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Thema : Fischerei

Praktische Untersuchungen zur Markierung von juvenilen Forellen (Salmo trutta)

Woher stammt die kleine Forelle in diesem Gewässer? Zur Beantwortung dieser Frage führt die Fischbrutanstalt Alt-Mühlendorf ein mit Mitteln der Fischereiabgabe gefördertes Projekt durch, um eine Markierungsmethode für juvenile Forellen zu entwickeln.

Letzte Aktualisierung: 22.09.2020

September 2020

Da in vielen Gewässern Schleswig-Holsteins die natürliche Reproduktion von Wandersalmoniden nach wie vor nur beeinträchtigt möglich ist, wird durch einen kontrollierten Laichfischfang und eine professionelle Erbrütung der Forellen in den Bruthäusern einem Einbrechen des Bestands an Salmoniden in den letzten Jahrzehnten intensiv entgegengewirkt. So konnte in den Gewässern Schleswig-Holsteins durch großes Engagement aller Beteiligten ein Rückgang der Bestände verhindert werden.

Parallel zu dem fischereilichen Engagement wurde und wird ebenfalls mit Erfolg intensiv an einer Habitatverbesserung der Gewässer gearbeitet. Ziel ist es, die verlorengegangenen Laichhabitate und Lebensräume wiederherzustellen, so dass sich eine natürliche Biodiversität in den Gewässern etablieren kann. So ist nun in einigen Bereichen eine selbständige Reproduktion von Salmoniden wieder möglich.

Um herauszufinden, welchen Erfolg die aktuellen Besatzmaßnahmen haben und wie sich der prozentuale Anteil von besetzten Forellen in den natürlichen Systemen verhält, muss dies jedoch auch leicht überprüfbar sein.

Vorangegangene Versuche zu diesem Thema waren stets mit einem hohen materiellen und finanziellen Aufwand verbunden und konnten nur an toten Fischen durchgeführt werden. Ein Töten der besetzten oder natürlich reproduzierten Fische soll künftig jedoch möglichst verhindert werden.

Aus diesem Grund versucht die Fischbrutanstalt Alt-Mühlendorf aktuell, eine nicht-letale Markierungsmöglichkeit für Salmoniden zu erarbeiten. Das Ziel des Projekts ist es, die sichtbaren Hartstrukturen der Fische mittels Calcein farblich zu kennzeichnen, so dass bei einem späteren Wiederfang der Forellen im Gewässer eine Unterscheidung zwischen natürlichem Aufkommen und besetzten Fischen und damit eine Bestimmung des Besatzerfolges möglich ist.

Dafür muss die Farbmarkierung an den im Frühjahr besetzten juvenilen Forellen zu einem späteren Zeitpunkt in einem gezielt durchgeführten Monitoring noch erkennbar sein. Zu diesem Zweck werden derzeit verschiedenste Möglichkeiten der Farbmarkierung der Fische mit Calcein untersucht. Hierbei werden kleine Gruppen an Forellen jeweils in unterschiedlichen Konzentrationen des Farbstoffs verschieden oft gebadet und anschließend in zwei Umwelten (Indoor und Outdoor) gehalten. Es wird untersucht, welche Möglichkeit der Farbanreicherung am erfolgversprechendsten ist.

Wie bereits vorangegangene Versuche zu diesem Thema zeigten, ist zwar eine Markierung mittels Calcein möglich und für die Fische auch unschädlich, jedoch verliert die Markierung bei Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung) sehr schnell an Intensität. Schon nach wenigen Wochen ist ein Wiedererkennen der Fische oft nicht mehr möglich, so dass die Methode der Weiterentwicklung bedarf. Im Laufe des Projekts wird sich zeigen, ob eine Markierung von Forellen mittels Calcein zur Bestimmung des Besatzerfolgs geeignet ist, um auf letale Untersuchungsmöglichkeiten in Zukunft gänzlich verzichten zu können.

Das Projekt wird begleitet von der Gesellschaft für Marine Aquakultur und dem Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sakrow.

Ansprechpartner für weitere Informationen:

Verband der Binnenfischer und Teichwirte Schleswig-Holstein
Grüner Kamp 15– 17
24768 Rendsburg
Telefon: (04331) 9453 431
E-Mail:

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