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Thema : Umweltbezogener Gesundheitsschutz

Umweltbedingte Belastungen des Körpers

Informationen zu umweltbedingten Schadstoffen und deren möglichem Einfluss auf die menschliche Gesundheit.

Letzte Aktualisierung: 14.04.2025

Einleitung

Der Themenbereich Umweltbezogene Belastungen des Körpers behandelt potentielle Gesundheitsgefährdungen der Bevölkerung Schleswig-Holsteins durch schädliche Umwelteinflüsse.

Eine Möglichkeit zur Erfassung und Beobachtung der Schadstoffbelastung ist das sogenannte Human-Biomonitoring, kurz HBM. Im HBM werden menschliche Körperflüssigkeiten oder menschliches Gewebe gezielt auf das Vorkommen bestimmter Schadstoffe untersucht. Es ermöglicht damit die Bestimmung der individuellen Schadstoffbelastung unabhängig von der(en) Quelle(n) und erlaubt im Idealfall auch eine Extrapolation auf größere Bevölkerungsgruppen und damit die Abbildung derzeitiger Belastungen und zeitlicher Entwicklungen innerhalb einer Bevölkerung. Im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes kann so auf etwaige Trends schneller reagiert werden.

Was wir tun

Das LSG stellt Informationen für die Bevölkerung zusammen, um diese über schädliche Umwelteinflüsse und damit mögliche einhergehende Gesundheitsgefahren aufzuklären. So werden zu verschiedenen Themen Informationsblätter bereitgestellt, welche bei Bedarf auch als Faltblatt zur Verfügung gestellt werden. Unter dem Punkt „Aktuelle Themen“ finden Sie neueste Berichte zu diesem Thema. Im hauseigenen Labor führt das LASG regelmäßig Untersuchungen zu umweltbezogenen Schadstoffbelastungen durch. Derzeit laufende sowie abgeschlossene Untersuchungen finden Sie weiter unten auf der Seite.

Darüber hinaus berät das LASG bei Fragen zu möglichen Expositionen gegenüber Schadstoffen sowie bei Verdachtsfällen und gesundheitlichen Symptomen. Wichtig: Diagnostische und therapeutische Maßnahmen sind stets einzelfallbezogen und Aufgabe der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.

Aktuelle Themen

Aktuelle, die Öffentlichkeit beschäftigende Fragestellungen zu möglichen Gesundheitsgefährdungen durch schädliche Umwelteinflüsse werden hier veröffentlicht:

Ewigkeitschemikalien PFAS – wo sie herkommen und was man über sie wissen sollte

Ewigkeitschemikalien PFAS

PFAS im Meeresschaum

Aktuelle Untersuchungsprogramme in Schleswig-Holstein – Human-Biomonitoring

Muttermilchuntersuchungsprogramm Schleswig-Holstein

Seit nun mehr 40 Jahren läuft im Land Schleswig-Holstein das Muttermilchuntersuchungsprogramm. Hierbei werden Humanmilchproben auf das Vorhandensein von halogenierten Umweltschadstoffen (sogenannten Organochlorverbindungen) untersucht. Diese Substanzen sind beabsichtigt (in Form von Bioziden) oder unbeabsichtigt (als Verunreinigung bei chemisch-industriellen Prozessen) in die Umwelt eingetragen worden – sie kommen natürlicherweise in der Umwelt nicht vor, sind schwer abbaubar und sehr beständig (persistent). Aufgrund Ihrer Fettlöslichkeit reichern sie sich entlang der Nahrungskette an, deren Endglied der Mensch ist, und können im Zuge der Milchbildung an das Kind weitergegeben werden. Muttermilch ist ein besonders gut geeigneter Indikator, um die Belastung mit diesen Substanzen festzustellen aufgrund der Anreicherung dieser im Zuge der Milchbildung. Durch eine Teilnahme am Untersuchungsprogramm erhalten Mütter die Möglichkeit, ihre Milch auf etwaige Fremdstoffe untersuchen zu lassen und leisten zudem einen wichtigen Beitrag zum vorbeugenden Gesundheitsschutz für ganz Schleswig-Holstein. Lesen Sie hier mehr zum

Muttermilch-Untersuchungsprogramm Schleswig-Holstein (seit 1985).

Zusätzlich werden auch Muttermilch-Studien auf länderübergreifender und internationaler Ebene durchgeführt:

UN/WHO-Studie zur Belastung der Muttermilch

In regelmäßigen zeitlichen Abständen wird eine weltweite Erhebung der Vereinten Nationen (UN) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Belastung der Muttermilch mit persistenten organischen Schadstoffen (POP) durchgeführt.

UN/WHO-Studie

Abgeschlossene Untersuchungen in Schleswig-Holstein

Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel (Organophosphate) in Kindern und Erwachsenen

Organophosphate gehören zu den am häufigsten angewandten Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Die Exposition der Bevölkerung gegenüber Organophosphatpestiziden erfolgt, soweit keine berufliche Exposition besteht, überwiegend über Rückstände in Nahrungsmitteln, aber auch durch die Anwendung entsprechender Mittel im häuslichen Bereich.

Polychlorierte Biphenole (PCB) bei jungen Frauen

Diese Studie des ehemaligen Landesamtes für Gesundheit und Arbeitssicherheit befasst sich mit der Gesamtaufnahme von polychlorierten Biphenylen (PCB) und weiteren Organochlorverbindungen durch die Nahrung bei jungen Frauen in Schleswig-Holstein. Die Ergebnisse zeigen, dass hierbei die Schadstoffbelastung im Vergleich zu früheren Untersuchung deutlich zurückgegangen ist.

Untersuchungen zu Leukämieerkrankungen bei Kindern in der Elbmarsch

In Geesthacht (Schleswig-Holstein) sowie in der Samtgemeinde Elbmarsch (Niedersachsen) wurden zwischen 1990 und 2010 nach Daten des Deutschen Kinderkrebsregisters Mainz 16 Leukämieerkrankungen bei Kindern unter 15 Jahren gemeldet. Es handelte sich um eine deutliche Häufung dieser Erkrankung in dieser Region (Leukämie-Cluster). Wird die durchschnittliche Erkrankungsrate für Leukämien bei Kindern in Deutschland zugrunde gelegt, dann wären in diesem Zeitraum laut Deutschem Kinderkrebsregister nur etwa sechs statt 16 Erkrankungsfälle zu erwarten gewesen.

Aus allen damals durchgeführten Untersuchungen ergaben sich jedoch keine Anhaltspunkte für die Verursachung dieses Leukämie-Clusters. Dies deckte sich mit Berichten von entsprechenden nationalen und internationalen wissenschaftlichen Untersuchungen, nach denen ebenfalls bis dahin nicht gelungen war, für einzelne Cluster kindlicher Leukämien eine Ursache zu entdecken.

Pseudomonas aeruginosa in Schwimmbädern - das Hot-Foot-Syndrom

In der Wintersaison 2010/2011 sind in Schleswig-Holstein circa 100 Fälle des „Hot-Foot-Syndrom“, einer schmerzhaften Entzündung der Fußsohlen, bekanntgeworden. Mit der Untersuchung wollte das LASG deshalb vorsorglich überprüfen, ob Pseudomonasbakterien in Freizeitbädern auf dem Grund von Badebecken regelmäßig vorkommen und welche Bedingungen oder Materialien möglicherweise die Ansiedlung von Pseudomonaden in Biofilmen begünstigen. Insgesamt wurden in 17 Bädern 71 Proben entnommen und untersucht. Erfreulicherweise wurde in keiner Probe der Verursacher des „Hot-Foot Syndroms“ Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen.

Was Sie tun können

Bei Fragen zu umweltbezogenen Gesundheitsgefährdungen und Schadstoffen melden Sie sich gerne unter der Rufnummer 04321-913 4000 oder unter ugs@lasg.landsh.de.

 Bei akuten, lebensbedrohlichen Vergiftungssymptomen ist sofort die Giftnotrufzentrale GIZ Nord Startseite unter der Nummer 0551 - 19240 zu kontaktieren

Diagnostische und therapeutische Maßnahmen im Einzelfall sind Aufgabe der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.

Kontakt

Landesamt für Arbeitsschutz, Soziales und Gesundheit
Dezernat Umweltbezogener Gesundheitsschutz

Gartenstraße 24, 24534 Neumünster

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