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Thema : Boden

Flächeninanspruchnahme

Fläche ist – ebenso wie Boden – eine begrenzte und endliche Ressource, um die verschiedene Nutzungen wie Landwirt- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Rohstoffabbau, Energieerzeugung sowie Siedlung und Verkehr konkurrieren. Als Flächeninanspruchnahme wird die Umwandlung von (Freiraum-)Flächen zu Siedlungs- und Verkehrszwecken bezeichnet. Eine fortschreitende Flächeninanspruchnahme schränkt zukünftige Nutzungsmöglichkeiten zunehmend ein.

Letzte Aktualisierung: 04.09.2020

Seit 2016 definiert sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche aus der Fläche für Siedlung und der Fläche für Verkehr abzüglich der Flächen für Bergbaubetrieb, Tagebau, Gruben und Steinbruch. Letztere zählen gemeinsam mit der Fläche für Vegetation und Gewässer zur Freiraumfläche.

Ende 2018 ergab die Flächenerhebung in Schleswig-Holstein folgende Aufteilung der Hauptnutzungsarten:

Anteil der Hauptnutzungsarten an der Gesamtfläche Schleswig-Holsteins am 31.12.2018 (Statistikamt Nord 2019)
Anteil der Hauptnutzungsarten an der Gesamtfläche Schleswig-Holsteins am 31.12.2018 (Statistikamt Nord 2019)

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche mit einem Anteil von 13,4 % umfasst Verkehrsflächen mit 4,4 % und Siedlungsflächen mit 9,0 %. Die Siedlungsflächen lassen sich unterteilen in:

  • Wohnen: 4,3 %
  • Gewerbe, Industrie: 1,3 %
  • Erholungsflächen: 1,2 %
  • Friedhofsflächen: 0,1 %
  • weitere Flächen: 2,9 %

Die Landwirtschaftsfläche, welche mit 68,7 % die größte Flächennutzungsart Schleswig-Holsteins ist, sowie Waldfläche (10,3 %) und Moore bilden zusammen die Vegetationsfläche (81,4 %).

Die Siedlungs- und Verkehrsflächen sind nicht mit versiegelten Flächen gleichzusetzen, da sie auch einen Anteil unbebauter und nicht versiegelter Flächen umfassen. Im Jahr 2018 waren 931 km² der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Schleswig-Holstein versiegelt (44,8 %, Bundesdurchschnitt 45,2 %). Die versiegelte Fläche stellt den Flächenbereich dar, der am stärksten anthropogen überformt wurde. Dies führt zu Schäden der Bodenfunktionen, die entweder irreversibel sind oder nur mit hohem finanziellen und technischen Aufwand wiederhergestellt werden können.

Von 1992 bis 2018 ist der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen an der Fläche Schleswig-Holsteins von 10,5 % auf 13,4 % gestiegen. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche hat in diesem Zeitraum also um fast 28 % zugenommen. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Landwirtschaftsfläche von 73,5 % auf 68,7 % gesunken.

Die Entwicklung Flächeninanspruchnahme von 1992 bis 2018 ist in der folgenden Grafik dargestellt. Es ist zu erkennen, dass zu Beginn der 2000er Jahre die Flächeninanspruchnahme mit über 8 ha/Tag am höchsten war und seither auf rund 3 ha/Tag abgenommen hat. Das bundesweite Ziel von weniger als 30 ha/Tag bedeutet für Schleswig-Holstein heruntergebrochen eine tägliche Flächeninanspruchnahme von 1,3 ha. Zur Erreichung diese Ziels sind noch erhebliche Anstrengungen nötig.

Entwicklung der Flächeninanspruchnahme von 1992 bis 2018 in Schleswig-Holstein
Entwicklung der Flächeninanspruchnahme von 1992 bis 2018 in Schleswig-Holstein

Weitere Informationen enthält der Bericht Analyse der Flächeninanspruchnahme in Schleswig-Holstein des Statistisches Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein. Der Bericht gibt einen Überblick über die Entwicklung und mögliche Einflussfaktoren der Siedlungs- und Verkehrsfläche seit dem Jahr 2008.

Analyse der Flächeninanspruchnahme in Schleswig-Holstein (PDF, 5MB, Datei ist nicht barrierefrei)

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