg über den Nord-Ostsee-Kanal sowie über die "Borgstedter Enge". Damit spielt sie eine zentrale Rolle für den Verkehr von und nach Dänemark bzw. Skandinavien. Sie wurde von 1969 bis 1971 gebaut und 1972 für den Verkehr freigegeben.
Notwendiger Neubau
Ein Neubau wurde notwendig, da sich aufgrund von Schädigungen an der Brücke die Restnutzungsdauer, trotz grundlegender Sanierungsarbeiten, verkürzt hat. Bis zum Jahr 2026 muss deshalb die bestehende Rader Hochbrücke durch eine neue Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal ersetzt werden. Da sich eine reine Verstärkung des Bestandsbauwerks als nicht wirtschaftlich erwiesen hat, wird eine neue Brücke, eine sogenannte Zwillingsbrücke, gebaut. Im September 2017 hat das Bundesverkehrsministerium zugestimmt, die A 7 zwischen der Anschlussstelle Büdelsdorf und dem Autobahnkreuz Rendsburg inklusive der neuen Rader Hochbrücke sechsstreifig ausgebaut wird.
DEGES plant und baut
Mit der Planung und Baudurchführung einschließlich Grunderwerb wurde im Februar 2015 die DEGES vom Land Schleswig-Holstein beauftragt. Im Zuge der Reform der Bundesfernstraßenverwaltung hat die Autobahn GmbH des Bundes zum 1. Januar 2021 die Rolle des Auftraggebers der DEGES für dieses Projekt vom Land übernommen.
Im Rahmen der Vorplanung, in der Bauwerksvarianten und verschiedene Linienführungen untersucht und miteinander vergleichen wurden, ist die Entscheidung auf den Bau einer Balkenbrücke gefallen. Diese Variante wurde im Zuge der Entwurfsplanung weiter detailliert ausgearbeitet. Im Gegensatz zur bestehenden Stahlbrücke ist die neue Brücke eine Stahlverbundbrücke – eine Kombination aus einem Stahltragwerk und einer Fahrbahnplatte aus Stahlbeton.
Aufgrund des oft sehr starken Windes auf der Rader Hochbrücke soll die neue Brücke mit windabweisenden Wänden ausgestattet werden. Für die Gemeinden Borgstedt und Schacht-Audorf werden neben den bisher vorgesehenen Windschutzwänden zusätzliche Lärmschutzwände erforderlich. Zudem kommen Bund und Land einer zentralen Forderung der Anwohner nach, lärmmindernden Asphalt zum verbessertem Schutz vor Verkehrslärm zu verbauen.
Meilenstein
Das Land hat den Planfeststellungsbeschluss für den Ersatzneubau erlassen.
Seit Frühjahr 2023 bis Herbst 2026 wird zunächst östlich von der jetzigen Brücke ein erstes Teilbauwerk über den Nord-Ostsee-Kanal gebaut. Anschließend wird die alte Brücke gesprengt und abgerissen. Bis an deren Position die zweite Hälfte der Zwillingsbrücke gebaut ist, rollt der Verkehr in beiden Richtungen über den fertigen ersten Teil. Die Fertigstellung des gesamten Ersatzbauwerks soll 2029 erfolgen.
Das Bestandsbauwerk
Statische Nachrechnung
Eine statische Nachrechnung 2014 hatte ergeben, dass die Brücke nur noch eine Restnutzungsdauer bis 2026 besitzt und sie bis dahin durch ein neues Querungsbauwerk ersetzt werden muss. Der Grund für die begrenzte Lebensdauer – eigentlich halten Brücken je nach Bauart zwischen 80 und 100 Jahre – liegt in der stetigen Zunahme des Verkehrs, insbesondere des Schwerverkehrs und der über die Straßen transportierten Lasten. Die Stahlkonstruktion weist Ermüdungserscheinungen auf, die sich z. B. in Rissen in den Schweißnähten zeigen.
Um die Restnutzungsdauer bis zum Jahr 2026 zu gewährleisten, gelten folgende Verkehrseinschränkungen zum Schutz des Bestandsbauwerkes:
Tempolimit von 60 km/h für Lkw ab 7,5 Tonnen,
Überholverbot für Lkw ab 7,5 Tonnen,
Abstandsgebot von 25 m (auch im Stau) für Lkw ab 7,5 Tonnen,
Sperrung beider Seitenstreifen
Die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wird von vier fest installierten Radarmessgeräten überwacht.
Regelmäßige Bauwerksprüfungen
Um das bestehende Bauwerk bestmöglich bis 2026 zu erhalten, sind regelmäßige Bauwerksprüfungen und ggf. Sonderprüfungen notwendig. Die letzte Hauptprüfung für die Rader Hochbrücke wurde im März 2019 durch den LBV.SH abgeschlossen. Es wurden keine neuen, außergewöhnlichen Schäden festgestellt, kleinere Schäden wurden umgehend behoben. Zuvor wurden 2018 Hauptträger in drei Stützenbereichen verstärkt. Seit dem 1. Januar 2021 ist die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nord, für die regelmäßigen Prüfungen und Instandsetzungsarbeiten zuständig.
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