Erstmals wurde im Jahre 1976 der Übergangsbereich am Utersumer Deich mit einer Sandaufspülung von 23.000 m³ gesichert. 1977 folgten Sandaufspülungen am restlichen Strand und vor der Reha-Klinik mit insgesamt 178.000 m³. Damit wurde die Erosionsstrecke erstmalig gesichert.
Sandaufspülung Utersum 1976
Die Sturmflut vom 03.01.1976 hatte Schäden am südlichen Ende des Landesschutzdeiches hervorgerufen, so dass das Land eine Verlängerung des Landesschutzdeiches nach Süden um rd. 300 m in Form eines Deckwerkes aus Asphaltgrobbeton errichtete. Als zusätzliche Maßnahme wurde auf rd. 400 m Länge eine Sandaufspülung von 23.000 m³ Sand vorgenommen. Vermessungsdaten über das Verhalten dieser Sandaufspülung liegen nicht vor.
Vergleiche der Watthöhen aus den Jahren 1936, 1943, 1953 und vom März 1976 (N.N. 1977) hatten gezeigt, dass die Höhenlage des Watts unmittelbar vor dem Deckwerk stetig niedriger wurde. Diese Tendenz baute sich mit zunehmender Entfernung ab, bis sie bei 300 m Abstand vom Deckwerk nahezu abklang. Die anhaltende Abrasion unmittelbar vor dem Deckwerk gefährdete die Standsicherheit der schweren Steindecke in zunehmendem Maße.
Im Sommer 1977 wurde vor dem Grundstück der Kurklinik der BfA in Utersum zur Fußsicherung des Uferdeckwerks auf Antrag der Kurklinik eine Sandaufspülung (172.000 m³) auf einer Länge von rd. 900 m (9+200-10+110) durchgeführt (rd. 190 m³ /m). Der Sand wurde aus der Rinne südlich der BfA - Anlage entnommen. Die zusätzlich errichteten 150 m langen Schüttsteinbuhnen (9+395, 9+695) sollten die Umlagerung des Spülkörpers in den Vorstrand verzögern.
Folgende Vermessungen wurden durchgeführt: 08.1977 (Vorvermessung), 10.1977, 07.1979 und 03.1982 (Nachvermessungen). Diese Vermessungen wurden auf eine separate Standlinie bezogen, deren Bezugspunkte von den üblichen Werten abweichen, so dass diese Daten nicht an die Reihe der weiteren Vermessungen angefügt werden können.
Höhenlage des Watts unmittelbar vor dem Deckwerk der BfA (aus N.N, 1977)
Jahr
Höhenlage
1936
NHN + 2,05 m
1943
NHN + 1,75 m
1953
NHN + 1,05 m
1976
NHN + 0,70 m
Zur Sicherung des Deckwerksfußes wurde ein Sandkörper mit der Höhe NHN+2,50 m und einer Neigung von 1:50 aufgespült, wodurch die Fußsicherung 1,50 m mit Sand überdeckt und gleichzeitig die Hochwasserlinie rd. 50 m seewärts verlagert wurde.
Im Jahre 1980 zeigten Vergleichsmessungen, dass an Strandabschnitten ohne Schüttsteinbuhnen der Sandabtrag wesentlich stärker war als auf solchen Strecken, die im Wirkungsbereich der Steinbuhnen lagen (N.N., 1982). Um weiteren Sandverlusten zu begegnen, wurde 1980 vor dem Basaltdeckwerk zwischen den zwei vorhandenen Buhnen bei Station 9+578 eine weitere Schüttsteinbuhne (Länge rd. 150 m) errichtet.
Vermessungstechnisch wurde im Höhenbereich NHN+5m/NHN eine Menge von 170 m³/m nachgewiesen, d.h. auf der gesamten Spülstrecke 155.000 m³, so dass 90 % der Aufspülmenge erfasst worden ist. Vier Jahre nach der Maßnahme (03.1982) waren noch 97.000 m³ vorhanden, womit 58.000 m³ erodiert wurden (13.000 m³/a, bzw. 14 m³/m/a).
Neben der Aufspülung vor der BfA - Kurklinik (Träger der Maßnahme: BfA) wurde im Auftrage des Amtes Föhr-Land auf einer Strecke von rd. 900 m eine Aufspülung mit 132.000 Kubikmetern durchgeführt. Da keine Vor- und Nachvermessungen durchgeführt worden sind, kann über das Verhalten der Aufspülung nichts berichtet werden.
Die Sandentnahme erfolgt 500 m südwestlich der BfA aus dem davorliegenden Watt.
Zusätzlich zu den Sandaufspülungen werden im Jahre 1977 2 schwere Schüttsteinbuhnen je 150 m Länge errichtet.
Sandaufspülung Utersum 1981
An der Nahtstelle zwischen dem Landesschutzdeich und der anstehenden Geestkante bestand die Gefahr einer Auskolkung. Im Auftrage des Amtes Föhr-Land und der Kurverwaltung Utersum wurde 1981 auf der Länge von 1 km eine Menge von 46.000 Kubikmetern aufgespült. Der Sand wurde dabei großflächig aus der vor Utersum liegenden Rinne entnommen. Da keine Vor- und Nachvermessungen vorliegen, kann die Maßnahme nicht weiter beschrieben werden.
Sandaufspülung Utersum 1982
Im Jahre 1982 war der eingespülte Feinsand an dem nicht durch Buhnen geschützten nördlichen Uferabschnitt derart durch Wind und Brandungskräfte verdriftet (N.N., 1982), dass es notwendig wurde, im Bereich 9+750-10+175 erneut aufzuspülen. Auf der Strecke von 425 m wurden 34.000 m³ auf NHN+2,50m mit einer seewärtigen Neigung von 1:50 aufgespült (80 m³ /m). Zur Stabilisierung des Strandniveaus wurden 1982 bei Stat. 9+967 und 9+995 zwei weitere Schüttsteinbuhnen (Länge rd. 150 m) errichtet (s. Abs. 3.1.6).
Zur Beurteilung der Verformung des Aufspülkörpers wurden Volumenbilanzen auf der Grundlage von Querprofilauswertungen im Abstand von 50 m durchgeführt. Folgende Vermessungen wurden vorgenommen: 03.1982, (09.1982) (Vorvermessungen), 08.1984, 08.1985 und 08.1986 (Nachvermessungen). Diese Vermessungen wurden (wie die für die Aufspülung 1977) auf eine separate Standlinie bezogen, deren Bezugspunkte aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbar sind, so dass diese Daten nicht an die Reihe der weiteren Vermessungen angefügt werden können. Die Vermessung von 09.1982 wurde bei der Volumenermittlung aus Querprofilen nicht berücksichtigt, da bei ihr die Wasserwechselzone (NHN+1m/NHN-1m) nur unzureichend aufgenommen wurde. Eine Berücksichtigung dieser Vermessung hätte eine unvollständige Erfassung der im Okt. 1982 aufgespülten Sandmengen bedeutet. Ein Vergleich der Querprofile vom März 1982 mit denen vom Sept. 1982 ergab, dass kein nennenswerter Unterschied zwischen beiden vermessenen Zuständen zu verzeichnen ist, so dass die Vermessung vom 03.1982 als Zustand vor der 2. Sandaufspülung angesehen werden kann. Die Veränderung der umgebenden Topographie (nördlich, östlich und seewärts der Aufspülkörper) unter dem Einfluss der eingespülten Sandmassen konnte nicht untersucht werden, da für die an den Sandkörper angrenzenden Bereiche keine Vermessungen vorlagen. Der Zeitraum zwischen der Vorvermessung (03.1982) und der ersten Nachvermessung (08.1984) beträgt über zwei Jahre, womit die Aufspülmenge von 34.000 m³ vermessungstechnisch nur zu einem Teil erfasst werden konnte. Im Höhenbereich NHN+5m/NHN waren zwei Jahre nach der Aufspülung noch 16.600 m³ vorhanden, d.h. 49 %. Vier Jahre nach der Aufspülung (08.1986) liegen noch 14.900 m³ im Aufspülbereich (44 %). Die Volumenrückgangsrate beträgt im Gesamtzeitraum (1982-1986) rd. 11 m³/m, während in den letzten zwei Jahren (1984-1986) der Rückgang bei 2 m³/m/a liegt.
Sandaufspülung Utersum 1990
Als Folge der schweren Sturmfluten im Januar und Februar 1990 erfolgen erneute Sandaufspülungen vor Utersum.
Utersum 1990 (Ost)
Für diese Aufspülung liegt keine Vorvermessung vor. Aufgrund der Vermessungen 09.1990 und 09.1997 kann die Verlustrate abgeschätzt werden. Im Höhenbereich NHN+3m/NHN-0,5m ergibt sich für den Zeitraum von sieben Jahren eine Verlustrate von 9,9 m³/m/a (1.980 m³/a). (Die seewärtige Begrenzungslinie liegt bei +200 m.)
Für diese Aufspülung liegt eine Vorvermessung aus 06.1989 vor, während die Vermessungen 09.1990, 10.1994 und 09.1997 Nachvermessungen darstellen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass zwischen der Vor- und Nachvermessung eine Zeitspanne von über einem Jahr liegt, und im Winter 1989/90 eine Reihe von Sturmfluten Abbrüche verursacht haben. Die vermessungstechnisch erfassten Aufspülmengen betragen im Höhenbereich NHN+3m/NHN 31.000 m³, so dass 80 % der Aufspülmengen (40.000 m³) erfasst wurden. Die anfängliche Verlustrate in den ersten sieben Jahren nach der Maßnahme beträgt rd. 6 m³/m/a (6.200 m³/a), womit noch 5.200 m³ nachgewiesen werden konnten (16 % der Aufspülmenge).
07.1990 (Vorvermessung), 09.1990, 12.1990, 04.1993, 09.1993, 10.1994 und 09.1997 (Nachvermessungen). Die vermessungstechnisch im Höhenbereich NHN+3m/NHN erfassten Aufspülmengen liegen bei 134.000 m³ (70 % der Gesamtaufspülmenge von 197.000 m³). Sieben Jahre nach der Aufspülung sind noch rd. 18.000 m³ vorhanden, so dass die anfängliche Verlustrate 17.000 m³/a (19 m³/m/a) beträgt. Die Buhnen haben den Volumenrückgang nicht aufhalten können, so dass 1997 vor dem Deckwerk der BfA gegenüber dem Ausgangszustand 1989 z.T. wieder Sanddefizite vorhanden sind.
Im Jahre 2000 fand vom 08.07.2000 bis 22.08.2000 zwischen Station 9+154 und Station 10+954 eine Sandaufspülung statt. Die Aufspülstrecke betrug rd. 1.800 m. Auf einer Versuchsstrecke zwischen Station 10+415 und Station 10+495 wurde der aufgespülte Sand auf einer Länge von 80 m mit einer Vermörtelung versehen, um den Sandflug zu verringern. Daher wurden diese Strecke detaillierter aufgemessen. Es zeigte sich jedoch, dass sich kein besonderer Effekt eingestellt hat, so dass keine weiteren Wiederholungen stattfanden. Folgende Vermessungen können für Analysen des unmittelbaren Aufspülkörpers genutzt werden:
Vermessungen Sandaufspülung Utersum 2000
Messdatum
Bemerkung
02.02.2000
Vorvermessung
15.05.2000
Laserscan
07.09.2000
Nachvermessung
Versuchsstrecke Vermörtelung
02.10.2000
Versuchsstrecke Vermörtelung
15.08.2001
2. Nachvermessung
15.07.2002
Gesamtvermesssung
17.07.2003
Nachvermessung
Insgesamt wurden 238.000 m³ Spülsand wurde aus dem südlichen Hang der Norderaue entnommen. Die Aufspülmenge entspricht 132 m³/m.
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