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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Engpassmanagement

Aufgrund bundesgesetzlicher Regelungen erhalten Betreiber von Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen für Strom, den sie aufgrund von Netzengpässen nicht einspeisen können, Entschädigungen.

Letzte Aktualisierung: 07.05.2025

Windkraftanlagen hinter einem Solarpark in Klanxbüll
Schleswig-Holstein erzeugt weit mehr Strom aus Erneuerbaren Energien, als es rechnerisch verbraucht.

Die in die Stromnetze in Schleswig-Holstein aufgenommene Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien erreichte 2024 ein erneutes Allzeithoch von 27,3 Terawattstunden. Dies impliziert mehr als eine Verdoppelung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien innerhalb von 10 Jahren. Schleswig-Holstein ist damit auf gutem Weg zur Erreichung des Ausbauziels von mindestens 45 TWh Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien an Land bis 2030.

Zur Steigerung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien tragen bei

  • die Bereitstellung ausreichender Flächen für die Nutzung der Windenergie an Land,
  • Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien,
  • die Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz in SH,
  • vergleichsweise gute Wind- und Sonnenjahre,
  • rückläufige Abregelungen durch Fortschritte beim Ausbau der Stromnetze.

Die abgeregelte Stromerzeugung von EE-Anlagen an Land (Wind an Land, Photovoltaik und Biogas) ging im Gesamtjahr 2024 in Schleswig-Holstein weiter zurück auf nunmehr 828 GWh. Das ist rund ein Viertel des Höchststands der Abregelungen von Anlagen an Land im Jahr 2019 von rund 3.350 GWh.

Engpassmanagement
Abregelungen von Strom aus Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein

Die Abregelungen von Wind Offshore sind im Jahr 2023 aufgrund von Engpässen im Höchstspannungsnetz (deren Ursache in der Regel nicht in Schleswig-Holstein liegt) stark angestiegen, 2024 aber bereits wieder rückläufig. Wesentliche Gründe sind die Inbetriebnahme einer wichtigen neuen 380-kV-Höchstspannungsleitung der TenneT zwischen Ganderkesee und St. Hülfe in Niedersachsen, durch die der Hauptengpass in der dortigen Region behoben wurde und damit deutlich mehr Strommengen auch aus Schleswig-Holstein übertragen werden konnten. Auch die schrittweise Stilllegung der fossilen Kraftwerke in Mehrum (Niedersachsen) und Heyden (NRW) haben im nördlichen Teil Deutschlands Platz für die Aufnahme von Strom aus Erneuerbaren Energien geschaffen.

Der Anteil der Abregelungen an der potenziellen Erzeugung (Summe der in die Netze aufgenommenen und abgeregelten Strommengen) ist damit weiter rückläufig. Nur knapp 3% der Stromerzeugung aus EE an Land wurden 2024 in Schleswig-Holstein abgeregelt, 2019 waren es rund 17%.

Der Anteil von Schleswig-Holstein an den bundesweiten Abregelungen von EE-Anlagen an Land sinkt im Trend und lag 2024 bei 14%; in früheren Jahren waren es teilweise über 70%. 

Der Anstieg der in die Netze aufgenommenen Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und der im Trend deutlich sinkende Anteil von Schleswig-Holstein an den bundesweiten Abregelungen sind eine Bestätigung für den erfolgreichen Netzausbau in Schleswig-Holstein.

Die weiterhin bestehenden Abregelungen sowie der weitere Zubau von Erzeugungsanlagen zeigen, dass die zügige Umsetzung des Stromnetzausbaus weiterhin dringend notwendig ist. Neue Stromleitungen sind bereits in Planung, um dem gerecht zu werden. Die bundesweite Stromnetzentwicklungsplanung für ein Zielnetz, das die Voraussetzungen für Klimaneutralität erfüllt, sind weiter fortgeschritten.

Kurz- und mittelfristig müssen zudem verstärkt Anstrengungen unternommen werden, EE-Leistung bereits auf den unteren Netzebenen zu verbrauchen. Dies können neue industrielle Großverbraucher sein, aber auch eine flexiblere Integration von bestehenden Verbrauchern, z.B. durch Zuschaltbare Lasten und die Berücksichtigung der Netzanschlussmöglichkeiten für Photovoltaik bei der kommunalen Bauleitplanung.

Die Kosten für Abregelungen von Erneuerbaren Energien wurden durch die Bundesnetzagentur nur bis Ende 2021 differenziert nach Bundesländern ermittelt. Folgende Angaben zu Kosten sind verfügbar:

Bundesweit ist gemäß Mitteilung der Bundesnetzagentur auf der SMARD-Plattform das gesamte Maßnahmenvolumen für das Netzengpassmanagement aufgrund eines geringeren Redispatchbedarfs von 34.297 GWh im Jahr 2023 auf 30.304 GWh im Jahr 2024 gesunken. Die vorläufigen Gesamtkosten betrugen 2024 rund 2.776 Mio. € und sind ebenfalls deutlich geringer als im Gesamtjahr 2023 mit 3.335 Mio. €. Die Kosten für Offshore-Abregelungen können systembedingt nur bundesweit betrachtet werden; eine Schleswig-Holstein zurechenbare Teilmenge kann nicht methodisch belastbar ermittelt werden.

Von der SH Netz AG wurden 2024 812 GWh Abregelungen von EE-Anlagen an Land durchgeführt. Die erwarteten Kosten (bilanzieller Ausgleich und Entschädigungszahlungen an Anlagenbetreiber) betragen 78,4 Mio. €. 2023 betrugen die von der SH Netz durchgeführten Abregelungen 930 GWh, die erwarteten Kosten betragen 94,6 Mio. €. Über 90% dieser Abregelungen werden von der SH Netz auf Anforderung des vorgelagerten Netzbetreibers Tennet durchgeführt und resultieren aus Engpässen im Übertragungsnetz (teilweise außerhalb Schleswig-Holsteins). Entsprechend werden auch die Kosten dieser Maßnahmen weit überwiegend bundesweit über die Übertragungsnetzentgelte umgelegt.

Weitere Informationen

Bericht zum Engpassmanagement in Schleswig-Holstein - Kurzfassung

Bericht zum Engpassmanagement in Schleswig-Holstein - Langfassung

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