Das Goting-Kliff weist eine ständige Erosion auf, so dass 1975 eine Sandbarre rd. 400 Meter vor der 1.000 Meter langen Abbruchkante aufgespült wurde (234.000 m³). Im gleichen Jahr wurde vor Nieblum eine Strandaufspülung durchgeführt. Die darauf folgende Sturmflut vom Januar 1976 hat das Material flächig umgelagert, wo es viele Jahre zu einer Stabilisierung des Vorstrandes beigetragen hat.
Der Geestrand vor Goting fällt aus einer Höhe von etwa NHN+8 m als Kliff praktisch senkrecht zum vorgelagerten Strand aus Sand ab. Bei jeder höheren Sturmflut verschiebt sich die Abbruchkante unaufhaltsam weiter landeinwärts. Zwischen 1953 und 1963 betrug der Abbruch 2,0 m/Jahr und die Messung aus dem Jahre 1966 zeigt nochmals einen Rückgang von 2,50 m/Jahr. In den Jahren 1878 bis 1956 betrug der mittlere Rückgang 1,50 m/Jahr. Der ständige Sunstanzverlust stellt aus 2 Gründen eine Gefahr dar:
Auf dem Geestrücken im südlichen Teil der Insel sind Siedlungen gefährdet.
Die Geest geht als Schutz für die nördlich anschließenden Marschflächen verloren.
Zum Schutz deses Bereiches stellte das ALW Husum 1975 einen Entwurf auf. Darin soll das Goting-Kliff 1975 erstmalig mit einer Sandaufspülung vor weiteren Abbrüchen geschützt werden. Im Rahmen einer Versuchssandaufspülung wurde im Auftrage des Landes die Menge von 234.000 Kubikmetern am Nordhang der Norderaue auf dem Nordmannsgrund entnommen und in Form einer Sandbarre ca. 400 m vor der 1 km langen Abbruchkante (3+950-4+950) aufgetragen. Die beabsichtigte Kronenhöhe von NHN+3m sollte das Kliff vor weiterem Abbruch schützen, während das Kliff in seiner Lage erhalten bleiben sollte. Die Basisbreite betrug rd. 100 m. Folgende Vermessungen wurden vorgenommen: 08.1975 (Vorvermessung), 11.1975, 04.1976, 09.1977, 11.1978 (Nachvermessungen). Geplant war die Durchführung eines zweiten Teils der Versuchssandaufspülung als westliche Fortsetzung der ausgeführten Maßnahme. Diese unterblieb aus Kostengründen. Die Bauarbeiten erwiesen sich als recht aufwändig, da die Böschung nur schwer herstellbar waren. Die Vermessung vom November 1975 belegt, dass die Kronenhöhe bereits in kurzer Zeit deutlich abgenommen hat, wobei die Kronenhöhe i.d.R. unter NHN+2,00 m lag. Der sturmflutreiche Winter 1975/76 hat den Abtrag der Sandbarre beschleunigt, so dass eine aktive Schutzwirkung für das dahinter liegende Kliff bereits einige Monate nach Ende der Aufspülung nicht mehr gegeben war.
Wird die seewärtige Berechnungsgrenze (bez. Standlinie) mit 550 m und die landwärtige Grenze mit 10 m gewählt, so beträgt der vermessungstechnisch erfasste Volumengewinn (August bis November 1975) im Höhenbereich NHN+3m/NHN-0,5m aufgrund der Aufspülung 190.000 Kubikmeter (rd. 81 % der Gesamtspülmenge). Aufgrund der weiteren Umlagerungen, die durch die Sturmfluten, die das Kliff erodiert haben, hervorgerufen wurden, haben sich in diesem Bereich bis April 1976 weitere 38.000 m³ angelagert. In der Folgezeit tritt in diesem Bereich wieder ein Volumenrückgang auf, wobei mit Hilfe der Vermessung vom 11.1978 - 3 Jahre nach der Aufspülung – noch 193.000 m³ nachgewiesen werden können. Der Bereich vor dem Kliff erwies sich somit als relativ stabil, indem der rasche Abtrag der Sandbarre zu einer flächenhaften Umlagerung des Sandes im breiten Watt geführt hat. Die Versorgung des Strandes im westlich anschließenden Nachbarbereich war nicht gegeben, wogegen der östlich anschließende Abschnitt auf einer kurzen Strecke von rd. 150 m eine geringe zusätzliche Versorgung erhalten hat. Der Wattboden im östlichen Nachbarbereich wurde durch den Abbau der Sandbarre auf rd. 500m deutlich aufgefüllt.
Die Herstellung dieser Sandbarre und ein flächenhafter Sedimentauftrag im davor liegenden Watt konnte die anhaltende Erosion am Goting-Kliff nicht verhindern, so dass 1988 eine weitere Maßnahme durchgeführt wurde.
Aufgrund der anhaltenden Erosion des Goting-Kliffs wurde 1988 im Auftrage des Amtes Föhr-Land direkt vor dem Kliff auf 2,012 km Länge (3+347-5+359) eine Menge von 325.000 m³ aufgespült. Der Sand wurde am Osthang der Norderaue auf der Höhe von Wittdün entnommen. Die Einbindung des Sanddepots am Kliff lag bei NHN+2,5 m. Die seeseitige Neigung betrug 1:50. Folgende Vermessungen liegen vor: 06.1988 (Vorvermessung), 15.11.1988, 06.1989, 09.1990, 12.1990, 10.1994 und 09.1997 (Nachvermessungen).
Von den aufgespülten Sandmengen konnten vermessungstechnisch 364.000 Kubikmeter (181 m³/m) erfasst werden, wodurch ein Anteil von 112 % der Gesamtaufspülmenge nachweisbar ist. Die Volumenbilanz dieser Aufspülung wird von der Aufspülung vor Nieblum im Jahre 1990 beeinflusst, da auf ca. 250 m eine Überdeckung im östlichen Teil der Spülstrecke erfolgte. Neun Jahre nach der Maßnahme sind 157.000 m³ (78 m³/m) erodiert, wobei 1990 rd. 40.000 m³ von der Aufspülung Nieblum in diesem Abschnitt zusätzlich aufgetragen wurden. Daher beträgt der - angenommene - Verlust 197.000 m³, d.h. 22.000 m³/a bzw. 11 m³/m/a.
Der Sandtransport in die Nachbarbereiche ist in geringem Maße erfolgt, so dass der Abtrag der Aufspülung zu einer flächigen Auffüllung des Wattgebietes und zur Bildung von Dünen geführt hat. 1990 wurde die Schüttsteinbuhne bei Stat. 3+500 vollständig eingespült. Der Spülkörper weist westlich der Buhne eine größere Verweilzeit auf. Die Verlustrate betrug (1988/1997) 8,7 m³/m/a.
Der Sand hat sind im Laufe der Jahre teilweise auf dem Kliff abgelagert und ist mit Strandhafer bewachsen. Durch den Sandflug ist das Kliff größtenteils nicht mehr zu erkennen.
Im Jahre 2000 fand vom 07.06.2000 bis 24.06.2000 zwischen Station 4+203 und Station 5+409 eine Sandaufspülung statt. Die Aufspülstrecke betrug rd. 1.200 m. Folgende Vermessungen können für Analysen des unmittelbaren Aufspülkörpers genutzt werden:
Vermessungen Sandaufspülung Goting 2000
Messdatum
Bemerkung
15.05.2000
Laserscan
16.08.2000
Nachvermessung
15.08.2001
Nachvermessung
15.07.2002
Gesamtvermesssung
17.07.2003
Nachvermessung
Insgesamt wurden 184.000 m³ Spülsand wurde aus dem südlichen Hang der Norderaue entnommen. Die Aufspülmenge entspricht 152 m³/m.
Im Jahre 2012 fand vom 10.07.2012 bis 19.11.2012 zwischen Station 4+405 und Station 5+384 eine Sandaufspülung statt. Die Aufspülstrecke betrug rd. 1.000 m. Folgende Vermessungen können für Analysen des unmittelbaren Aufspülkörpers genutzt werden:
Vermessungen Sandaufspülung Goting 2012
Messdatum
Bemerkung
09.07.2012
Vorvermessung
20.11.2012
Nachvermessung
17.04.2014
Gesamtvermessung
30.11.2016
Gesamtvermessung
Insgesamt wurden 72.000 m³ Spülsand wurde aus dem Interessentenfahrwasser Wittdün entnommen. Die Aufspülmenge entspricht 73 m³/m.
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