Am Seedeich Föhrer Marschkoog befinden sich drei Entwässerungsbauwerke (Dunsum, Oldsum und Laglum). Die diese Bauwerke entwässern die Föhrer Marsch. In den 1950er Jahren wurde dazu ein weiträumiges Entwässerungssystem geschaffen. Darüber hinaus sind im Grevelingdeich und am Wellenbad Auslaufbauwerke vorhanden. An der Südküste sind 3 Flüsse / Gräben vorhanden, die eine direkte Verbindung zum Meer haben (Godel, Sprang, Wial).
Bis Mitte des 20. Jh. entwässerten die Föhrer Marschflächen über 3 Siele: Laglumsiel und Andelsiel auf Osterlandföhr und Siel Oldsum auf Westerlandföhr. Die befinden sich im Föhrer Marschkoog-Deich.
Der Ausbau der Binnenentwässerung der Insel Föhr ist für die "intensive und ertragsichere Bewirtschaftung der Föhrer Marschländereinen" unabdingbare Voraussetzung. "Die ungünstigen Vorflutverhältnisse vor dem Seedeich machten bisher eine ausreichende natürliche Entwässerung der 5.000 ha umfassenden Niederungsflächen der Insel unmöglich", heißt es im Entwurf vom 5.11.1955 des Marschenbauamtes Husum zum Bau des Schöpfwerkes Föhr-Mitte in Oldsum. Aus den gleichen Gründen war bereits 1948/51 das Schöpfwerk Föhr-West in Dunsum gebaut worden.
Das heutige Laglumsiel wurde 1993 als Kastensiel aus Stahlbeton gebaut. Die Gründung auf dem moorigen Untergrund erfolgte mit Pfählen und mit Umfassungsstahlspundwänden. Der Querschnitt beträgt 4,50 m / 2,30 m. Die Sohlenhöhe liegt bei NN-2,00 m. Der Verschluss besteht außendeichs aus einem Stemmtorpaar aus Weißeichenholz. Binnendeichs ist ein Hubschütz mit Elektroantrieb eingebaut, wobei zusätzlich ein handbetriebener Sommerstauhubschütz vorhanden ist.
Der Vorläufer des heutigen Laglumsiels bestand von 1954 bis 1993 und befand sich 20 m nördlich. Der Querschnitt betrug 4,50 m / 2,30 m. Die Sohlenhöhe lag bei NN-2,00 m. Der Verschluss bestand außendeichs aus einem Stemmtorpaar aus Eichenholz. Binnendeichs war ein Stahlschütz vorhanden.
Der Vorläufer von diesem Siel ist 1920/21 an gleicher Stelle errichtet worden. Der Querschnitt betrug 2,00 m / 1,30 m bzw. 1,33 m. Die Sohlenhöhe lag bei NN-1,05 m. Der Verschluss bestand außendeichs aus einem Stemmtorpaar. Binnendeichs war ein Notschütz vorhanden, das auch als Stauschütz verwendet werden konnte.
Auf Osterlandföhr befand sich von 1911/12 bis 1955/56 das Osterandelsiel. Das Siel war ein massives Kastensiel mit wannenförmigem Boden. Das Schützenhaus wurde 1955/56 abgebrochen. Der Querschnitt betrug 2,00 m / 1,30 m bzw. 1,33 m. Die Sohlenhöhe lag bei NN-2,10 m. Der Verschluss bestand außendeichs aus einem Stemmtorpaar. Binnendeichs war ein Schütz vorhanden.
Das heutige Schöpfwerk wurde 1957 gebaut und ersetzte das östlich liegende Siel. Die Gesamtleistung der 3 gleichen Pumpen beträgt 5,1 m³/s. Es führen 3 Druckrohre je 29,5 m Länge durch den Deich, die im Rahmen der Deichverstärkung am Oldsum-Schöpfwerk 2009/12 seeseitig verlängert wurden. Die Durchmesser betragen: 800 mm (nach der Pumpe), 1000 mm (durch den Deich) und 1200 mm (im Auslauf). Der Rohrauslauf liegt bei NN-1,40 m, wobei die Höhe des Boden im Auslauf bei NN liegt. Der Verschluss besteht außendeichs aus Schwimmerhohlklappen, die 1995 erneuert und geändert worden waren. Binnendeichs ist ein Schieber vorhanden.
Der Vorgänger des Oldsumer Schöpfwerkes bestand aus den Westerlandföhrer Deichsiel (Siel Oldsum). Das innere 11,6 m lange Teilstück des Siels wurde 1899/1900 massiv ausgebaut, während das äußere 17 m lange hölzerne Teil 1911 massiv ausgebaut wurde. Mit dem Neubau des Schöpfwerkes im Jahre 1963 wurde das Deichsiel zurückgebaut. Der Querschnitt betrug 1,10 m / 1,10 m. Die Sohlenhöhe lag bei NN-0,70 m. Der Verschluss bestand außendeichs aus einer Klappe, deren Achse sich oben befand. Binnendeichs war ein Notschütz vorhanden, das auch als Stauschütz diente.
Aufgrund der steilen Deichbinnenböschung und der Auswirkungen der Sturmfluten 2007/08 drohte eine Rutschung. Daher wurde als Sofortmaßnahme eine Böschungssicherung durch Sandsäcke vorgenommen. Im Zuge der Deichverstärkung 2009/12 hat der Deich ein flacheres Profil erhalten.
Zur Entwässerung der Föhrer Marsch wurde in den 1950er Jahren ein Kanal mit Hilfe eines Spülbaggers geschaffen. Dadurch kann das Wasser zu den unterschiedlichen Auslaufbauwerken geführt werden.
Am 19.04.1948 wurde ein Entwurf zur Verbesserung der Vorflutverhältnisse in der Föhrer Marsch aufgestellt. Der Bau erfolgte 1948/51 und die Inbetriebnahme geschah 1952. Die Gesamtleistung der beiden gleichen vertikalen Pumpen betrug 1,62 m³/m. Es führten 2 Druckrohre je 35 m Länge durch den Deich. Der Durchmesser betrug 700 mm. Um die Roohre so kurz wie möglich zu halten, wurde das Bauwerk unmittelbar am inneren Deichfuß erstellt. Der Durchstich von 3 m Breite für die Verlegung der Rohrleitungen sollte unmittelbar erfolgen, um die Kosten für die Errichtung eines Kajedeiches zu sparen. Die Rohrsohle lag bei NN. Der Verschluss bestand außendeichs aus einer Rückschlagklappe. Binnendeichs war ein Schieber vorhanden.
Durch die Deichverstärkung 1962/65 mussten die Druckrohre verlängert werden (Deichkrone NN+7,70 m und Abflachung der Deichböschungen). Das Schöpfwerksgebäude musste 1966 wegen des neuen Deichprofiles abgebrochen und 23 m landeinwärts neu errichtet werden.
Im Jahre 1926 wurde ein Rohrsiel errichtet. Der Auslauf musste 1930 um rd. 20 m verlängert werden. Nachdem die Deichachse im Jahre 1963 geringfügung nach innen verlegt wurde, musste das Siel abgebrochen werden. Da die Freihaltung des Auslaufes an einer sandigen Küste schwierig sein kann, wurde als Ersatz eine Pumpstation eingebaut. Der Rohrdurchmesser des Siels betrug 50 cm. Die Sohlenhöhe lag bei NN+1,00 m, im Auslauf NN+0,42 m. Der Verschluss bestand außen aus einer eisernen Klappe, die oben angehängt wurde. Innen war ein Holzschütz eingebaut (0,6 m / 0,6 m mit einer Dicke von 5 cm), die mit einer Handwinde betätigt werden musste.
Im Jahre 1963 wurde das Siel durch eine Pumpstation ersetzt, das unter Flur gebaut wurde. Die Leistung der vertikalen Kugelpropellerpumpe (Unterwasserpumpe, Typ Köster) liegt bei 2 m³/s. Das Druckrohr besteht aus einem Kunststoffrohe (PVC) mit einem Durchmesser von 150 mm, das im Deichkörper liegt. Die Ausmündung befindet sich im oberen Bereich der Deichaußenböschung. Von dort fließt das Wasser in eine Rinne aus Betonmuldensteinen.
Im Jahre 1999 wurde durch die Fa. Limbrecht ein Notsiel aus Betonrohren errichtet. Der Durchmesser beträgt 80 mm. Die Sohlenhöhe liegt bei NN+1,50 m. Außen befindet sich eine Rückstauklappe, deren Achse oben ist. Der Deckel ist abschließbar. Innen ist ein Gitter abgebracht, damit das Rohr nicht verstopft. Das Notsiel ist nur für den Fall vorgesehen, wenn der Deich überflutet wird und die Niederung entwässert werden muss.
Der Mündungsarm des Flüßchens "Godel", ändert seinen Verlauf besonders nach starken Sturmfluten. Der östliche Nehrungshaken ist sehr veränderlich. Die Godel schlängelt sich in Bögen durch die Godelniederung.
3.8.2.7 Entwässerung Godelniederung (Mündung der Sprang / Lüer)
Der östliche Teil der Godelniederung ("Bolheemk") hatte über viele Jahrzehnte einen Auslauf über die "Sprang", der relativ ortsstabil war. Infolge der Sturmfluten im November 1981 und der Durchbruch des benachbarten Strandwalles versandete der Auslauf. Um die Niederung zu entwässern, wurde ein Grabendurchstich durch die Gemeinde vorgenommen. Seit dieser Zeit hat sich der Auslauf nahezu stabil verhalten.
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