Die Föhrer Marsch befindet sich im Norden der Insel. Im Übergangsbereich zwischen der Marsch und Geest liegen die zahlreichen Dörfer. Die Bedeichung der Marsch konnte vermutlich erst nach 1492 vollendet werden. Seit den 1960er Jahren wurden zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe in die Marsch ausgesiedelt.
"Die Nutzung des unbedeichten Marschlandes in der nördlichen Inselhälfte wurde im 14. Jahrhundert durch ungehinderte Meeresangriffe zunehmend gefährdet, so dass eine Bedeichung erforderlich wurde. Da aber die Sicherheit der Inselbewohner, die ausschließlich auf der südlichen Geest siedelten, nicht unmittelbar bedroht war, ging der Bau erster Sommerdeiche nur gemächlich vonstatten. So ist anzunehmen, dass der Föhrer Deich erst nach 1523 vollendet worden ist. Nach den schweren Sturmfluten der Jahre 1791-94 baute man schließlich einen Seedeich. Ab den 1950er Jahren wurde dieser Deich erneut erhöht und auch im Profil neuesten Erkenntnissen angepasst. Im Nordwesten der Insel zeigt sich indessen ein neuer Gefahrenherd: hier wird das Vorland von der See abgetragen und der Deichfuß unmittelbar bedroht. Im Zuge inselübergreifender Flurbereinigungsmaßnahmen wurden in den 1960er Jahren über 50 Gehöfte aus den engen Dorflagen in den Marschkoog ausgesiedelt." [KUNZ & PANTEN (1999)]
Mit der Eindeichung der Föhrer Marsch ging die Entwässerung der Marsch einher. Über Jahrhunderte erfolgte die Entwässerung von Osterlandföhr über das Siel in Boldixum und die Entwässerung von Westerlandföhr über das Siel in Dunsum. Nach niederschlagsreichen Ereignissen stand das Wasser in der Föhrer Marsch Monate lang in den Gräben und auf den Feldern. Im Zuge der Programm-Nord-Maßnahmen wurde die Entwässerung in der Föhrer Marsch neu geregelt. Dabei wurde das Oldsumer Schöpfwerk neu gebaut und ein Kanal gebaggert, der die Entwässerungssysteme von Osterland- und Westerlandföhr verband. Dadurch konnte das Wasser mit Hilfe der unterschiedlichen Auslaufbauwerke abgeführt werden. Der die Niederung seeseitig begrenzende Landesschutzdeich wurde wiederholt verstärkt.
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