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Thema : Altlasten

Landesprogramm zum Schutz der Böden und zum nachhaltigen Flächenmanagement

Letzte Aktualisierung: 12.04.2022

Böden nachhaltig schützen – Altlasten sanieren – Flächen sparen


Boden scheint immer und überall in ausreichendem Maße vorhanden zu sein. Aber Boden ist eine endliche Ressource, die sich nur sehr langsam über Jahrtausende entwickelt. Er ist die dünne Haut, die unsere Erde bedeckt, und ist die Lebensgrundlage unserer Gesellschaft. Er erfüllt darüber hinaus lebensnotwendige Funktionen in allen Ökosystemen: Er ist Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen, Wasserspeicher, Filter für Schadstoffe, Regulator fürs Klima und vieles mehr.

Dies gilt es auch für künftige Generationen sicherzustellen. Leider ist dies keine Selbstverständlichkeit, denn viel zu oft gefährdet der Mensch durch sein Handeln den Zustand der Böden. Die vom Menschen verursachten Einflüsse - Einträge von Schadstoffen oder physikalische Zerstörung durch Bodenabtrag, Bodenverdichtung und Versiegelung - machen sich aufgrund der sehr langsam ablaufenden Prozesse im Boden oft erst sehr viel später bemerkbar. Der Boden vergisst aber nicht.

Deckblatt Landesprogramm zum Schutz der Böden und zum nachhaltigen Flächenmanagement

Die Landesregierung hat daher 2021 ein zukunftsweisendes Programm zum Schutz der Böden und zum nachhaltigen Flächenmanagement unter dem Motto „Böden nachhaltig schützen – Altlasten sanieren – Flächen sparen“ vorgelegt. Ziel ist die nachhaltige Sicherung und die Wiederherstellung der Funktionen des Bodens durch

Vorsorge: Böden werden nachhaltig vor schädlichen Bodenveränderungen und anderen nachteiligen Einwirkungen geschützt,
Nachsorge: schädliche Bodenveränderungen und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässerverunreinigungen werden untersucht und saniert.
sparsamer Umgang mit dem Boden: Flächeninanspruchnahme und Bodenversiegelungen werden begrenzt.


Die Landesregierung hat im Landesbodenschutzprogramm die aktuelle Situation dargestellt, die angestrebten Ziele zum Schutz der Böden festgelegt und sie mit möglichen Maßnahmen versehen, die in den nächsten Jahren vordringlich zu ergreifen sind.

Böden nachhaltig schützen

Das Ziel der Landesregierung ist der Erhalt leistungsfähiger, fruchtbarer und multifunktional nutzbarer Böden und damit die Vorsorge gegen das Entstehen schadstoffbedingter und physikalischer schädlicher Bodenveränderungen wie Erosion, Verdichtung und der Verlust von Humus. Zur Erreichung dieses Ziels ist die Kenntnis der Böden und des Bodenzustands notwendig, um vorsorgende Maßnahmen bei der Bodennutzung zu ergreifen.

Vorsorgender Bodenschutz kann nur gemeinsam mit den Flächennutzern gelingen. So rückt die Landwirtschaft als größter Flächennutzer in den Fokus. Unsere Böden sind absolute Gunststandorte für die landwirtschaftliche Nutzung. Landwirtschaft fordert den Böden aber auch einiges ab. Und deshalb kommt der Landwirtschaft auch eine besondere Verantwortung für den Bodenschutz zu.

Hier gilt es, auch zukünftig mit der Landwirtschaft gemeinsam Lösungen zu finden, wie in den programmatischen Ansätzen zum Moorschutz und dem biologischen Klimaschutz.

Folgende Punkte werden in Angriff genommen:

  • Sicherstellung des Schutzes von Dauergrünland und von humusreichen Böden als wichtiger Beitrag sowohl für den Bodenschutz, den Artenschutz und den Klimaschutz.
  • Schutz von winderosionsgefährdeten Standorten.
  • Stärkung der Bodenschutzberatung und Integration in die anerkannte Gewässerschutzberatung.
  • Empfehlungen zum Bodenschutz beim Bauen für Planer, Bauherren und Baufirmen.
  • Etablierung der Bodenkundlichen Baubegleitung und des Bodenmaterialmanagements bei Großvorhaben.
  • Verminderung des Eintrags von Kunststoffen in den Boden.

Altlasten sanieren

Altlasten bergen Gefahren für Mensch und Umwelt. Der Verdacht einer Altlast hemmt die weitere Entwicklung und Nutzung der betroffenen Flächen. Dem Ausweichen auf die grüne Wiese wird damit Vorschub geleistet. Altlasten können Altablagerungen und Altstandorte sein. Altablagerungen sind stillgelegte Anlagen zur Ablagerung von Abfällen oder Grundstücke, auf denen Abfälle abgelagert worden sind. Altstandorte sind ehemalige Industrie- und Gewerbegrundstücke, auf denen mit umweltrelevanten Stoffen umgegangen wurde.

Ziele der Landesregierung sind die Weiterführung des bisher erreichten Standards in der Altlastenbearbeitung sowie darüber hinaus die Beschleunigung und Optimierung der Altlastenbearbeitung. Die Umweltgefahren sollen effizient erfasst und beseitigt sowie Grundstücke wieder nutzbar gemacht werden, um diese wieder in den Flächenkreislauf aufzunehmen.

Rund 6.500 altlastverdächtige Flächen müssen noch eine Gefährdungsabschätzung erhalten. Hierbei wird sich auch für viele weitere Standorte ein Sanierungsbedarf abzeichnen. Daher wird der Fokus hin zu Gefährdungsabschätzungen und Sanierungen verschoben und diese noch stärker in Angriff angenommen. Dazu werden für die Altlastenförderung künftig zusätzliche Landes- und EU-Mittel bereitgestellt.

Flächen sparen durch nachhaltiges Flächenmanagement

Fläche ist – ebenso wie Boden – eine begrenzte und endliche Ressource, um die verschiedene Nutzungen wie Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Rohstoffabbau, Energieerzeugung sowie Siedlung und Verkehr konkurrieren. Insbesondere die fortschreitende Umwandlung von Flächen zu Siedlungs- und Verkehrszwecken, auch als Flächeninanspruchnahme bezeichnet, schränkt zukünftige Nutzungsmöglichkeiten ein.

Die Landesregierung setzt sich für den sparsamen und schonenden Umgang von Boden, unter anderem durch Begrenzung der Flächeninanspruchnahme und Bodenversiegelungen ein. Schleswig-Holstein wird weiterhin das Ziel verfolgen, die Flächeninanspruchnahme deutlich zu senken und entsprechend seiner Flächengröße seinen Beitrag zum bundesweiten Nachhaltigkeitsziel, die Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr auf bundesweit unter 30 Hektar pro Tag bis 2030 zu reduzieren, leisten. Dazu soll bis 2030 die tägliche Flächeninanspruchnahme in Schleswig-Holstein durch Siedlungs- und Verkehrsflächen auf unter 1,3 Hektar pro Tag abgesenkt werden und langfristig eine Flächenkreislaufwirtschaft dazu führen, dass das Verhältnis von Siedlungs- und Verkehrsflächen in Bezug zu Freiflächen sowie land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen gleichbleibt.

Weitere Informationen

Broschüre "Landesprogramm zum Schutz der Böden und zum nachhaltigen Flächenmanagement" (PDF, 5MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Bericht der Landesregierung zum Landesprogramm zum Schutz der Böden und zum nachhaltigen Flächenmanagement

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