Das Wattenmeer vor der Südküste von Föhr, der Nordmannsgrund, liegt im Einzugsgebiet der Wattströme Amrum-Tief im Süden, Norderaue im Südosten und Hörnum-Tief im Westen. In diesem Bereich wurden in den Jahren 1981-1987 Tidestrommessungen durchgeführt.
Im Amrum-Tief ist die Flutstromrichtung Nord bis Nordwest und die Ebbestromrichtung Süd bis Südwest. In der Norderaue fließt der Flutstrom in östliche Richtung und der Ebbestrom nach Westen. Die vor der Südküste gemessenen mittleren Tidestromgeschwindigkeiten liegen unter 30 cm/s, wogegen die maximalen Strömungsgeschwindigkeiten selten 40 cm/s erreichen; in Einzelfällen konnten Spitzenwerte von 60 cm/s gemessen werden. Die Flutströmung ist i.d.R. stärker als die Ebbströmung. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Strömungsgeschwindigkeiten nicht ausreichen, um auf dem Wattgebiet vor der Südküste Föhrs Sediment lösen zu können. Am Wyker Oststrand ist die Ebbestromdauer deutlich größer als die Flutstromdauer, wogegen vor dem Wyker Südstrand bis nach Goting die Flutstromdauer überwiegt. Westlich vor dem Goting-Kliff ist ein Gebiet mit überwiegender Strömung in westlicher bis nordwestlicher Richtung vorhanden, wobei insbesondere westlich der Achse Utersum – Norddorf die Ebbewassermengen über das Hörnumtief abgeführt werden.
In weiten Bereichen des Nordmannsgrundes überwiegt der Flutstrom, so dass der Reststrom östlich des Goting-Kliffs nach Osten gerichtet ist, wogegen westlich des Goting-Kliffs der Reststrom nach Westen und Nordwesten zeigt.
Am äußeren östlichen Rand des Wattgebietes und im Bereich zwischen dem Hafen Wyk und Näshörn überwiegt - beschränkt auf ein kleines Gebiet - der Ebbestrom mit der Reststromrichtung Süd. Zwischen Föhr und dem Festland zeigt der Reststrom in Richtung des Flutstroms nach Norden.
Der Vergleich mit den Strömungsauswertungen von KNOP (1961) und MBA (1962) weist auf keine wesentlichen Unterschiede im Strömungsverlauf hin. Das Strömungsregime im Einzugsbereich des Hörnumtiefs wurde im Rahmen eines KFKI-Projektes (1998) untersucht.
Flächendeckende Strömungsmessungen sind sehr aufwendig und werden daher nicht durchgeführt. Eine Übersicht der Strömungsverteilungen ermöglichen statt dessen mathematische Modelle. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Strömungsgeschwindigkeiten zur ausgeprägten Flut- bzw. Ebbephase und die Reststromgeschwindigkeiten nach dem Stand der vorhandenen Modellstrukturen.
Im Zuge der Weiterentwicklung der Modelle werden immer detailliertere Beschreibungen möglich sein.
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