Als Grundlage für Maßnahmen im Küstenbereich und für den Hochwasserschutz ist es wichtig, Wasserstände möglicher Hochwasser und Sturmfluten zu kennen. Diese können aus gemessenen Werten ermittelt werden.
Der Wasserstand ist ein entscheidender Faktor für die Verhältnisse in der Nordsee. Wesentliche Einflussfaktoren auf den Wasserstand sind z.B. Mondphase, Wind, Luftdruckschwankungen, Fernwellen, Wattbodenausbildung und der Oberwasserzufluss.
In der Hydrologie werden die Wasserstände immer bezogen auf einen Pegelnullpunkt (PNP) angegeben. Dieses Verfahren stellt sicher, dass nur positive Wasserstände gemessen werden. An der Küste ist der Pegelnullpunkt anfänglich bei -5,00 m NHN. Dieser Wert kann sich durch veränderte Höhenstatus im Laufe der Zeit um wenige Zentimeter ändern.
Bedingt durch den Verlauf der Gezeitenwelle in der Nordsee und die lokalen topographischen Verhältnisse sind die astronomischen und die mittleren Wasserstände an der Westküste Schleswig-Holsteins unterschiedlich. So beträgt der mittlere Tidenhub (MThb) vor List auf Sylt ca. 1,80 m, vor Büsum liegt er um 3,20 m und in der Husumer Bucht bei ca. 3,50 m. In der Regel ist die Flutdauer ca. 30 bis 60 min. kürzer als die Ebbedauer, d. h. das Wasser läuft länger ab als auf. Lediglich im Bereich der Insel Sylt ist die Flutdauer etwas länger als die Ebbedauer.
In Nordfriesland werden die Wasserstände an den Pegeln des LKN.SH und des WSA Tönning gemessen. An einigen Standorten wurde schon im 19. Jahrhundert gemessen, andere sind erst wenige Jahre in Betrieb.
Charakteristisch für den Tidebereich sind stark veränderliche Wasserstände. Sie können sich bis zu mehrere Zentimeter in der Minute ändern.
Anhand unterschiedlicher Tidekennwerte (Tidehochwasser, Tideniedrigwasser, Tidenhub, Tidehalbwasser, Flutdauer, Ebbedauer, Fallgeschwindigkeit, Steiggeschwindigkeit) wird die langjährige Veränderung der Tidedynamik ersichtlich. Beim Vergleich über mehrere Jahrzehnte müssen bauliche Veränderungen im Umfeld berücksichtigt werden.
Als Tidehochwasser wird der obere Scheitelwert bezeichnet.
Als Tideniedrigwasser wird der untere Scheitelwert bezeichnet.
Als Tidenhub wird der Abstand zwischen dem Tideniedrigwasser und dem folgenden Tidehochwasser bezeichnet.
Als Flutdauer wird der Zeitraum zwischen Tideniedrig- und Tidehochwasser bezeichnet.
Als Ebbedauer wird der Zeitraum zwischen Tidehoch- und Tideniedrigwasser bezeichnet.
3.1.2 Festland
3.1.2.1 Dagebüll
Der Pegel Dagebüll wird vom WSA Tönning betrieben.
Nachfolgend werden die Ganglinien vom Tideniedrigwasser (Tnw), Tidehochwasser (Thw), Tidenhub (Thb), Tidehalbwasser (T½w), Flutdauer (TF), Ebbedauer (TE), Steiggeschwindigkeit (VS) und Fallgeschwindigkeit (VF) am Pegel Hörnum auf Sylt dargestellt und deren Charakteristiken beschrieben.
Die zeitliche Entwicklung des mittleren Tideniedrigwassers (MTnw) am Pegel Hörnum auf Sylt wird durch ein Absinken des Wasserstandes charakterisiert, wobei die jährlichen Schwankungen beträchtlich sein können. Da die zeitlichen Änderungsbeträge örtlich unterschiedlich sind, ist von einer Änderung der großräumigen Tidedynamik auszugehen.
Das mittlere Tidehochwasser (MThw) weist für die vergangenen 60 Jahre deutliche Schwankungen auf, die auf die unterschiedlichen Windverhältnisse in den einzelnen Jahren zurückzuführen sind. Diesen jährlichen Schwankungen ist ein Anstieg des MThw überlagert, der jedoch nicht linear erfolgt, sondern schubweise (z.B. 1942-1960, 1961-1979, 1980-1996).
Das mittlere Tidehalbwasser (MT½w) zeigt am deutlichsten den Windeinfluss auf die mittleren Wasserstände. Dabei wird besonders die Wirkung der sturmreichen Jahre (z.B. Abflussjahre: 1961, 1962, 1967, 1983, 1990 und 1995) und der anhaltenden Ostwindlagen (1947 und 1996) ersichtlich. Ein langfristiger Anstieg des T½w kann aufgrund der vorliegenden Daten nicht zwingend begründet werden. Zur Ermittlung einer von sämtlichen anthropogenen und meteorologischen Einflüssen befreiten Ganglinie, sind umfangreiche Analysen notwendig, wobei die zur Verfügung stehende Datenbasis i.d.R. noch nicht ausreicht, um langfristige Entwicklungen ableiten zu können.
Die Tidedauer besteht aus der Summe von Ebbedauer (TE) und Flutdauer (TF). Die mittlere Ebbedauer (MTE), die den Entleerungszeitraum eines Gebietes beschreibt, hat sich an den Pegeln Dagebüll, Hörnum-Hafen und Wyk deutlich verkürzt; am Pegel Wittdün weist die Ebbedauer hingegen keinen Trend auf. Im Tidebecken der Norderaue ist die Ebbedauer länger als die Flutdauer. (Im Jahresmittel ist die Summe von TE+TF konstant und beträgt 12 h 25 m .) Im Hörnum-Tief ist die Ebbedauer um über 25 Minuten kürzer als im Einflussbereich der Norderaue, so dass die Ebbströmung im Hörnum-Tief größere Bedeutung besitzt.
Steig- und Fallgeschwindigkeit (Hubgeschwindigkeit)
Steiggeschwindigkeit (vS) und Fallgeschwindigkeit (vF). Die mittleren Steig- und Fallgeschwindigkeiten, die den Verhältniswerten MThb/TF bzw. MThb/TE entsprechen, steigen aufgrund der erhöhten mittleren Tidenhübe, wobei die Verkürzung der Ebbedauern zu einem stärkeren Anstieg der Fallgeschwindigkeiten beitragen. Die Fall- und Steiggeschwindigkeiten geben im langfristigen Mittel die Transportleistungen pro Durchflussquerschnitt in Nähe des Bezugspegels an.
Nachfolgend werden die Ganglinien vom Tideniedrigwasser (Tnw), Tidehochwasser (Thw), Tidenhub (Thb), Tidehalbwasser (T½w), Flutdauer (TF), Ebbedauer (TE), Steiggeschwindigkeit (VS) und Fallgeschwindigkeit (VF) am Pegel Wyk auf Föhr dargestellt und deren Charakteristiken beschrieben.
Die zeitliche Entwicklung des mittleren Tideniedrigwassers (MTnw) am Pegel Wyk auf Föhr wird durch ein Absinken des Wasserstandes charakterisiert, wobei die jährlichen Schwankungen beträchtlich sein können. Da die zeitlichen Änderungsbeträge örtlich unterschiedlich sind, ist von einer Änderung der großräumigen Tidedynamik auszugehen.
Das mittlere Tidehochwasser (MThw) weist für die vergangenen 60 Jahre deutliche Schwankungen auf, die auf die unterschiedlichen Windverhältnisse in den einzelnen Jahren zurückzuführen sind. Diesen jährlichen Schwankungen ist ein Anstieg des MThw überlagert, der jedoch nicht linear erfolgt, sondern schubweise (z.B. 1942-1960, 1961-1979, 1980-1996).
Die Veränderung der Tidedynamik wird insbesondere durch die zeitliche Entwicklung des mittleren Tidenhubs (MThb) nach 1947 an den Pegeln Dagebüll, Wyk und Wittdün deutlich.
Das mittlere Tidehalbwasser (MT½w) zeigt am deutlichsten den Windeinfluss auf die mittleren Wasserstände. Dabei wird besonders die Wirkung der sturmreichen Jahre (z.B. Abflussjahre: 1961, 1962, 1967, 1983, 1990 und 1995) und der anhaltenden Ostwindlagen (1947 und 1996) ersichtlich. Ein langfristiger Anstieg des T½w kann aufgrund der vorliegenden Daten nicht zwingend begründet werden. Zur Ermittlung einer von sämtlichen anthropogenen und meteorologischen Einflüssen befreiten Ganglinie, sind umfangreiche Analysen notwendig, wobei die zur Verfügung stehende Datenbasis i.d.R. noch nicht ausreicht, um langfristige Entwicklungen ableiten zu können.
Die Tidedauer besteht aus der Summe von Ebbedauer (TE) und Flutdauer (TF). Die mittlere Ebbedauer (MTE), die den Entleerungszeitraum eines Gebietes beschreibt, hat sich an den Pegeln Dagebüll, Hörnum-Hafen und Wyk deutlich verkürzt; am Pegel Wittdün weist die Ebbedauer hingegen keinen Trend auf. Im Tidebecken der Norderaue ist die Ebbedauer länger als die Flutdauer. (Im Jahresmittel ist die Summe von TE+TF konstant und beträgt 12 h 25 m .) Im Hörnum-Tief ist die Ebbedauer um über 25 Minuten kürzer als im Einflussbereich der Norderaue, so dass die Ebbströmung im Hörnum-Tief größere Bedeutung besitzt.
Steig- und Fallgeschwindigkeit (Hubgeschwindigkeit)
Steiggeschwindigkeit (vS) und Fallgeschwindigkeit (vF). Die mittleren Steig- und Fallgeschwindigkeiten, die den Verhältniswerten MThb/TF bzw. MThb/TE entsprechen, steigen aufgrund der erhöhten mittleren Tidenhübe, wobei die Verkürzung der Ebbedauern zu einem stärkeren Anstieg der Fallgeschwindigkeiten beitragen. Die Fall- und Steiggeschwindigkeiten geben im langfristigen Mittel die Transportleistungen pro Durchflussquerschnitt in Nähe des Bezugspegels an.
Nachfolgend werden die Ganglinien vom Tideniedrigwasser (Tnw), Tidehochwasser (Thw), Tidenhub (Thb), Tidehalbwasser (T½w), Flutdauer (TF), Ebbedauer (TE), Steiggeschwindigkeit (VS) und Fallgeschwindigkeit (VF) am Pegel Wittdün auf Amrum dargestellt und deren Charakteristiken beschrieben.
Die zeitliche Entwicklung des mittleren Tideniedrigwassers (MTnw) am Pegel Wittdün auf Amrum wird durch die beträchtlichen jährlichen Schwankungen charakterisiert. Da die zeitlichen Änderungsbeträge örtlich unterschiedlich sind, ist von einer Änderung der großräumigen Tidedynamik auszugehen.
Das mittlere Tidehochwasser (MThw) weist für die vergangenen 60 Jahre deutliche Schwankungen auf, die auf die unterschiedlichen Windverhältnisse in den einzelnen Jahren zurückzuführen sind. Diesen jährlichen Schwankungen ist ein Anstieg des MThw überlagert, der jedoch nicht linear erfolgt, sondern schubweise (z.B. 1942-1960, 1961-1979, 1980-1996).
Das mittlere Tidehalbwasser (MT½w) zeigt am deutlichsten den Windeinfluss auf die mittleren Wasserstände. Dabei wird besonders die Wirkung der sturmreichen Jahre (z.B. Abflussjahre: 1961, 1962, 1967, 1983, 1990 und 1995) und der anhaltenden Ostwindlagen (1947 und 1996) ersichtlich. Ein langfristiger Anstieg des T½w kann aufgrund der vorliegenden Daten nicht zwingend begründet werden. Zur Ermittlung einer von sämtlichen anthropogenen und meteorologischen Einflüssen befreiten Ganglinie, sind umfangreiche Analysen notwendig, wobei die zur Verfügung stehende Datenbasis i.d.R. noch nicht ausreicht, um langfristige Entwicklungen ableiten zu können.
Die Tidedauer besteht aus der Summe von Ebbedauer (TE) und Flutdauer (TF). Die mittlere Ebbedauer (MTE), die den Entleerungszeitraum eines Gebietes beschreibt, hat sich an den Pegeln Dagebüll, Hörnum-Hafen und Wyk deutlich verkürzt; aam Pegel Wittdün weist die Ebbedauer hingegen keinen Trend auf. Im Tidebecken der Norderaue ist die Ebbedauer länger als die Flutdauer. (Im Jahresmittel ist die Summe von TE+TF konstant und beträgt 12 h 25 m .) Im Hörnum-Tief ist die Ebbedauer um über 25 Minuten kürzer als im Einflussbereich der Norderaue, so dass die Ebbströmung im Hörnum-Tief größere Bedeutung besitzt.
Steig- und Fallgeschwindigkeit (Hubgeschwindigkeit)
Steiggeschwindigkeit (vS) und Fallgeschwindigkeit (vF). Die mittleren Steig- und Fallgeschwindigkeiten, die den Verhältniswerten MThb/TF bzw. MThb/TE entsprechen, steigen aufgrund der erhöhten mittleren Tidenhübe, wobei die Verkürzung der Ebbedauern zu einem stärkeren Anstieg der Fallgeschwindigkeiten beitragen. Die Fall- und Steiggeschwindigkeiten geben im langfristigen Mittel die Transportleistungen pro Durchflussquerschnitt in Nähe des Bezugspegels an.
Auf Langeneß werden die Wasserstände am Pegel Hilligenley gemessen. Dieser steht direkt neben dem Anleger an der Rixwarf. Zwei weitere Pegel stehen auf der Hallig, hauptsächlich zum Messen der Wasserstände bei Landunter.
Auf Hooge werden die Wasserstände am Pegel Hooge-Anleger gemessen. Hauptsächlich für das Messen der Wasserstände bei Landunter wurde der Pegel Hooge Schulwarft errichtet.
Nachfolgend werden die Ganglinien vom Tideniedrigwasser (Tnw), Tidehochwasser (Thw), Tidenhub (Thb), Tidehalbwasser (T½w), Flutdauer (TF), Ebbedauer (TE), Steiggeschwindigkeit (VS) und Fallgeschwindigkeit (VF) am Pegel Hooge-Anleger dargestellt und deren Charakteristiken beschrieben.
Die zeitliche Entwicklung des mittleren Tideniedrigwassers (MTnw) am Pegel Hooge-Anleger wird durch die beträchtlichen jährlichen Schwankungen charakterisiert. Besonders auffällig ist die lange Ostwindphase 1996.
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