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Thema : Küstenschutz
Fachpläne

3.8.2 Entwässerungsbauwerke

Letzte Aktualisierung: 25.03.2015

Am Seedeich Föhrer Marschkoog befinden sich drei Entwässerungsbauwerke (Dunsum, Oldsum und Laglum). Die diese Bauwerke entwässern die Föhrer Marsch. In den 1950er Jahren wurde dazu ein weiträumiges Entwässerungssystem geschaffen. Darüber hinaus sind im Grevelingdeich und am Wellenbad Auslaufbauwerke vorhanden. An der Südküste sind 3 Flüsse / Gräben vorhanden, die eine direkte Verbindung zum Meer haben (Godel, Sprang, Wial).

Siele und Schöpfwerke (Ostteil Föhr)
Siele und Schöpfwerke (Ostteil Föhr)
Siele und Schöpfwerke (Westteil Föhr)
Siele und Schöpfwerke (Westteil Föhr)

Bis Mitte des 20. Jh. entwässerten die Föhrer Marschflächen über 3 Siele: Laglumsiel und Andelsiel auf Osterlandföhr und Siel Oldsum auf Westerlandföhr. Die befinden sich im Föhrer Marschkoog-Deich.

Der Ausbau der Binnenentwässerung der Insel Föhr ist für die "intensive und ertragsichere Bewirtschaftung der Föhrer Marschländereinen" unabdingbare Voraussetzung. "Die ungünstigen Vorflutverhältnisse vor dem Seedeich machten bisher eine ausreichende natürliche Entwässerung der 5.000 ha umfassenden Niederungsflächen der Insel unmöglich", heißt es im Entwurf vom 5.11.1955 des Marschenbauamtes Husum zum Bau des Schöpfwerkes Föhr-Mitte in Oldsum. Aus den gleichen Gründen war bereits 1948/51 das Schöpfwerk Föhr-West in Dunsum gebaut worden.

3.8.2.1 Laglum-Siel

Laglum-Siel
Laglum-Siel
Sielgebäude Laglum-Siel
Sielgebäude Laglum-Siel
Sielzug zum Laglum-Siel
Sielzug zum Laglum-Siel
Laglum-Siel
Laglum-Siel

Das heutige Laglumsiel wurde 1993 als Kastensiel aus Stahlbeton gebaut. Die Gründung auf dem moorigen Untergrund erfolgte mit Pfählen und mit Umfassungsstahlspundwänden. Der Querschnitt beträgt 4,50 m / 2,30 m. Die Sohlenhöhe liegt bei NN-2,00 m. Der Verschluss besteht außendeichs aus einem Stemmtorpaar aus Weißeichenholz. Binnendeichs ist ein Hubschütz mit Elektroantrieb eingebaut, wobei zusätzlich ein handbetriebener Sommerstauhubschütz vorhanden ist.

Laglumsiel von 1993 (Kastensiel aus Stahlbeton)
Laglumsiel von 1993 (Kastensiel aus Stahlbeton)

Der Vorläufer des heutigen Laglumsiels bestand von 1954 bis 1993 und befand sich 20 m nördlich. Der Querschnitt betrug 4,50 m / 2,30 m. Die Sohlenhöhe lag bei NN-2,00 m. Der Verschluss bestand außendeichs aus einem Stemmtorpaar aus Eichenholz. Binnendeichs war ein Stahlschütz vorhanden.

Laglumsiel von 1954 (Abbruch des Schützenhauses 1994)
Laglumsiel von 1954 (Abbruch des Schützenhauses 1994)

Der Vorläufer von diesem Siel ist 1920/21 an gleicher Stelle errichtet worden. Der Querschnitt betrug 2,00 m / 1,30 m bzw. 1,33 m. Die Sohlenhöhe lag bei NN-1,05 m. Der Verschluss bestand außendeichs aus einem Stemmtorpaar. Binnendeichs war ein Notschütz vorhanden, das auch als Stauschütz verwendet werden konnte.

Laglumsiel von 1920/21 (Abbruch des Schützeshauses 1954)
Laglumsiel von 1920/21 (Abbruch des Schützeshauses 1954)

Auf Osterlandföhr befand sich von 1911/12 bis 1955/56 das Osterandelsiel. Das Siel war ein massives Kastensiel mit wannenförmigem Boden. Das Schützenhaus wurde 1955/56 abgebrochen. Der Querschnitt betrug 2,00 m / 1,30 m bzw. 1,33 m. Die Sohlenhöhe lag bei NN-2,10 m. Der Verschluss bestand außendeichs aus einem Stemmtorpaar. Binnendeichs war ein Schütz vorhanden.

Osterandelsiel von 1911/12 (Abbruch des Schützenhauses 1955/56)
Osterandelsiel von 1911/12 (Abbruch des Schützenhauses 1955/56)
Osterandelsiel von 1911/12 (Abbruch des Schützenhauses 1955/56)
Osterandelsiel von 1911/12 (Abbruch des Schützenhauses 1955/56)
Neubau Siegebäude Laglum-Siel (1993)
Neubau Siegebäude Laglum-Siel (1993)

3.8.2.2 Oldsum-Schöpfwerk

Oldsum-Schöpfwerk
Oldsum-Schöpfwerk
Gebäude Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)
Gebäude Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)
Auslauf Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)
Auslauf Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)
Gebäude Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)
Gebäude Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)
Einlauf Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)
Einlauf Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)

Das heutige Schöpfwerk wurde 1957 gebaut und ersetzte das östlich liegende Siel. Die Gesamtleistung der 3 gleichen Pumpen beträgt 5,1 m³/s. Es führen 3 Druckrohre je 29,5 m Länge durch den Deich, die im Rahmen der Deichverstärkung am Oldsum-Schöpfwerk 2009/12 seeseitig verlängert wurden. Die Durchmesser betragen: 800 mm (nach der Pumpe), 1000 mm (durch den Deich) und 1200 mm (im Auslauf). Der Rohrauslauf liegt bei NN-1,40 m, wobei die Höhe des Boden im Auslauf bei NN liegt. Der Verschluss besteht außendeichs aus Schwimmerhohlklappen, die 1995 erneuert und geändert worden waren. Binnendeichs ist ein Schieber vorhanden.

Einlauf Schöpfwerk Oldsum (Föhr Mitte)
Einlauf Schöpfwerk Oldsum (Föhr Mitte)
Auslauf Schöpfwerk Oldsum (Föhr Mitte)
Auslauf Schöpfwerk Oldsum (Föhr Mitte)
Längsschnitt Schöpfwerk Oldsum (Föhr Mitte)
Längsschnitt Schöpfwerk Oldsum (Föhr Mitte)

Der Vorgänger des Oldsumer Schöpfwerkes bestand aus den Westerlandföhrer Deichsiel (Siel Oldsum). Das innere 11,6 m lange Teilstück des Siels wurde 1899/1900 massiv ausgebaut, während das äußere 17 m lange hölzerne Teil 1911 massiv ausgebaut wurde. Mit dem Neubau des Schöpfwerkes im Jahre 1963 wurde das Deichsiel zurückgebaut. Der Querschnitt betrug 1,10 m / 1,10 m. Die Sohlenhöhe lag bei NN-0,70 m. Der Verschluss bestand außendeichs aus einer Klappe, deren Achse sich oben befand. Binnendeichs war ein Notschütz vorhanden, das auch als Stauschütz diente.

Siel Oldsum von 1911 (Abbau 1963)
Siel Oldsum von 1911 (Abbau 1963)
Siel Oldsum von 1911 (Abbau 1963)
Siel Oldsum von 1911 (Abbau 1963)
Sofortsicherung Deichinnenböschung am Auslauf Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)
Sofortsicherung Deichinnenböschung am Auslauf Oldsum-Schöpfwerk (vor Deichverstärkung 2009/12)

Aufgrund der steilen Deichbinnenböschung und der Auswirkungen der Sturmfluten 2007/08 drohte eine Rutschung. Daher wurde als Sofortmaßnahme eine Böschungssicherung durch Sandsäcke vorgenommen. Im Zuge der Deichverstärkung 2009/12 hat der Deich ein flacheres Profil erhalten.

Schaffung eines Mahlbusens am Oldsum Schöpfwerk (1957)
Schaffung eines Mahlbusens am Oldsum Schöpfwerk (1957)
Bau Schöpfwerksgebäude (1957)
Bau Schöpfwerksgebäude (1957)
Bau Schöpfwerksgebäude (1957)
Bau Schöpfwerksgebäude (1957)

Zur Entwässerung der Föhrer Marsch wurde in den 1950er Jahren ein Kanal mit Hilfe eines Spülbaggers geschaffen. Dadurch kann das Wasser zu den unterschiedlichen Auslaufbauwerken geführt werden.

Trassierung des Kanals bei Toftum (1955)
Trassierung des Kanals bei Toftum (1955)
Spülbagger bei der Herstellung des Kanals bei Oldsum (1956)
Spülbagger bei der Herstellung des Kanals bei Oldsum (1956)

3.8.2.3 Dunsum-Schöpfwerk

Schöpfwerk Dunsum
Schöpfwerk Dunsum
Vorflut Schöpfwerk Dunsum
Vorflut Schöpfwerk Dunsum
Auslauf Schöpfwerk Dunsum
Auslauf Schöpfwerk Dunsum
Gebäude Schöpfwerk Dunsum
Gebäude Schöpfwerk Dunsum

Am 19.04.1948 wurde ein Entwurf zur Verbesserung der Vorflutverhältnisse in der Föhrer Marsch aufgestellt. Der Bau erfolgte 1948/51 und die Inbetriebnahme geschah 1952. Die Gesamtleistung der beiden gleichen vertikalen Pumpen betrug 1,62 m³/m. Es führten 2 Druckrohre je 35 m Länge durch den Deich. Der Durchmesser betrug 700 mm. Um die Roohre so kurz wie möglich zu halten, wurde das Bauwerk unmittelbar am inneren Deichfuß erstellt. Der Durchstich von 3 m Breite für die Verlegung der Rohrleitungen sollte unmittelbar erfolgen, um die Kosten für die Errichtung eines Kajedeiches zu sparen. Die Rohrsohle lag bei NN. Der Verschluss bestand außendeichs aus einer Rückschlagklappe. Binnendeichs war ein Schieber vorhanden.

Pfahlgründung Schöpfwerk Dunsum (1948/51)
Pfahlgründung Schöpfwerk Dunsum (1948/51)

Durch die Deichverstärkung 1962/65 mussten die Druckrohre verlängert werden (Deichkrone NN+7,70 m und Abflachung der Deichböschungen). Das Schöpfwerksgebäude musste 1966 wegen des neuen Deichprofiles abgebrochen und 23 m landeinwärts neu errichtet werden.

Schöpfwerk Dunsum 1966: Das alte Schöpfwerksgebäude musste wegen des neuen Deichprofils abgebrochen und landeinwärts neu gebaut werden
Schöpfwerk Dunsum 1966: Das alte Schöpfwerksgebäude musste wegen des neuen Deichprofils abgebrochen und landeinwärts neu gebaut werden
Neubau Schöpfwerk Dunsum (1966)
Neubau Schöpfwerk Dunsum (1966)
Schöpfwerk Dunsum
Schöpfwerk Dunsum

3.8.2.4 Entwässerung Grevelingniederung

Entwässerung Grevelingdeich
Entwässerung Grevelingdeich
Lageplan der Entwässerungsanlage mit Speicherbecken, Rohrleitung und Pumpstation
Lageplan der Entwässerungsanlage mit Speicherbecken, Rohrleitung und Pumpstation
Auslaufrohr Grevelingdeich
Auslaufrohr Grevelingdeich

Ehemaliges Siel Grevelingdeich

Im Jahre 1926 wurde ein Rohrsiel errichtet. Der Auslauf musste 1930 um rd. 20 m verlängert werden. Nachdem die Deichachse im Jahre 1963 geringfügung nach innen verlegt wurde, musste das Siel abgebrochen werden. Da die Freihaltung des Auslaufes an einer sandigen Küste schwierig sein kann, wurde als Ersatz eine Pumpstation eingebaut. Der Rohrdurchmesser des Siels betrug 50 cm. Die Sohlenhöhe lag bei NN+1,00 m, im Auslauf NN+0,42 m. Der Verschluss bestand außen aus einer eisernen Klappe, die oben angehängt wurde. Innen war ein Holzschütz eingebaut (0,6 m / 0,6 m mit einer Dicke von 5 cm), die mit einer Handwinde betätigt werden musste.

Siel Grevelingdeich (Baujahr 1926)
Siel Grevelingdeich (Baujahr 1926)

Pumpstation Grevelingdeich

Rinne aus Betonmuldensteinen am Grevelingdeich
Rinne aus Betonmuldensteinen am Grevelingdeich

Im Jahre 1963 wurde das Siel durch eine Pumpstation ersetzt, das unter Flur gebaut wurde. Die Leistung der vertikalen Kugelpropellerpumpe (Unterwasserpumpe, Typ Köster) liegt bei 2 m³/s. Das Druckrohr besteht aus einem Kunststoffrohe (PVC) mit einem Durchmesser von 150 mm, das im Deichkörper liegt. Die Ausmündung befindet sich im oberen Bereich der Deichaußenböschung. Von dort fließt das Wasser in eine Rinne aus Betonmuldensteinen.

Pumpstation Grevelingdeich (Baujahr 1963)
Pumpstation Grevelingdeich (Baujahr 1963)
Auslauf des PVC-Rohres wenig unterhalb der Deichkrone
Auslauf des PVC-Rohres wenig unterhalb der Deichkrone

Notsiel Grevelingdeich

Im Jahre 1999 wurde durch die Fa. Limbrecht ein Notsiel aus Betonrohren errichtet. Der Durchmesser beträgt 80 mm. Die Sohlenhöhe liegt bei NN+1,50 m. Außen befindet sich eine Rückstauklappe, deren Achse oben ist. Der Deckel ist abschließbar. Innen ist ein Gitter abgebracht, damit das Rohr nicht verstopft. Das Notsiel ist nur für den Fall vorgesehen, wenn der Deich überflutet wird und die Niederung entwässert werden muss.

Auslauf des Notsiels (Stahldeckel verschraubt)
Auslauf des Notsiels (Stahldeckel verschraubt)
Notsiel Grevelingdeich (Baujahr 1999)
Notsiel Grevelingdeich (Baujahr 1999)
Auslaufrohr Grevelingdeich
Auslaufrohr Grevelingdeich

3.8.2.5 Auslaufbauwerk Aqua Wyk (Wellenbad)

Entwässerung Lüttmarsch (Wellenbad)
Entwässerung Lüttmarsch (Wellenbad)
Auslauf Entwässerung Lüttmarsch
Auslauf Entwässerung Lüttmarsch
Auslauf Entwässerung Lüttmarsch
Auslauf Entwässerung Lüttmarsch
Auslaufrohr Entwässerung Lüttmarsch
Auslaufrohr Entwässerung Lüttmarsch

3.8.2.6 Entwässerung Godelniederung (Mündung der Godel)

Mündung der Godel
Mündung der Godel
Mündung der Godel
Mündung der Godel

Der Mündungsarm des Flüßchens "Godel", ändert seinen Verlauf besonders nach starken Sturmfluten. Der östliche Nehrungshaken ist sehr veränderlich. Die Godel schlängelt sich in Bögen durch die Godelniederung.

3.8.2.7 Entwässerung Godelniederung (Mündung der Sprang / Lüer)

Der östliche Teil der Godelniederung ("Bolheemk") hatte über viele Jahrzehnte einen Auslauf über die "Sprang", der relativ ortsstabil war. Infolge der Sturmfluten im November 1981 und der Durchbruch des benachbarten Strandwalles versandete der Auslauf. Um die Niederung zu entwässern, wurde ein Grabendurchstich durch die Gemeinde vorgenommen. Seit dieser Zeit hat sich der Auslauf nahezu stabil verhalten.

Mündung der Sprang/Lüer
Mündung der Sprang/Lüer
Mündung der Sprang/Lüer (links) und Wial (rechts)
Mündung der Sprang/Lüer (links) und Wial (rechts)

3.8.2.8 Entwässerung der Bruck (Mündung der Wial)

Mündung der Wial (Bruck)
Mündung der Wial (Bruck)

Die Entwässerung der Niederung "Bruck" erfolgt über die "Wial".

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